12,6 Millionen Euro für 3 Projekte in globalem Bestreben, der progredienten Multiplen Sklerose ein Ende zu setzen
LONDON, 15. September 2016 /PRNewswire/ -- Die International Progressive MS Alliance will mit einer beispiellosen globalen Anstrengung der progredienten MS ein Ende setzen und hat im Rahmen ihres Collaborative Network Award drei Zuschüsse in Höhe von jeweils 4,2 Millionen Euro mit einer Gesamtinvestition von insgesamt 12,6 Millionen Euro* vergeben, um das Tempo in der Erforschung der progredienten MS zu beschleunigen. Mehr als 2,3 Millionen Menschen weltweit leben mit MS, mehr als eine Million dieser Patienten leiden an progredienter MS.
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Die Alliance ist ein Zusammenschluss von MS-Organisationen, der die Entwicklung der Forschung im Feld progrediente MS fördert. Durch die Awards werden Zuschüsse in erheblicher Höhe über mehrere Jahre dafür eingesetzt, internationale Netzwerke von Forschern weiterzubringen, die bereits zusammengearbeitet und das Potenzial unter Beweis gestellt haben, entscheidende Durchbrüche zu Verständnis und Behandlung der progredienten MS erzielen zu können.
„Oberste Priorität der Alliance ist die Suche nach Lösungen für die an progredienter MS leidenden Menschen", erklärt Cyndi Zagieboylo, Vorsitzende des Exekutivausschusses der Alliance und President und CEO der National MS Society (USA), „und diese Lösungen wird es geben, wenn wir gewährleisten, dass die besten und hellsten Köpfe in der wissenschaftlichen Gemeinschaft zusammenarbeiten".
Globale Zusammenarbeit nimmt wichtige MS-Fragen in Angriff
Für bis zu 65% der mit rezidivierend-remittierender MS lebenden Patienten besteht die Gefahr, an einer sekundären progredienten MS zu erkranken, 15% erhalten von vornherein die Diagnose primär-progrediente MS. Damit besteht die Notwendigkeit einer Priorisierung von sowohl Zusammenarbeit als auch Beschleunigung der Forschung, um MS ein Ende zu setzen. Die 3 geförderten Projekte werden sich auf Schlüsselprioritäten konzentrieren, um schnell Lösungen für die Behandlung von progredienter MS zu finden:
Empfänger/Projekt 1:
Forschungsleiter: Douglas Arnold, M.D., McGill University (Kanada) in Zusammenarbeit mit 16 Forschern aus den Niederlanden, der Schweiz, dem Vereinigten Königreich und den USA.
Titel des Projekts: Identifizierung eines Biomarkers zum Fortschreiten der Behinderung für den Einsatz in klinischen Studien
Dr. Arnold und sein Team sind wegweisend in der Entwicklung von Magnetresonanztomographie (MRI)-Markern, die das Fortschreiten der Erkrankung signalisieren; dies ist entscheidend für die Entwicklung von Messmethoden der nächsten Generation für die Erkrankung. Das Forschungsteam wird diese Marker für den Einsatz in ersten klinischen Studien zur Behandlung progredienter MS anpassen und die zugrundeliegende Idee überprüfen, dass Hirn-Trauma-assoziierte Krankheitsprogression bei MS durch MRI nachweisbar ist, bevor diese von Ärzten im Rahmen einer klinischen Visite erkannt wird. Die Studie kann auch Informationen zu einer proaktiven Behandlung für Menschen mit noch nicht erkennbarer, progredienter MS erbringen.
Empfänger/Projekt 2:
Forschungsleiter: Gianvito Martino, M.D., Abteilung für Neurowissenschaften, San Raffaele Hospital Mailand (Italien) in Zusammenarbeit mit 13 Forschern aus Kanada, Europa, Frankreich, Deutschland, Italien und den USA.
