Führende türkische Gruppierungen in Deutschland äußern Besorgnis über Kritik an Aserbaidschan
BERLIN, February 28, 2012 /PRNewswire/ --
Zwei der führenden türkischen Organisationen Deutschlands äußern sich bestürzt über die kürzliche Flut von kritischen Bemerkungen gegenüber Aserbaidschan, die von einem Magazin und einem Mitglied der SPD vorgebracht wurden.
Der Verein zur Förderung der Ideen Atatürks und der Zentralrat der Türken in Deutschland beschwerten sich schriftlich beim SPD-Parteivorsitzenden Sigmar Gabriel sowie beim Magazin Der Spiegel und beklagten eine Reihe von negativen Äußerungen über Aserbaidschan von Seiten eines SPD-Abgeordneten aus Münster.
In den Briefen beschrieben die beiden deutsch-türkischen Gruppen einen kürzlich im Spiegel erschienenen Artikel mit dem Titel "Diktators Traum" als "irreführend, voreingenommen und nahezu beleidigend gegenüber einer Nation, welche die nächsten kulturellen Brüder der drei Millionen Deutschen türkischer Herkunft darstellt".
Der Artikel unterstrich die negative Haltung des Bundestagsabgeordneten Christoph Strässer, welcher - den türkischen Organisationen zufolge - zutiefst voreingenommen sei.
Der Brief an Gabriel wies darauf hin, dass Millionen von türkischen Wählerstimmen in Deutschland auf dem Spiel stünden. Ferner ersuchten ihn die Gruppierungen darum, die Handlungen und die Ausdrucksweise Strässers im Auge zu behalten, der sich anlässlich eines Besuches in Aserbaidschan in seiner Eigenschaft als Berichterstatter für den Europarat auf eine anhaltende heftige Auseinandersetzung mit aserbaidschanischen Staatsbeamten eingelassen hat.
Aserbaidschan erklärte seine Bereitschaft, eine Einladung Strässers in Erwägung zu ziehen, sofern dieser sich bereit erkläre, unvoreingenommen anzureisen und sich fair und unparteiisch zu verhalten. Strässer hatte das Land wiederholt kritisiert und sogar noch vor seinem Besuch öffentlich zugegeben, dass er einen negativen Bericht über Aserbaidschan verfassen würde.
"In den vergangenen zwei Jahren haben einige SPD-Abgeordnete, darunter Herr Strässer, einen Privatkrieg gegen Aserbaidschan geführt", heißt es in den Briefen.
Indem sie sich direkt an Sigmar Gabriel wandten, erklärten die türkischen Gruppierungen: "Wir schreiben Ihnen diesen Brief mit der Bitte zu überprüfen, ob Sie und die gesamte SPD mit Herrn Strässers Krieg gegen unsere Brüder einverstanden sind."
"Wir wissen nicht, warum Herr Strässer, ein SPD-Abgeordneter aus Münster, diesen privaten Feldzug gegen unsere Aseri-Brüder führt", so die Briefe an Gabriel. "Wir verstehen auch nicht, warum all diese Angriffe plötzlich von diesen verschiedenen Richtungen her unterstützt werden. Wir wollen jedoch darauf hinweisen, dass dieser Ein-Mann-Krieg von Seiten Herrn Strässers und seinen Verbündeten zutiefst ungerecht ist und beendet werden sollte."
Der Brief legt Gabriel nahe, ein offenes Ohr für die Bedenken der türkischen Gruppierungen zu haben, wenn er vermeiden wolle, dass seine Partei "bei den nächsten Bundestagswahlen in Deutschland ein böses Erwachen" erlebe.
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