Evidenzgestützte Tumorprofilierung bietet neue Hoffnung für Mediziner im Umgang mit schwer behandelbaren Krebsfällen
ECCO - AMSTERDAM, Niederlande, September 29, 2013 /PRNewswire/ --
Daten aus zwei Studien, die auf dem Europäischen Krebskongress 2013 (ECC 2013) präsentiert und heute von Caris Life Sciences bekanntgegeben wurden, zeigen das Potenzial der evidenzgestützen Tumorprofilerstellung, ab sofort die Behandlung von Patienten mit schwer behandelbaren Krebserkrankungen, unter anderem von Karzinomen unbekannter Primärlokalisation (CUP) sowie seltener und nicht auf Therapien ansprechender Krebserkrankungen, zu verbessern.
Molekulare Profilerstellung von Karzinomen unbekannter Primärlokalisation (CUP)
Ergebnisse aus der Studie "Biotheranostic profiling of CUP: paradigm shift in the management of CUP" (Biotheranostische Profilerstellung von Karzinomen unbekannter Primärlokalisation: Paradigmenwechsel beim Umgang mit CUP) zeigen, dass die Profilerstellung von Tumoren die Resultate bei Patienten, bei denen der primäre Ursprungsort des Tumors unbekannt ist, positiv beeinflussen kann, indem sie den Onkologen wichtige neue Informationen zur Verfügung stellt, die ihnen bei der Wahl der optimalen Behandlung helfen.[1]
Anhand einer Reihe von verschiedenen Methoden zur Bewertung von Biomarkern, denen ein Potenzial für das Ansprechen auf Medikamente zugesprochen wird, waren die Forscher in der Lage, bei 77 % der profilierten Tumore Ansatzziele zu finden, für die es bereits Krebsmedikamente gibt.[1]
Dr. Zoran Gatalica, MD, DSc, Medical Director bei Caris Life Sciences aus Phoenix, Arizona, USA, und Lehrbeauftragter für Pathologie an der Creighton University School of Medicine, berichtete, dass sich bei der Forschungsarbeit seines Teams gezeigt hat, dass die Untersuchung der Biologie des Tumors bei einem CUP-Patienten eine hochwirksame Möglichkeit für die meisten Patienten darstellt, um einen umsetzbaren Behandlungsplan zu entwickeln.
"Frühere Versuche zur Charakterisierung von Karzinomen mit unbekannter Primärlokalisation (CUP) sind nur soweit gekommen, eine statistische Wahrscheinlichkeit für die mögliche primäre Organlokalisation zu berechnen, doch sie haben in den meisten Fällen gar nicht die Frage gestellt, welche Behandlungen wirksam sein dürften. Wir haben genau das bei einer großen Gruppe von über 1350 CUP-Patienten untersucht. Dies ist bis heute die größte Gruppe, für die Tumor-Biomarkerprofile erstellt worden sind", sagte Dr. Gatalica.
"Wir glauben, dass unsere Forschungsstudie, die auf der Caris Molekulare Intelligence™-Dienstleistung basiert, einen Paradigmenwechsel bei der Behandlung von CUP kennzeichnet. Mit dieser Strategie können Ärzte auf der Grundlage von Veränderungen in den Krebszellen einen Behandlungsplan aufstellen, weil bestimmte Veränderungen bekanntermaßen mit dem Potenzial verbunden sind, auf bestimmte Medikamente anzusprechen. Wir erleben hier möglicherweise die Evolution eines neuen Standards für die Behandlung dieser Patienten, die dringend neue Optionen brauchen", fügte Dr Gatalica hinzu.
Cancer Research UK schätzt, dass CUP im Vereinigten Königreich in den Jahren 2009 und 2010 bei jeweils etwa 3 % aller Krebserkrankungen vorlag und für 7 % aller Todesfälle durch Krebs verantwortlich war.[2]
"Eine CUP-Diagnose stellt für Patienten und Mediziner ein Problem dar und die Suche nach der primären Lokalisation, um Behandlungsmöglichkeiten definieren zu können, ist oft mühsam und ergebnislos. Die Nutzung prädiktiver Informationen von direkt aus dem Tumor entnommenen Biomarkern bietet Ärzten wertvolle Einblicke in die besten Behandlungsmöglichkeiten für CUP-Patienten. Wo immer diese Möglichkeit zur Verfügung steht, ist dieser neue Ansatz zur Behandlung von Patienten mit der Diagnose CUP sehr vielversprechend und demonstriert den Wert der umfassenden innovativen Techniken der Profilerstellung", erklärt John Symons, Direktor der CUP Foundation.
