NABR reicht Petition zur Anfechtung der Aufnahme des Langschwanzmakaken (Long-Tailed Macaque) in die Liste der IUCN ein
WASHINGTON, 16. Juni 2023 /PRNewswire/ -- In Zusammenarbeit mit anerkannten, unabhängigen Wissenschaftlern reichte die National Association for Biomedical Research (NABR) heute eine Petition bei der International Union for Conservation of Nature (IUCN) ein, in der sie die jüngste Einstufung des Langschwanzmakaken (Cynomolgus macaque) nach den Kriterien der IUCN als gefährdet anzweifelt. Diese Einstufung ist das Ergebnis von unsachgemäß verwendeten Daten, die eine Einstufung als vom Aussterben bedrohte Art nicht rechtfertigen. Die NABR fordert eine sofortige Überprüfung.
Der Präsident der National Association for Biomedical Research, Matthew R. Bailey, sagte: „Nichtmenschliche (Nonhuman) Primaten machen weniger als 0,5 % aller Tiere in der Forschung aus, spielen aber eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung neuer Medikamente, Geräte und Impfstoffe für Menschen und Haustiere. Zehntausende von Arzneimitteln und Therapeutika könnten es ohne Langschwanzmakaken in der Forschung niemals durch die Forschungs- und Entwicklungspipeline schaffen. Die Aufnahme von Langschwanzmakaken in die Liste und die sich daraus ergebenden Einfuhrbeschränkungen müssen sich auf die besten verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnisse stützen. Willkürliche Beschränkungen für die Einfuhr von Langschwanzmakaken könnten das Leben von Millionen von Menschen gefährden und die weltweite öffentliche Gesundheit bedrohen."
„Die Einstufung des Langschwanzmakaken als vom Aussterben bedroht durch die IUCN stellt einen gefährlichen Präzedenzfall dar, da diese Entscheidung nicht auf von Experten geprüften wissenschaftlichen Informationen beruht. Dies ist besonders besorgniserregend, weil willkürliche Maßnahmen wie diese die Durchführung lebensrettender medizinischer Forschung in den USA und anderen Ländern noch schwieriger machen."
Die 2022 abgeschlossene IUCN-Bewertung enthält keine wissenschaftlichen Beweise, die eine Neueinstufung des Langschwanzmakaken von gefährdet zu vom Aussterben bedroht unterstützen. Die IUCN-Bewertung enthält zahlreiche Fehler und Falschaussagen und liefert keine tatsächlichen Beweise für den Rückgang der Arten im Vergleich zu früheren Bewertungen.
Nichtmenschliche Primaten sind in der Neurowissenschaft, bei neurodegenerativen Erkrankungen, Infektionskrankheiten, Immuntherapie, Fortpflanzung, Alterung, chronischen Entzündungskrankheiten und anderen Bereichen der Wissenschaft derzeit unersetzlich. Da nichtmenschliche Primaten und Menschen zwischen 93 % und 98 % der DNA gemeinsam haben, eine ähnliche Gehirnanatomie und ähnliche Körpersysteme aufweisen, sind sie ein Schlüssel zu Entdeckungen in der biomedizinischen Forschung, die neue Medikamente, Impfstoffe und Biologika hervorbringen. Die überwältigende Mehrheit der heute auf dem Markt befindlichen Arzneimittel stützt sich auf Sicherheits- und Wirksamkeitsdaten aus mehreren Tiermodellen, bevor sie für klinische Versuche am Menschen zugelassen werden, wie die Studie „Top 25 drugs and animal models" der Foundation for Biomedical Research zeigt.
Der Präsident der National Association for Biomedical Research, Matthew R. Bailey, wird vor dem Ausschuss für das Übereinkommen über den internationalen Handel mit bedrohten Arten freilebender Tiere und Pflanzen (International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora Animals Committee), der am Montag, dem 19. Juni 2023, in Genf tagt, aussagen und eine Überprüfung der Liste der vom Aussterben bedrohten Arten fordern.
HINTERGRUND
Langschwanzmakaken (Long-tailed macaques) werden in den Vereinigten Staaten in großem Umfang in der medizinischen Forschung zur Entwicklung von Medikamenten eingesetzt. Der National Academies Report Nonhuman Primate Models in Biomedical Research: State of the Science and Future Needs (2023) betont, dass Tierversuche, gefolgt von klinischen Studien am Menschen, derzeit die beste Möglichkeit sind, komplexe physiologische, neuroanatomische, reproduktive, entwicklungsbezogene und kognitive Wirkungen von Arzneimitteln zu untersuchen, um festzustellen, ob sie sicher und wirksam für die Marktzulassung sind. Die wichtigsten Zulassungsbehörden auf der ganzen Welt, darunter die U.S. Food and Drug Administration (FDA) und die Europäische Arzneimittel-Agentur (European Medicines Agency, EMA), verlangen, dass die meisten neuen Arzneimittel und Biologika auf ihre Sicherheit und Wirksamkeit in Nagetier- und Nicht-Nagetiermodellen, einschließlich nichtmenschlicher Primaten, geprüft werden, bevor klinische Versuche am Menschen sicher beginnen können.
Am 7. März 2022 beschloss die IUCN, dass der Langschwanzmakake nach den Kriterien der IUCN als „vom Aussterben bedroht" eingestuft werden sollte. Die Grundlage für diese Feststellung ist in einer von M. F. Hansen und anderen Autoren durchgeführten Bewertung dargelegt (Hansen et al. 2022).
Am 15. Juni 2023 reichte die NABR bei der IUCN eine Petition gegen die Änderung des Listenstatus ein. Wissenschaftler, die an der Ausarbeitung der Petition mitgewirkt haben, weisen darauf hin, dass es an Daten fehlt, um die jüngste Statusbestimmung zu stützen. In der Bewertung von Hansen et al. (2022) wird in der Petition darauf hingewiesen, dass die zitierte wissenschaftliche Literatur häufig falsch interpretiert wird und dass diese Informationen nicht belegen, dass der Bestand des Langschwanzmakaken zurückgegangen ist.
Die Einreichung dieser Petition durch die NABR löst eine wissenschaftliche Prüfung durch die IUCN aus. Bei dieser Überprüfung werden Wissenschaftler die besten verfügbaren wissenschaftlichen Informationen prüfen, um den Status des Langschwanzmakaken gemäß den IUCN-Kriterien zu bestimmen. Nach Abschluss dieses Prozesses wird die IUCN ihre Ergebnisse und etwaige Änderungen des Listenstatus bekannt geben.
Informationen zu National Association for Biomedical Research
Die 1979 gegründete National Association for Biomedical Research (NABR) ist die einzige 501 (c) (6) gemeinnützige Vereinigung, die sich für eine solide öffentliche Politik für den humanen Einsatz von Tieren in der biomedizinischen Forschung, Ausbildung und Erprobung einsetzt. Zu den Mitgliedern gehören mehr als 340 Universitäten, medizinische und veterinärmedizinische Fakultäten, Lehrkrankenhäuser, pharmazeutische und biotechnologische Unternehmen, Patientengruppen sowie akademische und berufsständische Gesellschaften, die auf humane und verantwortungsvolle Tierforschung angewiesen sind, um die Gesundheit von Mensch und Tier weltweit zu verbessern. Erfahren Sie mehr über uns auf www.nabr.org.
Kontakt: Eva Maciejewski
[email protected]
(202) 967-8305
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