ARNHEIM, Niederlande, BURLINGTON, Massachusetts und HØVIK, Norwegen, November 27, 2012 /PRNewswire/ --
- Vorbereitung auf den aufkommenden Markt für Extremprüfungen
Das Beratungsunternehmen für die Energiewirtschaft DNV KEMA mit Schwerpunkten in den Bereichen Prüfung & Zertifizierung wird etwa 70 Millionen EUR in die Erweiterung seines Hochleistungslabors im niederländischen Arnheim investieren. Mit der Erweiterung schafft DNV KEMA das weltweit erste Labor im Segment Extremprüfungen für den aufkommenden Markt der Supernetze: Energietransporte in großem Stil bei Spannungen von 800 kV+ (800.000 Volt und mehr). Ermöglicht wurde diese Investition durch den Mehrheitseigner von DNV KEMA, dem globalen Risikomanagementunternehmen DNV.
"Die globale Nachfrage nach Strom wird in den nächsten Jahrzehnten offensichtlich steigen. Unabhängigen Studien zufolge werden diese Zuwächse zu einer deutlichen Zunahme von Investitionen in die globale Infrastruktur für die Übertragung und Verteilung führen", erklärt David Walker, CEO von DNV KEMA. "In Bezug auf unsere zukünftige Stromversorgung lassen sich vier wesentliche Trends erkennen. Der erste Trend bezieht sich auf den starken Ausbau der dezentralen und lokalen Stromerzeugung. Hierbei werden die Menschen mehr und mehr selbst ihren eigenen Strombedarf decken. Dazu gehört die Entwicklung von intelligenten Energiediensten und intelligenten Netzen sowie die Nutzung von intelligenten Geräten."
"Der zweite Trend betrifft die Entwicklung von Supernetzen - ein großes, transnationales oder sogar transkontinentales Übertragungsnetz, das den Transport von großen Mengen Strom über weite Strecken ermöglicht", führt Walker weiter fort. Diese Supernetze gewährleisten die Integration von erneuerbarer Energie in großem Umfang. Beispiele für Supernetze sind u. a. Fern- und Ultrahochspannungsverbindungen zwischen den Wasserkraftwerken im westlichen Teil Chinas und den Lastzentren an der Ostküste des Landes wie Peking und Schanghai. Weitere Beispiele lassen sich in Kanada und Indien finden sowie in der möglichen Verbindung zwischen Kontinentaleuropa und den großen Solarfarmen in der afrikanischen Sahara.
"Der dritte Trend, den wir festgestellt haben, ist das starke Wachstum globaler Hochspannungsnetze und neuer Hersteller von Übertragungs- und Verteilkomponenten wie z. B. Leistungsschaltern und Leistungstransformatoren. Versorger verlangen vor der Installation im Stromnetz, dass diese neuen Komponenten getestet werden und dass sie einwandfrei funktionieren. Das erfordert flexiblere Prüfeinrichtungen im Hochleistungslabor von DNV KEMA."
"Der letzte Trend ist, dass Versorger, Investoren, Regulierungsbehörden und Versicherungsgesellschaften in Prüfungen mehr und mehr ein ausschlaggebendes Element bei der Einrichtung einer sicheren und zuverlässigen Energieinfrastruktur sehen. Ungeprüfte Komponenten in einem Stromnetz einzusetzen kann unerwartete Stromausfälle verursachen, die große technische, finanzielle, wirtschaftliche und gesellschaftliche Konsequenzen haben."
Sicherheit und Zuverlässigkeit sind ein Muss für Supernetze
Auch wenn die Sicherheit und Zuverlässigkeit bei neuen Supernetztechnologien im Mittelpunkt steht, ist ein Ausfallrisiko niemals auszuschließen. Die Auswirkungen von Stromausfällen in Supernetzen sind enorm, sowohl in wirtschaftlicher als auch in gesellschaftlicher und technischer Hinsicht. "Da Millionen - und mitunter sogar zigmillionen - Menschen bei ihrer Stromversorgung auf diese Supernetze angewiesen sind, sind sichere und zuverlässige Netze ein absolutes Muss", erklärt Gerd Enoch, Global Director für den Bereich Prüfungen, Inspektionen & Zertifizierungen bei DNV KEMA. Bemerkenswerter- und paradoxerweise sind Prüfungen im Stromübertragungs- und verteilungsektor heute aber nicht gesetzlich vorgeschrieben. "Der einwandfreie Betrieb von Leistungsschaltern und Leistungstransformatoren für Supernetze ist besonders wichtig, weil sie ganze Metropolen oder große Regionen innerhalb eines Landes versorgen."
Kapazitätsausbau
Im Rahmen des Erweiterungsprogramms wird DNV KEMA die Zahl der Kurzschlussgeneratoren von vier auf sechs erhöhen und den verfügbaren Prüfungsraum vergrößern. Infolgedessen wird die Prüfkapazität technisch und physisch ausgebaut. "Die neueste Technologie erfordert andere Arten der Prüfung. Komponenten wie Hochleistungstransformatoren verlangen sehr hohe Nennströme, die nur durch sechs Kurzschlussgeneratoren mit einem Prüfstrom von 15 GW getestet werden können. Das entspricht etwa zwei Drittel der installierten Kapazität in den Niederlanden - einem Land mit 16 Millionen Einwohnern", sagt Bas Verhoeven, Direktor des Hochleistungslabors und Hochspannungslabors von DNV KEMA.
