Halaven® (eribulin) zeigt laut neuen Daten antiproliferative Wirkung gegen ausgewählte Weichteilsarkom-Zelllinien
HATFIELD, England, April 17, 2016 /PRNewswire/ --
Studien zu Weichteilsarkom (WTS)-Zelllinien erweitern den wissenschaftlichen Kenntnisstand über die molekulare Wirkung von Eribulin
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Die auf dem Jahreskongress 2016 der American Association for Cancer Research (AACR) in New Orleans, USA, präsentierten Ergebnisse aus einer präklinischen Studie zu Halaven® (Eribulin) in menschlichen Weichteilsarkom (WTS)-Zelllinien zeigten eine antiproliferative Wirkung gegen über diesen Zelllinien sowie ausgewählten Ewing-Sarkom-, Leiomyosarkom-, Liposarkom- und Fibrosarkom- Xenotransplantaten und eine Neugestaltung der Blutversorgung des Tumors. Dies kann unter Umständen das Tumor-Metastasierungsrisiko bei bestimmten Weichteilsarkomen und Brustkrebs reduzieren.[1],[2]
"Diese Daten belegen die mitosehemmende Wirkung von Eribulin-Mesylat und dessen nicht mitotischem tumorbiologischem Wirkkomplex in Weichteilsarkom-Modellen. Eribulin zeigt eine antiproliferative Wirkung in vitro und in vivo und verursacht möglicherweise eine Differenzierung der WTS-Zellen und einen Umbau des Tumorgefäßsystems. Dadurch kann eventuell die Tumormetastasierung in WTS und bei Brustkrebs verringert werden", erklärt Junji Matsui, Senior Director, Eisai.
Die Studie untersuchte morphologische Veränderungen in drei Weichteilsarkom-Zelllinien, sowie die Genexpression in zwei Zelllinien und die Durchblutung in einer Zelllinie. Daten zur Durchblutung zeigen, dass Eribulin zur Neugestaltung der den Tumor versorgenden Blutgefäße und folglich zu einer sauerstoffreichen Umgebung führt.[1] Krebszellen gedeihen in einer deoxygenierten (hypoxischen) Umgebung, und die erhöhte Durchblutung könnte somit zu einer Verminderung des Tumor-Metastasierungspotenzials führen.[3]
"Je mehr wir über die wissenschaftlichen Hintergründe unserer Behandlungen wissen, desto besser können wir den Menschen, die an einer dieser seltenen Krebsformen erkrankt sind, einen potenziellen Nutzen bieten. Eisai verpflichtet sich auch weiterhin, in Bereichen tätig zu sein, in denen Patienten den größten Bedarf aufweisen. Bei uns wird dieser Ansatz ‚ricchi' genannt", erklärt Gary Hendler, Chief Commercial Officer Oncology Business Group, Chairman and CEO EMEA.
Die auf dem AACR-Jahreskongress präsentierten Daten stimmen mit dem Wirkmodus von Eribulin überein und bieten tiefer reichende Einsichten in die Rolle, die Eribulin bei der Abschwächung des metastatischen Potenzials bei Weichteilsarkomen spielt.
Nur 50% der Menschen mit Weichteilsarkomen haben eine Lebenserwartung von fünf Jahren.[4] Jedes Jahr wird bei 29.000 Menschen ein Weichteilsarkom diagnostiziert, was ca. 1% aller Krebsdiagnosen in Europa entspricht.[5]
Im April 2016 hat der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittelagentur eine positive Beurteilung zur Therapie mit Eribulin bei Erwachsenen mit inoperablen, lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Liposarkomen (adipozytäre Sarkome) ausgesprochen, die vorher eine Behandlung mit einem Anthrazyklin durchlaufen haben. Im Januar 2016 hatte die US-Zulassungsbehörde Food and Drug Administration (FDA) Eribulin bereits in den USA zur Behandlung von Patienten zugelassen, die ein inoperables oder metastatisches Liposarkom aufwiesen und vorher eine Behandlung mit einem Anthrazyklin durchlaufen haben. In Japan wurde im Februar 2016 die Indikation für Eribulin auf die Behandlung von Patienten mit Weichteilsarkomen erweitert.
