Innovative Partnerschaft senkt Kosten des reversiblen Langzeit-Verhütungsimplantats von Bayer um über 50 Prozent
- Initiative wird 27 Millionen Frauen aus einkommensschwachen Ländern Zugang zu Verhütungsmitteln bieten
LEVERKUSEN, Germany, 27 February 2013 /PRNewswire/ -- Eine beispiellose Gruppierung verschiedener Partner aus dem öffentlichen und privaten Sektor hat eine Vereinbarung getroffen, im Zuge derer das wirksame reversible Langzeit-Verhütungsimplantat Jadelle® für über 27 Millionen Frauen aus den einkommensschwächsten Ländern der Welt in den kommenden sechs Jahren zu einem Preisnachlass von mehr als 50 Prozent erhältlich sein wird.
Entwickelt und unterstützt wurde das Jadelle-Zugangsprogramm von einer Partnerschaft, der die Bayer HealthCare AG, die Bill & Melinda Gates Foundation, die Clinton Health Access Initiative (CHAI), die Landesregierungen von Norwegen, dem Vereinigten Königreich, den Vereinigten Staaten und Schweden, die Children's Investment Fund Foundation (CIFF) sowie der Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) angehören. Das Programm baut auf dem Schwung des Londoner Familienplanungsgipfels im Juli 2012 auf, in dessen Rahmen sich globale Entscheidungsträger dazu verpflichtet haben, bis ins Jahr 2020 weiteren 120 Millionen Frauen in Entwicklungsländern Zugang zu Verhütungsmitteln zu verschaffen. Das Programm entspricht auch den Empfehlungen der UN-Kommission für lebensrettende Güter (UN Commission on Life-Saving Commodities), da es zur Eingrenzung globaler Märkte beiträgt und daher die Verfügbarkeit von qualitativ hochwertigen lebensrettenden Gütern zu optimalen Preisen und Mengen begünstigt.
Entsprechend der unterzeichneten Vereinbarung wird Bayer den aktuellen Stückpreis seines Verhütungsimplantats Jadelle® zum 1. Januar 2013 in mehr als 50 Ländern weltweit von 18 USD auf 8,50 USD senken. Dies gilt auch für jene Länder, für die laut Generalsekretär der Vereinten Nationen (UN) die geringste Wahrscheinlichkeit besteht, die Millennium-Entwicklungsziele (MDGs) bezüglich der Mütter- und Kindergesundheit bis 2015 zu erreichen. Das Instrument, das die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits seit September 2009 auf vorläufiger Basis zulässt, bietet Frauen bis zu fünf Jahre lang eine wirksame Schwangerschaftsverhütung.
„Innovation ist der Schlüssel unseres kommerziellen Erfolgs und zugleich die Basis unseres sozialen Engagements", so Dr. Jörg Reinhardt, Vorsitzender des Vorstands der Bayer HealthCare AG. „Wir sind begeistert, unsere Produkte zur Verbesserung der Lebensqualität so vielen Menschen wie möglich ungeachtet ihres Einkommens oder Wohnorts zur Verfügung zu stellen und damit einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Mütter- und Kindergesundheit in Entwicklungsländern zu leisten."
Die vollständige Umsetzung des Jadelle-Zugangsprogramms wird zwischen 2013 und 2018 zur Vermeidung von über 28 Millionen ungewollten Schwangerschaften führen und letztlich etwa 280.000 Kleinkinder und 30.000 Mütter vor dem Tod bewahren. Auf globaler Ebene können mithilfe des Programms schätzungsweise Gesundheitskosten in Höhe von 250 Millionen USD eingespart werden.
