Eisai erhält Marktzulassung für Fycompa® (Perampanel)
HATFIELD, England, July 27, 2012 /PRNewswire/ --
Weltweit erste Zulassung für einen Vertreter einer neuen Klasse von Antiepileptika für fokale Epilepsie
Die Europäische Kommission hat heute die EU-Marktzulassung für den Einsatz von Fycompa® (Perampanel) als Zusatzbehandlung von fokalen Anfällen mit oder ohne sekundäre Generalisierung bei Epilepsiepatienten ab 12 Jahren erteilt.[1] Durch die Zulassung der Europäischen Kommission ist die Europäische Union die erste Region der Welt, in der Eisais Perampanel zugelassen wurde.
Perampanel wurde von Eisai in Europa und Japan entwickelt und ist derzeit das einzige zugelassene Antiepileptikum, das selektiv an glutamatergen AMPA-Rezeptoren angreift. Diese Rezeptoren spielen bei der Entstehung und Ausbreitung epileptischer Anfälle eine wesentliche Rolle.[2] Epileptische Anfälle werden hauptsächlich von dem Neurotransmitter Glutamat gesteuert.[3] Als AMPA-Rezeptor-Antagonist wirkt Perampanel gegen das Auftreten von Anfällen, indem es die Wirkung von Glutamat vermindert und dadurch selektiv die durch AMPA-Rezeptoren vermittelte postsynaptische Übererregung hemmt.[3, 4] Dieser Wirkmechanismus unterscheidet sich von dem anderer verfügbarer antiepileptischer Medikamente (AEDs) und macht Perampanel somit zum ersten AED dieser neuen Wirkstoffklasse.[5, 6] Perampanel ist das erste Medikament, das eine klinische Wirkung in Phase-III-Studien bei fokalen Anfällen gezeigt hat, indem es die durch den postsynaptischen AMPA-Rezeptor vermittelte exzitatorische Neurotransmission auf selektive und nicht kompetitive Weise hemmt.[5, 7] Die weltweite Belieferung wird über die Eisai-Firmenzentrale für Europa, Nahost, Afrika und Russland (EMEA) im britischen Hatfield erfolgen. Großbritannien wird zudem das erste Land sein, das Perampanel im September 2012 auf den Markt bringen wird.
"Die Verbesserung der Anfallssituation ist eines der wichtigsten Anliegen bei der Behandlung von Menschen mit Epilepsie. Die EU-Zulassung von Perampanel ist ein ausgesprochen wichtiger Schritt, da dieses Medikament für behandelnde Ärzte eine völlig neue Option im Kampf gegen unkontrollierte Anfälle darstellt. Die Gemeinschaft der Epileptologen freut sich auf die Verfügbarkeit eines ganz neuen Antiepileptikums mit einer einzigartigen Wirkungsweise", so Professor Bernhard Steinhoff, Facharzt für Neurologie, Ärztlicher Direktor am Epilepsiezentrum in Kehl-Kork.
In Europa gibt es schätzungsweise sechs Millionen Menschen mit Epilepsie,[8] und die erfolgreiche Behandlung fokaler Anfälle (der häufigsten Anfallsform) stellt bei einigen weiterhin eine Herausforderung dar. Obwohl zahlreiche neue Antiepileptika auf den Markt gekommen sind, ist die Inzidenz unzureichend kontrollierter Epilepsien nach wie vor hoch. Bei zwischen 20 bis 40 % der Patienten mit neu diagnostizierter Epilepsie stellen sich die Anfälle als therapieresistent heraus.[9]
Die Europäische Kommission gründete ihre Entscheidung auf den Ergebnissen aus drei globalen, randomisierten, doppelblinden, Placebo-kontrollierten Dosiseskalationsstudien der Phase III, an denen 1480 Patienten mit Epilepsie teilnahmen. Jede dieser Studien zeigte konsistente Ergebnisse bezüglich der Wirksamkeit und Verträglichkeit von Perampanel als Zusatztherapie bei Menschen mit fokalen Anfällen (mit oder ohne sekundäre Generalisierung).[7, 10, 11] Perampanel bietet zudem den Vorteil einer einmal täglichen Einnahme, wodurch die Tablettenlast einer Person mit Epilepsie verringert werden kann.[12] Die am häufigsten berichteten unerwünschten Ereignisse waren Schwindel, Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Reizbarkeit, Müdigkeit, Stürze und Ataxie.[7, 10, 11]
Im Mai 2012 erhielt Perampanel ein positives Gutachten des Ausschusses für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA). Im März 2012 akzeptierte auch die US Food and Drug Administration (FDA) die Wiedervorlage des NDA-Antrags zu Perampanel (NDA: New Drug Application, Antrag auf Arzneimittelzulassung bei der FDA).