Das Hochleistungslabor von DNV KEMA ist bereits das größte Kurzschlussprüflabor für Übertragungs- und Verteilnetze in der Welt. Es ermöglicht Prüfungen bei Strömen, die kein anderes Labor erreichen kann. "Angesichts der stark zunehmenden Entfernungen in den Netzen prüfen Anlagenhersteller den Einsatz von Netzen, die bei Spannungen von 800 kV und mehr betrieben werden," erklärt Verhoeven. "Um die Sicherheit und Zuverlässigkeit der Energieinfrastruktur zu gewährleisten, müssen Anlagenhersteller Komponenten unter diesen Extremströmen prüfen können. Außerdem werden wir weitere Prüfstände zur Verfügung haben, um die hohe Nachfrage von Herstellern und Versorgern zu erfüllen."
Wenn der Ausbau im Jahr 2015 abgeschlossen ist, wird das Hochleistungslabor von DNV KEMA die einzige Einrichtung in der Welt sein, die Hochleistungskurzschlussprüfungen bei 800 kV und mehr durchführen kann. Damit wird DNV KEMA über eine solide Plattform verfügen, um auf einem Markt mit sehr hohen Eintrittsbarrieren zu wachsen.
Starke Zuwächse bei der globalen Stromnachfrage
Die globale Nachfrage nach Strom wird in den nächsten Jahrzehnten stark steigen. Einem vor kurzem veröffentlichten Bericht der Internationalen Energieagentur (World Energy Outlook - WOE - 2012) zufolge wird sich die weltweite Nachfrage nach Strom bis 2035 um mehr als 70 % auf beinahe 32000 TWh erhöhen. Der überwältigende Anteil des Zuwachses geht dabei auf Nicht-OECD-Länder zurück; mehr als die Hälfte entfällt allein auf China und Indien. Nach Aussagen desselben Berichts wird sich die Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energiequellen bis 2035 gegenüber 2010 beinahe verdreifachen; ihr Anteil am Erzeugungsmix steigt von 20 % auf 31 %. Der Anstieg der globalen Energienachfrage steht mit dem weltweiten Wirtschaftswachstum, dem Bevölkerungswachstum - insbesondere in Schwellenländern - sowie der erwarteten zunehmenden Verbreitung von
Elektrofahrzeugen, elektrischen Geräten, Wärmepumpen und anderen Formen der Elektrifizierung in Zusammenhang.
Notwendigkeit von mehr Kapazität und Modernisierung der Strominfrastruktur
Eine weitere Schlussfolgerung im WEO-Bericht der Internationalen Energieagentur lautet, dass bis 2035 zusätzlich 5.890 GW Kapazität erforderlich sind - das ist mehr als die gesamte installierte Kapazität im Jahr 2011. Ein Drittel hiervon wird stillgelegte Kraftwerke ersetzen, der Rest dient zur Deckung der steigenden Energienachfrage. Mit 3.000 GW stellen erneuerbare Energiequellen die Hälfte der Kapazitätsergänzungen im Zeitraum 2012 bis 2035 dar, gefolgt von Gas mit 1.400 GW. Im gesamten Stromsektor müssen zwischen 2012 und 2035 16,9 Billionen USD investiert werden - das ist beinahe die Hälfte der gesamten Investitionen in die Energieversorgungsstruktur in diesem Zeitraum. Zwei Fünftel dieser Investitionen entfallen auf Stromnetze, der Rest fließt in die Erzeugungskapazität.
Über DNV KEMA Energy & Sustainability
DNV KEMA Energy & Sustainability, mit seinen mehr als 2.300 Experten in mehr als 30 Ländern in aller Welt, möchte den globalen Umstieg auf sichere, zuverlässige, effiziente und saubere Energieformen vorantreiben. Mit beinahe 150 Jahren Erfahrung haben wir uns auf die Bereitstellung erstklassiger, innovativer Lösungen in den Bereichen Unternehmens- & technische Beratung, Prüfungen, Inspektionen & Zertifizierungen sowie Risikomanagement und Verifizierung spezialisiert. Als objektives und unparteiisches wissensbasiertes Unternehmen beraten und unterstützen wir Organisationen entlang der gesamten Wertschöpfungskette in der Energiewirtschaft. Dazu zählen Produzenten, Lieferanten & Endverbraucher von Energie, Gerätehersteller sowie Regierungsbehörden, Verbände und Nichtregierungsorganisationen. DNV KEMA Energy & Sustainability ist Teil von DNV, einem globalen Dienstleistungsanbieter im Bereich Risikomanagement mit mehr als 10.000 Mitarbeitern in mehr als 100 Ländern. Weitere Informationen über DNV KEMA Energy & Sustainability finden Sie unter http://www.dnvkema.com.
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