Eisai widmet sich der Erforschung, Entwicklung und Herstellung innovativer onkologischer Therapien, die einen echten Unterschied ausmachen und sich positiv auf das Leben der Patientinnen und ihrer Familien auswirken können. Das leidenschaftliche Interesse am Menschen ist Teil von Eisais Unternehmensphilosophie human health care (hhc), die zum Ziel hat, ein besseres Verständnis der Bedürfnisse von Patienten und ihren Familien zu entwickeln und so deren Lebensqualität zu verbessern.
Hinweise für Redakteure
Halaven® (Eribulin)
Eribulin ist der erste Wirkstoff mit neuartigem Wirkmechanismus aus der Klasse der Halichondrin-ähnlichen Inhibitoren der Mikrotubuli-Dynamik. Strukturell handelt es sich bei Eribulin um eine vereinfachte, synthetisch hergestellte Version von Halichondrin B, einem Naturprodukt, das aus dem Meeresschwamm Halichondria okadai isoliert wird. Es wird angenommen, dass Eribulin die Wachstumsphase der Mikrotubuli-Dynamik hemmt und so die Zellteilung verhindert.
Eribulin ist derzeit für die Behandlung von Frauen mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Brustkrebs indiziert, bei denen nach der Anwendung von mindestens einer Chemotherapie zur Behandlung der fortgeschrittenen Erkrankung eine weitere Progredienz eingetreten ist. Die unterstützend oder nach einer Metastasierung angewandten Vortherapien sollten ein Anthrazyklin und ein Taxan enthalten haben, es sei denn, diese Behandlungen waren für die Patientin ungeeignet.[6]
Frühere Daten aus drei Phase-III-Studien zu Eribulin (301, 305, 309) bei Patienten mit fortgeschrittenem Brustkrebs (301 und 305) und Liposarkomen oder Leiomyosarkomen (309; zwei der häufigsten Sarkom-Formen)[7] zeigten eine sigifikante (305, 309) oder tendenziell bessere Gesamtüberlebensrate (301) im Vergleich zur Standardtherapie.
Über Weichteilsarkome
"Weichteilsarkom" ist ein Sammelbegriff für diverse Gruppen bösartiger Tumore. Weichteilsarkome sind Krebsformen, die ihren Ursprung in mesenchymalen (Bindegewebs-)Zellen - Fettzellen und glatten Muskelzellen - haben.
Im Gegensatz zu anderen Krebsformen wie dem nicht kleinzelligen Bronchialkarzinom (NSCLC) sind Weichteilsarkome bei der Diagnostizierung meistens lokal begrenzt und lassen sich oft vollständig chirurgisch entfernen, allerdings kann die Rezidivrate bis zu 50 Prozent betragen.[8] Patienten mit fortgeschrittener Erkrankung weisen eine ungünstige Prognose mit einer Lebenserwartung von höchstens ca. einem Jahr auf. Aufgrund der Seltenheit dieser Tumore gibt es nur schwache und wenig erforschte Nachweise für Prognosefaktoren.[9]
Eribulin im Weichteilsarkom-Modell - Studiendetails[1]
- Die zellteilungshemmende Wirkung von Eribulin in unterschiedlichen Dosierungen wurde in 6 menschlichen WTS-Zelllinien untersucht.
- Um die Auswirkungen von Eribulin auf morphologische Veränderungen im Reagenzglas zu untersuchen, wurden 3 menschliche WTS-Zelllinien 7 Tage lang mit Eribulin in einer Dosierung von 1, 3 oder 10 nmol/l behandelt. Die Veränderungen in der Genexpression wurden untersucht.
- Zur Ermittlung der Tumordurchblutung (dem Vorgang, mit dem Nährstoffe über das arterielle Blut und an das Kapillarbett im Gewebe transportiert werden) bei SK-LMS-1-Xenotransplantaten wurden Eribulin-Dosierungen von 0,38, 0,75 und 1,5 mg/kg verabreicht und die Tumordurchblutung 5 Tage nach der Verabreichung berechnet.
