Südkoreanischer Gesetzgeber steht vor der Einführung eines rigorosen Systems zur Weiterentwicklung von Stammzellen; Wissenschaftler, Ärzte und Patienten applaudieren und drängen den Gesetzgeber, das Vorhaben umzusetzen
- Kurz vor dem Beschluss eines Gesetzes, das Südkorea an der Spitze der gesamten Medizinbranche positionieren würde
- Seit geraumer Zeit bestehendes Versprechen, dass an unheilbaren Krankheiten leidende Patienten Zugang zu strikt regulierten Therapien erhalten könnten
SEOUL, Südkorea, 20. Sept. 2012 /PRNewswire/ -- Parlamentsmitglied Seung-Jo Yang hat einen neuen Gesetzesentwurf ausgearbeitet, der das Management und die Transplantation von Stammzellen regeln soll. Am 17. September leitete das nationale Komitee für Gesundheit und Fürsorge den Entwurf zwecks Prüfung an den Rat weiter. Die vorherige 18. Nationalversammlung schlug gegen Ende ihrer Legislaturperiode bereits einen ähnlichen Gesetzesentwurf für Stammzellen vor, der aus zeitlichen Gründen jedoch nicht mehr vor Ablauf der Periode ausdiskutiert werden konnte. Zahlreiche Patienten mit seltenen Krankheiten waren enttäuscht. Der 19. Nationalversammlung wurde der Entwurf jedoch vorgelegt. Dies ist ein Beleg für die Bereitschaft der südkoreanischen Regierungsoberhäupter, die seitens der Medizinbranche sowie von Patientengruppen aus ganz Südkorea in sie gesteckten Erwartungen zu erfüllen und das Gesetz zu erlassen.
Dr. Jeong-Chan Ra, der Präsident des Stammzellen-Technologieinstituts von RNL BIO, sagte: „Die Bemühungen für ein neues Stammzellengesetz werden dazu führen, dass autologe, adulte Stammzellentechnologie weiter verbessert und schließlich als wirkungsvolle Lösung zur Überwindung unheilbarer Krankheiten eingesetzt wird." Dr. Ra, dessen wegweisende Arbeiten im Bereich der koreanischen Stammzellenforschung weltweit bekannt sind, ist in Korea auch als leidenschaftlicher Fürsprecher für Regierungsinvestitionen in regenerative Medizin bekannt. So hat wohl kein Wissenschaftler stärker darauf gedrängt, strikte Standards für Stammzellenbanken einzuführen, was mit diesem Entwurf endlich realisiert werden könnte.
Bisher gelten in Südkorea keinerlei spezifische Rechtsstrukturen für den Betrieb von Stammzellenbanken, was zu gewissen Einschränkungen in Bezug auf Entwicklung und Fortschritt geführt hat. Der Gesetzesentwurf sieht vor, dass die Gewinnung und Aufbewahrung von Stammzellen durch landesweit gültige Vorschriften kontrolliert werden muss, insbesondere durch ein Managementsystem zur Gewinnung, Aufbewahrung und Implantation von Stammzellen. Hiervon versprechen sich Stammzellenexperten zusätzliches Wachstum bei verantwortungsbewusster Stammzellenforschung und eine schnellere und sogar sicherere Entwicklung von Therapeutika.
Überdies sehen die gegenwärtigen koreanischen Vorschriften vor, dass Stammzellenprogramme zunächst klinische Studien der Phase III durchlaufen müssen, bevor die Marktzulassung erfolgen kann – und zwar völlig unabhängig davon, ob bereits Therapien für Patienten mit bestimmten Krankheitsbildern existieren. Würden derartige Vorschriften beispielsweise auch für die Behandlung von HIV gelten, wären schon mehrere zehntausend Menschen an der Krankheit gestorben. Zahlreiche Behandlungsverfahren für Menschen mit unheilbaren Krankheiten wurden bereits ohne vorherige Durchführung einer Phase-III-Studie zugelassen, darunter auch Stammzellentherapien in anderen Ländern. Dies gilt sogar für die Behandlung von HIV, das mithilfe von Stammzellen mittlerweile geheilt werden kann. Der vorliegende Gesetzesentwurf sieht vor, dass Ärzte auf eigens kultivierte Stammzellen zurückgreifen können, um Erkrankungen nach eigenem Ermessen zu behandeln, sofern die Stammzellen richtig angelegt, verwaltet, behandelt und Ärzten zugänglich gemacht werden und dabei die vorgeschlagenen Standards erfüllt oder übertroffen werden. Für Patienten mit unheilbaren Krankheiten, für die die Medizin derzeit keinerlei Heilmethoden zur Verfügung hat, ist dies die beste Nachricht seit Langem.
Sollte das Gesetz erlassen werden, würde dies zur Einführung hoher Standards führen – und die verbesserten Verfahrensweisen wären für Regierung und Patienten sofort ersichtlich. Davon verspricht sich die gesamte Stammzellen-Gemeinschaft einen Wachstumssprung im industriellen Bereich – und einen Sprung bei der Einhaltung ethischer Grundsätze durch Ärzte, die nämlich besagen, Patienten keinesfalls zu schaden und nach Möglichkeit immer Heilmittel zu entwickeln, um Patienten zu helfen.
Der gesamte medizinische Fachbereich Koreas erwartet nicht nur einen erheblichen Patientenzulauf aus dem Inland, sondern auch aus anderen Ländern, in denen es an Standards zur Kultivierung eigener Stammzellen von Patienten mangelt. Zahlreichen Wirtschaftsexperten zufolge könnte sich Südkorea zu einem Mekka für Stammzellentherapien entwickeln.
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