Interlaw: ‚New Law' im Aufwind, Mandanten wenden sich zunehmend vom ‚Big Law'-Modell ab
LONDON, February 6, 2018 /PRNewswire/ --
Aktuelle Forschungsergebnisse von Legal Week Intelligence (Teil der ALM Media-Gruppe) stellen Schwächen des ‚Big Law'-Modells heraus; die Hälfte der Chefsyndikusse beobachtet politische Grabenkämpfe zwischen den Büros großer internationaler Kanzleien, oft mit negativen Auswirkungen auf die Mandantenbetreuung.
(Photo: https://mma.prnewswire.com/media/637306/Michael_Siebold_Alternative.jpg )
Die Studie Global Legal Services in a Disruptive World, die im Auftrag des globalen juristischen Elite-Netzwerks Interlaw durchgeführt wurde und bei der mehr als 100 Chefsyndikusse und 55 unabhängige Anwaltskanzleien in 41 Ländern befragt wurden, zeigt auf, was Mandanten von ihrem Rechtsbeistand erwarten. Die Antwort: Erstklassige Beratung in jeder Gerichtsbarkeit. 87 % der Mandanten legen größeren Wert auf die Qualität der Betreuung als die Struktur der Anwaltskanzlei.
Die Forderung der Mandanten nach hohen Standards in allen Märkten kann sich für ‚Big Law'-Kanzleien als problematisch erweisen, da sich viele aus bestimmten Gerichtsbarkeiten zurückziehen. Weitere Untersuchungen von Legal Week Intelligence ergaben, dass 83 % der Anwälte in 30 der renommiertesten ‚internationalen Anwaltskanzleien' in Europa und Nordamerika angesiedelt sind, wodurch Versorgungslücken in anderen Schlüsselmärkten entstehen.
Die Chefsyndikusse nannten erhebliche Schwierigkeiten bei der Suche nach einer einzelnen Kanzlei mit der geografischen Reichweite in den erforderlichen Fachbereichen. Die Hälfte (50 %) ist der Meinung, dass expandierende internationale Anwaltskanzleien mit innerbetrieblichen Belastungen zu kämpfen haben, wodurch die Mandantenbetreuung leidet. Des Weiteren wurden politische Grabenkämpfe zwischen Kanzleien, mangelnde Kommunikation zwischen Teams, Blockade von Beziehungen zur eigenen finanziellen Bereicherung sowie ein Mangel an vernetzten Arbeitsmethoden als gängige Verhaltensweisen angeführt.
Angesichts des Wandels auf dem Markt für juristische Dienstleistungen steigt das Interesse von Mandanten an Alternativen zum ‚Big Law'-Modell. Nahezu die Hälfte (46 %) gab an, man hätte bereits mit einem Netzwerk unabhängiger Anwaltskanzleien zusammengearbeitet oder beabsichtigt dies zu tun. 77 % derjenigen Mandanten, die bereits mit einem globalen Netzwerk kollaboriert hatten, haben damit nach eigenen Worten eine gute oder ausgezeichnete Erfahrung gemacht. Als größter Vorteil wurde die Kenntnis der lokalen Gegebenheiten bzw. Kultur angeführt.
Michael Siebold, Vorsitzender von Interlaw, sagte:
"Unser Ziel war eine realistische Bestandsaufnahme der Anforderungen von Mandanten aus aller Welt. Es hat sich klar gezeigt, dass eine erstklassige Beratung in allen Märkten immer noch schwer zu finden ist. Wir freuen uns aber, dass die Chefsyndikusse die Stärken des Netzwerkmodells bei der gewünschten globalen Reichweite erkannt haben."
Den vollständigen Bericht finden Sie unter http://www.interlaw.org.
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