Titel des Projekts: Bioinformatik und Zell-Umprogrammierung zur Entwicklung einer In-vitro-Plattform für die Entdeckung neuer Medikamente zur Behandlung der progredienten Multiplen Sklerose (BRAVEinMS)
Das BRAVEinMS-Team arbeitet daran, Moleküle zu identifizieren, die eine schützende Rolle in Nervenzellen oder Neuronen und/oder die Kapazität haben, die Wiederherstellung von Myelin zu fördern. Drei Phasen mit Schwerpunkt auf: i) Identifizierung potenzieller Wirkstoffe oder Verbindungen mit ausgefeilten Bioinformatik-Tools, die speziell dafür entwickelt sind, virtuell pathogene Mechanismen von MS zu reproduzieren; ii) Screening dieser Verbindungen auf ihre Fähigkeit, Nervenzellen zu schützen oder die Wiederherstellung von Myelin in Labortests zu fördern und, iii) Evaluierung des therapeutischen Potenzials von über Screening identifizierten Verbindungskandidaten.
Diese Forschungsarbeit könnte eine begrenzte Anzahl von zuvor nicht identifizierten Molekülen mit einer hohen Wahrscheinlichkeit für die therapeutische Wirkung bei Patienten mit progredienter MS lokalisieren und letztendlich humanverträgliche Verbindungen zum Einsatz in klinischen Studien an Patienten mit progredienter MS identifizieren; möglicherweise mit einer klinischen Studie bis Ende 2020.
Empfänger/Projekt 3:
Forschungsleiter: Francisco Quintana, Ph.D., Brigham and Women's Hospital (USA) in Zusammenarbeit mit 8 Forschern aus Kanada, Israel, von Sanofi Genzyme und aus den USA.
Titel des Projekts: Entwicklung einer Drug-Discovery-Pipeline für progrediente MS
Dieses Projekt zielt darauf ab, Wirkstoffkandidaten zu identifizieren, die als effektive Therapien für progrediente MS dienen und innerhalb von vier Jahren nach Forschungsbeginn für die Evaluierung am Patienten bereitstehen können. Das Team konzentriert sich in seiner Arbeit auf das angeborene Immunsystem im zentralen Nervensystem und wird wirksame therapeutische Ansätze für progrediente MS aufdecken. Dr. Quintanas Team konnte vor kurzem die biologischen Signalwege identifizieren, welche die angeborene Immunreaktion kontrollieren. Eine genetische Manipulation der Signalwege kann Nervenschäden aufhalten und den Krankheitsverlauf verändern; es stehen jedoch keine Medikamentenkandidaten zur Verfügung, um die Aktivität der angeborenen Immunzellen zu modulieren.
Diese Studie wird: i) die biologischen Prozesse identifizieren, welche die angeborene Immunreaktion im zentralen Nervensystem steuern; ii) die Wirkung von Medikamentenkandidaten auf das angeborene Immunsystem anhand experimenteller progredienter MS-Modelle evaluieren; iii) analysieren, auf welche Weise die Medikamentenkandidaten ihre positive Wirkung entfalten; und, iv) weitere Zielkandidaten und therapeutische Wirkstoffe identifizieren, die sich bei progredienter MS auf das angeborene Immunsystem auswirken.
Trotz der Behandlungsfortschritte bei den anderen Formen der MS bestehen erhebliche Hindernisse für ein Verständnis der progredienten MS, da ein identifizierbares Krankheitsbild fehlt. „Dieser Award hat in seiner Qualität, Breite, Innovationskraft und Schwerpunktsetzung das Potenzial, einige der wichtigsten und möglicherweise transformativen Arbeiten im Feld progrediente MS hervorzubringen", so Prof. Alan Thompson, Vorsitzender des Wissenschaftlichen Lenkungsausschusses der Alliance und Dekan am University College London, Fakultät für Neurowissenschaften.
„Es gibt mir als Betroffene, die mit progredienter MS lebt, große Hoffnung, dass solche internationale Bemühungen zur Zusammenarbeit die Fragen zu einer der am wenigsten erforschten Formen von MS beantworten können", sagt die Britin Caroline Sincock, die an progredienter MS leidet und Mitglied des Wissenschaftlichen Lenkungsausschusses der Alliance ist.
Näheres finden Sie unter www.ProgressiveMSAlliance.org.
*US-Dollar: Insgesamt werden rund 14,1 Millionen USD über die Collaborative Network Awards vergeben, dies entspricht 4,7 Millionen USD pro Award
Kanadische Dollar: Insgesamt werden rund 18,4 Millionen CAD über die Collaborative Network Awards vergeben, dies entspricht 6,1 Millionen CAD pro Award
Britisches Pfund: Insgesamt werden rund 10,6 Millionen GBP über die Collaborative Network Awards vergeben, dies entspricht 3,6 Millionen GBP pro Award
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