Die Sustainable Eel Group: “Stoppt den illegalen Schwarzhandel mit Aal nach Asien”
LONDON, May 31, 2016 /PRNewswire/ --
Europäische Aalwissenschaftler, Naturschützer und die Aalwirtschaft trafen sich heute in London, um Ansätze für eine nachhaltige bewirtschaftung des europäischen Aal-Bestands zu diskutieren. Eine der größten Herausforderungen ist der Stopp des illegalen Schwarzhandels mit der wertvollen Ressource nach Asien. Die Sustainable Eel Group (SEG) hat innerhalb der letzten 6 Monate eine ausführliche Studie zum Handel mit Glasaaalen durchgeführt und dabei eine gewaltige Lücke zwischen den zulässigen Verkaufen und den gemeldeten Fangmengen identifiziert.
Seit 2009 wurden nationale Aal Management Pläne in allen westeuropäischen Ländern entwickelt, und seit 2010 jeglicher Export von Aal aus der EU heraus ist verboten. Trotzdem wurden durch illegalen Handel und Schwarzhandel über 100 Mio. lebende Aale exportiert - mehr als die Hälfte der gesamten Fangquote von Glasaalen in Europe.
Ricardo Serrao Santos, MEP für die Azoren und Commissioner für die Sargasso Sea Commission und Andrew Kerr, Chairman der Sustainable Eel Group rufen die hierzu rechtlich verpflichteten Behörden (also alle nationalen Behörden und die EU-Kommission) dazu auf, den illegalen Handel zu stoppen, indem sie eine offizielle Deklaration untezeichnen.
MEP Ricardo Santos: "Illegaler Schwarzhandel unterminiert die Europäischen Pläne für den Aal-Schutz. Deshalb plädieren wir, unter Bezug auf den EU Action Plan Against Wildlife Trafficking, die in der European Eel Regulation under der CITES vereinbarten Maßnahmen vollständig umzusetzen."
Andrew Kerr: "Um den Exportstopp des Europäischen Aals effektiv umzusetzen, sollten alle Regierungen ein System einführen, dass die Erfassung und Nachverfolgung aller lebenden Aale ermöglicht. Denn ein gut regulierter Handel kann positiv zur Erhaltung einer Art beitragen. Solch ein System is bereits im Rahmen des Sustainable Eel Standard angelegt, dessen Anwendung wir dringend empfehlen."
Im Rahmen der Konferenz wurde offenkundig , dass der europäische Aalsektor seit über 5 Jahren konsequent daran arbeitet, die Wertschöpfungskette transparent und nachhaltig zu machen. Alle Maßnahmen basieren auf der Philosophie, dass nur eine vollständige Transparenz eine nachhaltige Nutzung des Aalbestands ermöglicht Der renommierte Aalwissenschaftler Willem Dekker zeigte eine Analyse über die Effektivität verschiedener Steuerungssysteme, um die Verteilung des Aals innerhalb von Europa zu regeln. Eine Zusammenarbeit aller Beteiligten - sowohl bei kurzfristigen als auch bei langfristigen Lösungen - ist der einzige Weg, eine nachhaltige Nutzung des Bestands zu ermöglichen.
Hintergrundinformationen zum illegalen Schwarzhandel mit Glasaalen:
In der Glasaal-Fangsaison 2015/2016 wurden Fangmengen von ungefähr 214 Mio. Glasaalen gemeldet sowie ein legaler Weiterverkauf von ungefähr 98 Mio. Glasaalen von der SEG ermittelt. Daraus resultiert eine Lücke von ungefähr 115 Millionen Glasaalen in einem Wert von etwa 50 Mio. Glasaalen. Diese Fische wurden nach Asien geflogen, insbesondere nach China.
Der Europäische Aal ist im Anhang II der CITES (Convention on International Trade in Endangered Species) aufgeführt. Internationaler Handel von Europäischem Aal in die EU hinein und aus der EU heraus ist verboten.
Strafverfolgungsbehörden, besonders in Spanien und Frankreich, waren vielfach aktiv, um diesen Handel zu beenden und haben dabei umfangreiche offene und verdeckte Ermittlungen durchgeführt. Es gab Beschlagnahmungen von Glasaalen auf dem Transportweg und Schwarzhändler wurden verhaftet. Allerdings scheint dies bisher kaum einen Einfluss auf die tiefsitzende Tradition des Glasaalschmuggels zu haben bei den enormen Preisen von bis zu 1.500$ pro kg = 3000 Glasaale
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