Wie die jüngsten Fortschritte in der translationalen Medizin und der molekularen Profilerstellung von Karzinomen gezeigt haben, können verschiedene Krebsarten die gleichen molekularen Wege teilen, was die biologische Grundlage dafür bietet, dass die gleiche Therapie bei verschiedenen Krebsarten zum Einsatz kommen kann, unabhängig von der primären Lokalisation.
Molekulare Profilerstellung bei seltenen Krebsarten und bei Krebserkrankungen, die nicht auf Behandlungen ansprechen
Ein zweites Kurzreferat, das auf der diesjährigen Tagung präsentiert wurde, zeigte die erfolgreiche klinische Anwendung der Molecular-Intelligence-Dienstleistung von Caris bei der Auswahl der Behandlung für 30 stark vorbehandelte Krebspatienten und 10 Patienten mit seltenen Krebsarten. Bei dieser australischen Gruppe führte die Therapie, die auf der Grundlage einer Profilerstellung ausgewählt worden war, bei drei Vierteln der Patienten mit seltenen Tumorerkrankungen und bei über der Hälfte der stark vorbehandelten Patienten zu einem klinischen Nutzen, wobei der klinische Nutzen als komplettes Ansprechen, teilweises Ansprechen oder eine Stabilisierung der Erkrankung definiert war.[3]
Der Studienleiter Dr. Andrew Dean vom St John of God Hospital in Subiaco und Sir Charles Gairdner Hospital in Nedlands, Westaustralien, zog die Schlussfolgerung: "Obwohl noch weitere klinische Validierung erforderlich ist, unterstützen diese Daten doch die Nutzung der evidenzgestützten Tumorprofilerstellung zur Ermittlung von Therapieoptionen für Patienten mit fortgeschrittenen therapieresistenten und seltenen soliden Tumoren, für die nur begrenzte Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen und die eine schlechte Prognose haben."
Kurzreferat Nr. LBA39 von Dr. Zoran Gatalica, Sitzung zum Thema Arzneimittelentwicklung, 09.00 Uhr (MESZ), Montag, 30. September 2013, Raum G104
Kurzreferat Nr. 955 von Dr. Andrew Dean, Schautafelpräsentation
Über Caris Molecular Intelligence (MI)
Caris Molecular Intelligence™ ist eine evidenzgestützte Dienstleistung zur Tumorprofilierung, die Ärzten dabei hilft, die beste verfügbare Therapie für den jeweiligen Patienten zu finden. Durch die Untersuchung einer breiten Palette von bekannten Biomarkern unter Nutzung der besten verfügbaren Technologien und mithilfe einer proprietären Datenbank werden Medikamente ermittelt, die dem einzelnen Patienten mit mehr oder weniger größerer Wahrscheinlichkeit helfen werden. Der MI Profile™-Bericht erleichtert es den Ärzten, die Ergebnisse von veröffentlichten klinischen Studien für personalisierte Behandlungspläne zu verwerten.
Caris Molecular Intelligence™ wird am häufigsten bei Metastasen und bei inoperablen primären Tumoren genutzt. Das Verfahren ist am besten für den Einsatz bei Patienten geeignet, bei denen die gängigen Behandlungsmöglichkeiten bereits ausgeschöpft wurden, sowie bei seltenen oder aggressiven Tumoren, bei denen es nur in begrenztem Maße Anhaltspunkte als Behandlungsleitlinien gibt.
Caris Molecular Intelligence[TM] nutzt in Paraffin eingebettete Tumorproben, die in der Regel aus einer kürzlich vorgenommenen Biopsie oder Tumorresektion stammen. Es können auch archivierte Proben verwendet werden, doch da sich der Krebs im Laufe der Zeit und durch Therapien verändert, bieten archivierte Proben nicht die bevorzugte Grundlage.