Die Entwicklung von Perampanel unterstreicht Eisais Philosophie der human health care und das Engagement des Unternehmens für innovative Lösungen in der Prävention, Heilung und Pflege, um die Lebensqualität von Menschen weltweit zu steigern. Eisai hat sich dem Indikationsbereich Epilepsie und der Erfüllung bislang ungedeckter medizinischer Bedürfnisse von Epilepsiepatienten und deren Familien verschrieben. Eisai ist stolz darauf, derzeit mehr Epilepsieprodukte in der EMEA-Region zu vertreiben als jedes andere Unternehmen.
Hinweise für die Redaktion
Über Perampanel
Eisai hat Perampanel als Zusatztherapie bei der Behandlung von fokalen Anfällen mit oder ohne sekundäre Generalisierung bei Epilepsiepatienten ab 12 Jahren entwickelt. Perampanel ist ein hochselektiver, nicht-kompetitiver Glutamat-Rezeptor-Antagonist des Typs AMPA (alpha-amino-3-hydroxy-5-methyl-4-isoxazoleproprionic acid), der eine Wirksamkeit in der Reduktion von Anfällen in Studien der Phasen II und III demonstriert hat. AMPA-Rezeptoren, die weithin in fast allen exzitatorischen Neuronen vorhanden sind, übertragen Signale, die vom Neurotransmitter Glutamat im Gehirn angeregt werden. Es wird davon ausgegangen, dass sie eine Rolle bei Erkrankungen des zentralen Nervensystems spielen, die sich durch übermäßige neuroexzitatorische Signalbildung auszeichnen, u. a. Epilepsie, neurodegenerative Erkrankungen, Bewegungsstörungen, Schmerz und psychiatrische Störungen. Perampanel ist das erste Produkt in dieser neuen Klasse der Zusatztherapien für fokale Anfälle mit oder ohne sekundäre Generalisierung bei Epilepsiepatienten ab 12 Jahren.
Zu den Perampanel-Phase-III-Studien (Studie 306, 305 und 304)
Der klinische Entwicklungsplan für Perampanel setzte sich aus drei globalen Phase-III-Studien zusammen: die Studien 306, 305 und 304, an denen insgesamt 1480 Patienten teilnahmen. Hauptziel der Studie 306 war es, die minimale Wirkdosis zu ermitteln. Sie umfasst vier Behandlungsarme (Placebo, 2 mg, 4 mg und 8 mg). Die Studien 304 und 305 wurden in drei Studienarme eingeteilt (Placebo, 8 mg und 12 mg) und dienten der Untersuchung eines breiteren Dosisbereichs.
Das Design der Studien war gleich angelegt: globale, randomisierte, doppelblinde, Placebo-kontrollierte Parallelgruppenstudien. Die primären und sekundären Endpunkte waren in allen drei Studien gleich: prozentuale Veränderung der Anfallshäufigkeit, 50 %-Responderrateprozentuale Reduktionkomplex-fokaler Anfälle sowie von Anfällen mit sekundärer Generalisierung und Untersuchung der Dosiswirkungsbeziehung. Primärer Endpunkt für die EMA ist die 50%-Responderrate und für die FDA die mediane prozentuale Veränderung der Anfallshäufigkeit.