- Eribulin zeigte in vitro und in vivo eine zellteilungshemmende, dosisabhängige Wirkung bei allen 6 Zelllinien. Eribulin zeigte eine signifikante antitumorale, dosisabhängige Wirkung gegen 4 Xenotransplantate (Ewing-Sarkom, Leiomyosarkom, Liposarkom und Fibrosarkom). Eine 7-tägige Eribulin-Behandlung induzierte offensichtliche morphologische Veränderungen in 3 Zelllinien. Zusätzlich verbesserte Eribulin in jeder Dosierung 5 Tage nach der Verabreichung signifikant die Tumordurchblutung in Leiomyosarkom-Xenotransplantaten im Vergleich zur Trägerstoff-Kontrollgruppe. Eribulin verursacht möglicherweise eine Differenzierung der WTS-Zellen und einen Umbau des Tumorgefäßsystems, die eine verstärkte Tumordurchblutung zur Folge hat.
- Eribulin zeigte sowohl mitosehemmende als auch nichtmitotische Wirkungen, die Tumormetastasierung sowohl bei Weichteilsarkomen als auch bei Brustkrebs abschwächen könnten.
Eisai in der Onkologie
Basierend auf unserer wissenschaftlichen Expertise setzen wir uns für sinnvolle Innovationen in der Krebsforschung ein. Dabei kommt uns die Möglichkeit zugute, Forschungsarbeiten und präklinische Forschung global durchführen zu können, sowie kleine Moleküle, therapeutische Impfstoffe, biologische Wirkstoffe und die Therapie unterstützende Wirkstoffe für Krebserkrankungen mit unterschiedlichen Indikationen zu entwickeln.
Über Eisai Co., Ltd.
Eisai Co., Ltd. ist ein führendes weltweit operierendes forschungs- und entwicklungsorientiertes (F&E) Pharmaunternehmen mit Hauptsitz in Japan. Eisai hat sein Unternehmensleitbild wie folgt definiert: Im Mittelpunkt stehen die Patienten und ihre Angehörigen sowie die Verbesserung der Gesundheitsfürsorge - wir nennen dies unsere "human health care (hhc)"-Philosophie. Mit mehr als 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in unserem weltweiten Netzwerk von Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen, Produktionsstätten und Vertriebsniederlassungen arbeiten wir an der Verwirklichung unserer hhc-Philosophie, indem wir innovative Produkte in verschiedenen therapeutischen Bereichen anbieten, in denen ein hoher ungedeckter medizinischer Bedarf besteht, wie etwa der Onkologie und der Neurologie.
Als global operierendes, pharmazeutisches Unternehmen engagieren wir uns gemäß unseres Unternehmensleitbilds für Patienten überall auf der Welt - durch Investitionen und Beteiligungen an partnerschaftlichen Initiativen zur Verbesserung des Zugangs zu Arzneimitteln in Entwicklungs- und Schwellenländern.
Weitere Informationen zu Eisai Co., Ltd. finden Sie unter http://www.eisai.com.
Literatur
1. Kawano S, et al. Antimitotic effect and complex of non-mitotic effect on tumor biology of eribulin mesilate in soft tissue sarcoma model. AACR 2016, New Orleans, USA; Poster. 344
2. Kawano S, et al. Antimitotic and Non-mitotic Effects of Eribulin Mesilate in Soft Tissue Sarcoma. Anticancer Research 2016; 36; 1553-1562
3. Kevin L Bennewith and Shoukat Dedhar. Targeting hypoxic tumour cells to overcome metastasis. BMC Cancer 2011;11:504
4. National Cancer Institute - http://www.cancer.org/cancer/sarcoma-adultsofttissuecancer/detailedguide/sarcoma- adult-soft-tissue-cancer-survival-rates
5. ESMO Guidance. Available at: http://annonc.oxfordjournals.org/content/25/suppl_3/iii102.full.pdf+html Accessed: November 2015
6. Fachinformation Halaven (Stand November 2015).
7. Schöffski P, et al. Randomized, open-label, multicenter, phase 3 study of eribulin versus dacarbazine in patients (pts) with leiomyosarcoma (LMS) and adipocytic sarcoma (ADI). American Society of Clinical Oncology annual meeting 2015; Abstract #LBA10502
8. R. Pollock. Soft Tissue Sarcomas, A Volume in the American Cancer Society Atlas of Clinical Oncology Series. 2012
9. Fletcher et al. World Health Organization Classification of Tumours of Soft Tissue and Bone (4th Edition). Lyon: IARC Press, 2013
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