Kanadisches Patentamt beabsichtigt Patenterteilung für CRISPR-Technologie von Merck
- Patentiert wird die erfolgreiche Integration einer externen DNA-Sequenz in Chromosomen eukaryotischer Zellen mit Hilfe von CRISPR
- Erste Patenterteilung für die CRISPR-Technologie von Merck in Nordamerika
- Entsprechendes Patent von Patentämtern in Europa und Australien bereits erteilt; laufende Patentanmeldungen in weiteren Ländern
DARMSTADT, Deutschland, 24. Oktober 2017 /PRNewswire/ -- Merck, ein führendes Wissenschafts- und Technologieunternehmen, hat heute bekannt gegeben, dass das kanadische Patentamt eine „Notice of Allowance" zu der von Merck zum Patent angemeldeten CRISPR-Technologie für den Einsatz in einem Genomintegrationsverfahren für eukaryotische Zellen herausgegeben hat.
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„Unser weltweites Patent-Portfolio wächst stetig, wodurch wir den Schutz für unsere einzigartige CRISPR-Technologie erweitern. Gleichzeitig arbeiten wir mit der globalen Forschungsgemeinschaft zusammen, um neue Therapien für Krankheiten zu finden", sagte Udit Batra, Mitglied der Geschäftsleitung von Merck und CEO Life Science. „Mit seiner Entscheidung würdigt das kanadische Patentamt die bedeutende Rolle, die Merck beim Vorantreiben der Genomeditierung einnimmt."
Merck hat Patentanmeldungen für sein CRISPR-Insertionsverfahren ebenfalls in den USA, Brasilien, China, Indien, Israel, Japan, Singapur und Südkorea eingereicht.
Das demnächst in Kanada erteilte Patent mit dem Titel „CRISPR-BASED GENOME MODIFICATION AND REGULATION" (Crispr-basierte Genom-Modifikation und -Regulation) ist gültig für die chromosomale Integration, d. h. die Chromosomen-Sequenz von eukaryotischen Zellen (wie z. B. Pflanzen- und Säugetierzellen) wird mit Hilfe von CRISPR durchtrennt und es wird an gleicher Stelle eine externe oder Spender-DNA-Sequenz in die Zelle eingefügt. Forscher sind dadurch in der Lage, eine krankheitsassoziierte Mutation durch eine vorteilhafte oder funktionale Gensequenz zu ersetzen – diese Methode spielt eine wichtige Rolle für die Erstellung von Krankheitsmodellen und Gentherapien. Darüber hinaus ist es Forschern möglich, mit dem Verfahren auch Transgene einzuschleusen, die körpereigene Proteine für die visuelle Nachverfolgung in den Zellen markieren.
Mit der formalen Patenterteilung in Kanada wird der Patentschutz für die CRISPR-Integrationstechnologie von Merck erstmalig auf Nordamerika ausgeweitet und verstärkt damit das Patent-Portfolio des Unternehmens. Im Juni 2017 erhielt Merck sein erstes CRISPR-Patent vom australischen Patentamt. Die Patenterteilung in Europa folgte im September 2017.
Die CRISPR-Technologie für die Genomeditierung, mit der zielgenaue Modifikationen von Chromosomen in lebenden Zellen vorgenommen werden können, eröffnet neue Wege zu Behandlungsoptionen für einige der derzeit am schwierigsten zu behandelnden Erkrankungen. Die Anwendungsmöglichkeiten für CRISPR sind weitreichend: Mit ihr können beispielsweise mit Krebs oder seltenen Krankheiten assoziierte Gene ermittelt oder zu Blindheit führende Mutationen rückgängig gemacht werden.
Merck ist seit 12 Jahren im Bereich der Genomeditierung tätig und bot als erstes Unternehmen weltweit maßgeschneiderte Biomoleküle für die Genomeditierung an (TargeTron™ RNA-geführte Gruppe-II-Introns und CompoZr™ Zinkfingernukleasen), wodurch die Verbreitung dieser Verfahren in der globalen Forschungsgemeinschaft vorangetrieben wurde. Merck stellte zudem als erstes Unternehmen sogenannte Arrayed-CRISPR-Bibliotheken her, die das gesamte menschliche Genom abdecken. Mit ihnen können Forscher die zugrundeliegenden Krankheitsursachen genauer untersuchen und die Entwicklung von Therapien beschleunigen.
Im Mai 2017 gab Merck mit Proxy-CRISPR die Einführung einer alternativen CRISPR-Methode zur Genomeditierung bekannt. Im Gegensatz zu anderen Systemen ermöglicht das neue Proxy-CRISPR-Verfahren von Merck den Zugriff auf bisher nicht erreichbare Regionen des Genoms und macht CRISPR dadurch effizienter, flexibler und spezifischer, wodurch Forscher mehr experimentelle Möglichkeiten haben. Merck hat mehrere Patentanträge für die Proxy-CRISPR-Technologie gestellt. Diese Patentanträge sind nur einige zahlreicher CRISPR-Patentanträge, die das Unternehmen seit 2012 eingereicht hat.
Aufgrund ihres bahnbrechenden therapeutischen Potenzials erkennt Merck die potenziellen Vorteile, die sich aus der Durchführung einer adäquat definierten Forschung unter Einsatz von Genomeditierung ergeben. Merck unterstützt daher Forschung mit Genomeditierung unter sorgsamer Berücksichtigung von ethischen und gesetzlichen Standards. Das Unternehmen hat das Merck Bioethics Advisory Panel (MBAP) eingerichtet, um für Forschung, an der Merck beteiligt ist, Orientierungshilfe zu geben. Dazu gehört auch die Forschung zu oder mittels Genomeditierung.
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Über Merck
Merck ist ein führendes Wissenschafts- und Technologieunternehmen in den Bereichen Healthcare, Life Science und Performance Materials. Rund 50.000 Mitarbeiter arbeiten daran, Technologien weiterzuentwickeln, die das Leben bereichern – von biopharmazeutischen Therapien zur Behandlung von Krebs oder Multipler Sklerose über wegweisende Systeme für die wissenschaftliche Forschung und Produktion bis hin zu Flüssigkristallen für Smartphones oder LCD-Fernseher. 2016 erwirtschaftete Merck in 66 Ländern einen Umsatz von 15,0 Milliarden Euro.
Gegründet 1668 ist Merck das älteste pharmazeutisch-chemische Unternehmen der Welt. Die Gründerfamilie ist bis heute Mehrheitseigentümerin des börsennotierten Konzerns. Merck mit Sitz in Darmstadt besitzt die globalen Rechte am Namen und der Marke Merck. Einzige Ausnahmen sind die USA und Kanada, wo das Unternehmen als EMD Serono, MilliporeSigma und EMD Performance Materials auftritt.
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