Europa braucht die Ukraine, so der ehemalige Präsident Polens
KIEW, Ukraine, April 16, 2013 /PRNewswire/ --
In rund 10 Jahren werde die EU den Beitritt der Ukraine zur Europäischen Union in die Hand nehmen müssen, da sie auf den Zugang zum ukrainischen Markt und auf Arbeitskräfte angewiesen sein werde. Das sagte der ehemalige polnische Präsident Aleksander Kwasniewski in einem Interview mit der Wprost, wie die Unian berichtet.
Der ehemalige Präsident Kwasniewski geht davon aus, dass die EU, sollte sie jetzt einen Beitritt der Ukraine und der Türkei ablehnen, diese in 10 Jahren um den Beitritt bitten müsse, da es keinen Sinn ergeben würde, auf das Potenzial der beiden Länder zu verzichten.
"Europa braucht die Ukraine mit ihrem demographischen und marktwirtschaftlichen Kapital, ebenso wie die Millionen an Ukrainern, die derzeit in der EU und in Polen arbeiten", erklärte Kwasniewski.
Die Regierung der Ukraine habe 2012 beachtliche Fortschritte gemacht, um die Anforderungen für das Assoziierungsabkommen (AA) zu erfüllen. Der Prozess war im März letzten Jahres in Gang gesetzt worden. Außerdem seien die ukrainischen Behörden, anders als die russischen und weißrussischen Behörden, bereit, europäische Normen einzuführen, bekräftigte er.
Außerdem, fügte Kwasniewski hinzu, seien die ukrainischen Oligarchen diejenigen, die am meisten am Beitritt der Ukraine zur EU interessiert seien. Seiner Meinung nach wird die europäische Integration der Ukraine dem Erhalt des Kapitals dienen und für bessere Darlehenschancen sowie einen einfacheren Zugang zu ausländischen Märkten sorgen. "Sie wollen ein Land mit dem Gesetz und der Sicherheit des wirtschaftlichen Austauschs", so der ehemalige Präsident Polens
Die Ansicht, dass die Ukraine "für Europa als Quelle des Wirtschaftswachstums und der Energiesicherheit sowie als Brücke zu Russland von Bedeutung" sei, hatte am 2. April 2013 auch der ehemalige italienische Ministerpräsident und ehemalige Präsident der Europäischen Kommission Romano Prodi in seinem Artikel für den Christian Science Monitor zum Ausdruck gebracht.
Der italienische Politiker erinnerte daran, dass die Unterzeichnung des AA mit der Ukraine den bilateralen Handel und das Reisen vereinfachen, den europäischen Produkten einen großen neuen Markt bieten, Europa neue Arbeitskräfte bringen, die Energiesicherheit Europas erhöhen (die Ukraine besitzt 1,2 Billionen Kubikmeter Schiefergas) und außerdem die Sicherheitsinteressen des Westens verbessern werde.
Des Weiteren würden auf diese Weise "antidemokratische Einflüsse vermieden", ebenso wie es auch in Ungarn der Fall gewesen sei. Er erinnerte daran, dass die Zustände in einigen der Mitgliedsstaaten zum Zeitpunkt ihres Beitritts 2004 schlechter gewesen seien als die der Ukraine heute.
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