Zusammenfassung des Kongresses des Nationalen Gedenkens in Warschau
Die Geschichte als Lehrmeister für Leben und Tod
WARSCHAU, Polen, 20. April 2023 /PRNewswire/ -- „Die Geschichte ist ein Lehrmeister für das Leben und für die Polen auch für den Tod". Mit diesen Worten umschrieb der Präsident des Instituts für Nationales Gedenken, Dr. Karol Nawrocki, das alte Sprichwort auf einer der Podiumsdiskussionen des Kongresses des Nationalen Gedenkens, der vom 13. bis 15. April 2023 in Warschau stattfand. An dieser Veranstaltung nahmen 13.000 Teilnehmer teil, darunter 7.000 Jugendliche.
Infolge des Zweiten Weltkriegs verlor Polen etwa 12 Millionen Bürger. Davon wurden fast 6 Millionen Polen ermordet, vor allem von den Deutschen, aber wir erinnern uns auch an die Opfer der sowjetischen Verbrechen, z. B. die von Katyn. Der Mitverfasser des Buchs „Black Book of Communism", Professor Stéphan Courtois, sagte auf dem Kongress, dass die „Polen während des Zweiten Weltkriegs eine doppelte Besatzung erlebten, aber der sowjetisch-deutsche Pakt, der zu diesem Krieg führte, ist eine echte Lücke in der Geschichte und im europäischen Gedächtnis. Dies ist die Hauptursache für die heutigen Probleme in Europa, wie insbesondere der Krieg in der Ukraine zeigt."
Weitere 6 Millionen Polen befanden sich aufgrund von Deportationen nach Deutschland und in die Sowjetunion, erzwungener Auswanderung oder Grenzänderungen außerhalb des Landes.
Der stellvertretende Außenminister Arkadiusz Mularczyk erinnerte daran, dass Polen von Deutschland Reparationen für die Ausrottung polnischer Staatsangehöriger und für andere Verbrechen und Zerstörungen fordert. Er erinnerte zum Beispiel daran, dass „die Deutschen 200.000 polnische Kinder gestohlen haben, was den Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher nicht interessierte."
Zu den weiteren Veranstaltungen des Kongresses gehörte das internationale Filmfestival „Echoes of Katyn" zum Thema Totalitarismus. Die Hauptpreise gingen an den lettischen Regisseur Viesturs Kairiss für seinen Film „January" und an den polnischen Regisseur Miłosz Kozioł für seinen Film „Captain Pilecki" über einen Polen, der sich freiwillig im deutschen Konzentrationslager Auschwitz inhaftieren ließ, um Informationen über diesen tragischen Ort zu übermitteln.
Das Institut für Nationales Gedenken eröffnete auf dem Kongress eine neue Multimedia-Ausstellung mit dem Titel „Trails of Hope. The Odyssey of Freedom". Sie zeigt den Kampf der Polen an vielen Fronten des Zweiten Weltkriegs und das Schicksal der Zivilbevölkerung, die mit der Armee von General Anders aus der UdSSR evakuiert und später in alle Welt verstreut wurde. Als Deutschland 1941 in die Sowjetunion einmarschierte, erklärte sich Stalin bereit, unter den polnischen Exilanten eine Armee von fast 100.000 Soldaten zu organisieren, die über den Iran evakuiert wurden. Die Ausstellung wird in rund 50 Ländern gezeigt werden.
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