Studie 306[7]- Australien, Bulgarien, China, Tschechische Republik, Deutschland, Spanien, Estland, Hongkong, Ungarn, Indien, Italien, Südkorea, Litauen, Lettland, Malaysia, Philippinen, Polen, Portugal, Rumänien, Russland, Serbien und Montenegro, Thailand, Taiwan und die Ukraine
Studie 306 konnte zeigen, dass Perampanel gut verträglich und wirksam darin war, die mediane Anfallshäufigkeit zu reduzieren und eine signifikante Responderrate zu erzeugen. Im Detail zeigten die Ergebnisse Folgendes:
- die 50%-Responderraten der ITT- (Intention-to-treat)-Population lagen bei: 2 mg = 20,6 % (p = NS), 4 mg = 28,5 % (p = 0,013) und 8 mg = 34,9 % (p<0.001) im Vergleich zu 17,9 % bei Placebo
- die mediane prozentuale Veränderung der Anfallshäufigkeit der ITT-Population lag bei: 2 mg = -13,6 % (p = 0,4197), 4 mg = -23,3 % (p = 0,003), 8 mg = -30,8 % (p < 0,0001) im Vergleich zu -10,7 % bei Placebo
- die am häufigsten berichteten während der Behandlung aufgetretenen unerwünschten Ereignisse waren Schwindelgefühl, Schläfrigkeit und Kopfschmerzen.
Studie 305[11]- Österreich, Finnland, Australien, Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Griechenland, Indien, Israel, die Niederlande, Italien, Russland, Schweden, USA und Südafrika
Es wurde ein signifikanter Unterschied in der medianen prozentualen Veränderung der Anfallshäufigkeit unter Perampanel 8 mg und 12 mg beobachtet. Im Detail zeigten die vorläufigen Ergebnisse der Studie 305 Folgendes:
- die 50%-Responderraten der ITT-Population lagen bei: 8 mg = 33,3 % (p = 0,0018), 12 mg = 33,9 % (p <0,001) im Vergleich zu 14,7 % bei Placebo
- die mediane prozentuale Veränderung der Anfallshäufigkeit der ITT-Population lag bei: 8 mg = -30,5 % (p<0.001), 12 mg = -17,6 % (p = 0,011) im Vergleich zu -9,7 % bei Placebo
- die am häufigsten während der Behandlung aufgetretenen unerwünschten Ereignisse waren Schwindelgefühl, Schläfrigkeit, Müdigkeit und Kopfschmerzen.
Studie 304[10]- USA, Kanada, Mexiko, Chile, Argentinien
In Studie 304 zeigten sich vergleichbare Ergebnisse hinsichtlich Wirksamkeit und Verträglichkeit von Perampanel in der Behandlung von Patienten mit fokalen Anfällen:
- die 50%- Responderraten der ITT-Population lagen bei: 8 mg = 37,6 % (p = 0,0760), 12 mg = 36,1 % (p = 0,0914) im Vergleich zu 26,4 % bei Placebo
- die mediane prozentuale Veränderung der Anfallshäufigkeit der ITT-Population lag bei: 8 mg = -26,3 % (p = 0,0261), 12 mg = -34,5 % (p = 0,0158) im Vergleich zu -21,0 % bei Placebo
- die häufigsten während der Behandlung aufgetretenen unerwünschten Ereignisse waren Schwindelgefühl, Schläfrigkeit, Kopfschmerzen, Stürze, Reizbarkeit und Ataxie.
Über Epilepsie
Epilepsie ist eine der weltweit häufigsten neurologischen Erkrankungen und betrifft ca. 8 von 1000 Menschen in Europa, weltweit wird die Zahl auf rund 50 Millionen Menschen geschätzt.[12, 13] Epilepsie ist eine chronische Erkrankung, von der Menschen aller Altersgruppen betroffen sind. Sie ist durch abnorme neuronale Entladungen im Gehirn gekennzeichnet, die krampfartige Anfälle auslösen. Je nach Anfallsform können diese auf bestimmte Teile des Gehirns beschränkt sein oder als generalisierte Anfälle das ganze Gehirn betreffen. Anfälle variieren auch in der Häufigkeit, von weniger als einem pro Jahr zu mehreren Anfällen pro Tag. Epilepsie hat viele mögliche Ursachen; oftmals ist die Ursache jedoch unbekannt.