Heutzutage haben über 200 Millionen Frauen und Mädchen in Entwicklungsländern, die nicht schwanger werden möchten, keinerlei Zugang zu modernen Verhütungsmitteln. Studien haben gezeigt, dass von den 600 Millionen Frauen in Entwicklungsländern, die bereits moderne Methoden der Familienplanung anwenden, nur 1 bis 2 Prozent Implantate nutzen. Ein deutlich höherer Anteil würde jedoch auf Implantate zurückgreifen, wären sie durchgängig verfügbar und würden sie von Beratungsstellen sowie klinischen Dienstleistern unterstützt. In zahlreichen Programmen, in deren Rahmen heutzutage Implantate angeboten werden, entwickeln sie sich zunehmend zum Verfahren der Wahl.
Die Partner reagieren auf die dringende Aufforderung zu einer effektiveren öffentlich-privaten Zusammenarbeit, die auf dem Londoner Familienplanungsgipfel laut wurde, und einigten sich auf diese Preissenkung, um das unzureichend genutzte Verfahren für Frauen aus aller Welt erschwinglicher und zugänglicher zu machen und ihnen zusätzliche Möglichkeiten zur Verhütung zu bieten.
„Im Juli 2012 haben sich globale Entscheidungsträger dazu verpflichtet, Frauen aus aller Welt einen besseren Zugang zu einer größeren Auswahl an Verhütungsmitteln zu bieten. Und heute sind wir der Einlösung dieses Versprechens einen Schritt näher gekommen", so Melinda Gates, stellvertretende Vorsitzende der Bill & Melinda Gates Foundation. „Wir hoffen, dass dies die erste von vielen weiteren innovativen Partnerschaften ist, die Frauen und Kindern die Möglichkeit bieten werden, bessere Lebensbedingungen für sich selbst und ihre Familien zu schaffen."
Der Stückpreis von 8,50 USD wird für alle Organisationen gelten, die Jadelle® zum Zwecke der Anwendung in förderfähigen Ländern direkt von Bayer beziehen. Größere Behörden, darunter die UNFPA und die US-Behörde für internationale Entwicklung (USAID), und nicht staatliche Anbieter setzen ihre Länderniederlassungen und Regierungspartner derzeit über die Preissenkung in Kenntnis. So stellen sie sicher, dass der neue Preis auch in den Beschaffungsplänen für Kontrazeptiva der einzelnen Länder berücksichtigt wird. Der Beschaffungsprozess und die logistischen Abläufe von Jadelle bleiben unverändert.
Bestehende freiwillige Familienplanungsprogramme auf Länderebene, die von Regierungsbehörden und zivilgesellschaftlichen Organisationen umgesetzt und von USAID, UNFPA, der norwegischen Behörde für Entwicklungszusammenarbeit (NORAD) sowie dem britischen Ministerium für internationale Entwicklung (DFID) unterstützt werden, tragen ebenfalls zur Verbesserung des Zugangs zu diesem reversiblen Langzeit-Verhütungsmittel bei und bieten Frauen und Paaren umfangreichere Möglichkeiten zur Familienplanung.
Darüber hinaus arbeitet die Bayer HealthCare AG mit weiteren Partnergruppierungen an der Entwicklung eines Plans, der auf eine Verbesserung der Infrastruktur zur Erbringung von Dienstleistungen und auf die Schulung von Gesundheitsdienstleistern abzielt. Auf diesem Weg soll sichergestellt werden, dass Frauen Zugang zu sicheren und qualitativ hochwertigen Implantations- und Entfernungsverfahren sowie Beratungsleistungen erhalten.
Überdies wird gerade eine Initiative umgesetzt, die zivilgesellschaftlichen Organisationen mit Schwerpunktbereich Familienplanung dabei helfen würde, zunehmend auf innovative Vertriebsmethoden wie Social Franchising und mobile Kliniken zu setzen. Mit diesen Maßnahmen wird sich die aktuelle Kapazität dieser Organisationen, im Rahmen ihrer Programme des Jahres 2013 Implantate und somit eine größere Auswahl an Methoden anzubieten, voraussichtlich verdoppeln. Zudem bestehen in den kommenden Jahren kontinuierliche Expansionsmöglichkeiten.
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