Der Caris MI Profile™-Bericht stellt Onkologen wichtige Informationen zur Verfügung, die ihnen bei der Zusammenstellung personalisierter Krebsbehandlungspläne für schwer zu behandelnde Krebspatienten helfen. Die Tumorprofilerstellung mit Caris MI hat sich als geeignet erwiesen, um potenziell klinisch angreifbare Ziele bei gängigen und seltenen Krebsarten zu identifizieren.[4]
Caris Molecular Intelligence steht seit 2005 zur Verfügung und bis heute haben über 50.000 Krebspatienten die Dienstleistung von Caris Molekulare Intelligence in Anspruch genommen. Im Vereinigten Königreich kann die Dienstleistung privat in Auftrag gegeben werden und es sind Verhandlungen mit dem britischen Gesundheitsdienst NHS (National Health Service) im Gange, um sie einer breiteren Nutzung zugänglich zu machen.
Über Caris Life Sciences
Caris Life Sciences ist ein führendes Unternehmen aus der Biowissenschaft, das sich der praktischen Umsetzung personalisierter Medizin verschrieben hat. Das onkologische Spezial- und Referenzlabor von Caris bietet mehr als 70 klinisch relevante Tests zur molekularen Charakterisierung an, wozu auch das umfassende Caris Molecular Intelligence™-Profil zählt. Bei Caris Molecular Intelligence werden molekulare Daten aus dem Tumor eines Patienten nach Anleitungen aus der weltweit neuesten klinischen Krebsliteratur mit Biomarker- und Arzneimittelverbindungen abgeglichen. Diese Dienstleistung, mit deren Hilfe bereits knapp 50.000 Patientenprofile erstellt worden sind, nutzt fortschrittlichste Technologien von höchster klinischer Relevanz. Sie stellt Medizinern Informationen zur Verfügung, die sie zur Bestimmung personalisierter Krebstherapien einsetzen können, auf die Patienten mit höherer Wahrscheinlichkeit ansprechen werden. Außerdem entwickelt Caris auf der proprietären Carisome®-Plattform des Unternehmens eine Reihe verschiedener Bluttests. Blutprüfverfahren, die auf dieser Technologie beruhen, eignen sich zur Diagnostik, Prognostik und Theranostik von Krebs und sonstigen komplexen Erkrankungen. Das Unternehmen Caris Life Sciences hat seinen Hauptgeschäftssitz in Dallas, Texas, und eine internationale Geschäftsstelle in Basel in der Schweiz. Es bietet seine Leistungen in den gesamten Vereinigten Staaten, in Europa, Australien und auf weiteren internationalen Märkten an. Näheres erfahren Sie unter http://www.carislifesciences.eu.
Literaturhinweise
1. Gatalica Z, et al. Biotheranostic profiling of CUP: paradigm shift in the management of CUP (Biotheranostische Profilerstellung von Karzinomen unbekannter Primärlokalisation: Paradigmenwechsel beim Umgang mit CUP). Präsentiert bei der ECC 2013. Kurzreferat Nr. LBA39.
2. Cancer in the UK. Cancer Research UK. (Krebs im Vereinigten Königreich. Krebsforschung im Vereinigten Königreich.) Mai 2012. Zugriff im September 2013 unter: http://publications.cancerresearchuk.org/downloads/Product/CS_REPORT_TOP20INCMORT.pdf
3. Dean A and Wallace R. Clinical application of molecular profiling in selecting treatment for advanced refractory and rare solid tumours: an Australian experience (Klinische Anwendung der molekularen Profilerstellung zur Ermittlung von Therapien bei fortgeschrittenen therapieresistenten und seltenen soliden Tumoren: eine Erfahrung aus Australien). Präsentiert bei der ECC 2013. Kurzreferat Nr. 955.
4. Gatalica Z, et al. Integrating molecular profiling into cancer treatment decision making: Experience with over 35,000 cases (Integrieren der molekularen Profilerstellung in die Entscheidungsfindung bei der Krebsbehandlung: Erfahrungen aus über 35.000 Fällen). Präsentiert bei der ASCO 2013.
Um einen Gesprächstermin bei der ECC 2013 zu erhalten, wenden Sie sich bitte an Renate Oberhoff unter +49-15202070142.
Alle anderen Medienanfragen richten Sie bitte an Stacey Pinchbeck unter [email protected] oder +44-7980910929.
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