Über Eisai Europa und Epilepsie
Eisai engagiert sich für die Entwicklung und Verbreitung von hochwirksamen neuen Behandlungsoptionen, die das Leben von Epilepsie-Patienten verbessern. Die Entwicklung von Antiepileptika ist ein strategisch wichtiges Geschäftsfeld von Eisai in Europa, Nahost, Afrika und Russland (EMEA).
Eisai vermarktet im EMEA-Raum zurzeit die folgenden drei Antiepileptika:
- Zonegran® (Zonisamid) als Monotherapie und Zusatztherapie bei erwachsenen Patienten mit fokalen Anfällen mit oder ohne sekundäre Generalisierung. (Zonegran® ist unter Lizenz von Dainippon Sumitomo Pharma)
- Zebinix® (Eslicarbazepinacetat) als Zusatztherapie bei erwachsenen Patienten mit fokalen Anfällen mit oder ohne sekundäre Generalisierung. (Zebinix® ist unter Lizenz von BIAL)
- Inovelon® (Rufinamid) zur Zusatzbehandlung von Anfällen beim Lennox-Gastaut-Syndrom ab 4 Jahren.
Über Eisai
Eisai ist eines der weltweit führenden forschungsorientierten Pharmaunternehmen und hat sein Unternehmensleitbild folgendermaßen definiert: "Im Mittelpunkt stehen die Patienten und ihre Angehörigen sowie die Verbesserung der Gesundheitsfürsorge" - wir nennen dies human health care (hhc). Eisai erweiterte kürzlich seine Gewerbe-, Forschungs- und Produktionsanlage im britischen Hatfield, die jetzt die wachsende Geschäftstätigkeit des Unternehmens im EMEA-Raum unterstützt.
Eisai konzentriert seine F&E-Aktivitäten auf drei Kernbereiche:
- Neurowissenschaften, einschließlich Alzheimer-Krankheit, multiple Sklerose, neuropathische Schmerzen, Epilepsie, Depression
- Onkologie, einschließlich Krebstherapien, Tumorregression, Tumorsuppression, Antikörper usw. sowie unterstützende Krebstherapien, Schmerzhemmung, Übelkeit
- Vaskuläre/immunologische Erkrankungen, einschließlich akutes Koronarsyndrom, atherothrombotische Erkrankungen, schwere Sepsis, rheumatoide Arthritis, Psoriasis, Morbus Crohn
Mit Niederlassungen in den USA, Asien, Europa und seinem Binnenmarkt Japan beschäftigt Eisai knapp 11.000 Menschen weltweit. In Europa unterhält Eisai Vertriebs- und Marketing-Aktivitäten in über 20 Ländern, darunter in Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien, der Schweiz, Schweden, Irland, Österreich, Dänemark, Finnland, Norwegen, Portugal, Island, der Tschechischen Republik, der Slowakei, den Niederlanden, Belgien, Luxemburg, dem Nahen Osten und Russland.
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website: http://www.eisai.de
Literaturhinweise
1. Eisai Data on File
2. Rogawski MA. Epilepsy Currents 2011;11:56-63.
3. Meldrum BS, et al. Neurotherapeutics 2007;4:18-61.
4. Rogawski MA, et al. Nat Rev Neurosci 2004;5:553-564.
5. Brodie MJ. Seizure 2010; 19: 650-655.
6. Hanada T, et al. Epilepsia. 2011 Jul;52(7):1331-40.
7. Krauss GM. Serratosa JM, Villanueva V et al. Neurology 2012: Available at: http://www.neurology.org/.
8. Epilepsy in the WHO European Region: Fostering Epilepsy Care in Europe http://www.ibe-epilepsy.org/downloads/EURO%20Report%20160510.pdf [Accessed 10 April 2012].
9. French JA. Refractory Epilepsy; Clinical Overview. Epilepsia 2007: 48 (Suppl1) 3 - 7.
10. French JA. Neurology 2012;79:1-1.
11. French J, et al. 2011, IEC Rome. Abstract# 122/ Ref 020.
12. Cramer JA, et al. JAMA. 1989 Jun 9;261(22):3273-7.
13. Pugliatti M, et al. Epilepsia 2007: 48(12) 2224 - 2233.
Date of preparation: July 2012
Job code: Perampanel-UK2029
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