Die Bewegung #MyGameMyName geht auf die Belästigung und Unterdrückung ein, der weibliche Gamer ausgesetzt sind
Eine von der Nichtregierungsorganisation Wonder Women Tech angeführte Kampagne hat männliche YouTuber und Gamer dazu aufgerufen, sich weibliche Nicknames im Online-Gaming zu geben. Das alarmierende Ergebnis wirft ein Schlaglicht auf die Gleichstellungsfrage in der Gaming-Welt, einer Branche, die jährlich mehr als 66 Milliarden USD erwirtschaftet
LONG BEACH, Kalifornien, 19. Februar 2018 /PRNewswire/ -- Die Spiele-Industrie, die früher jahrelang von Männern dominiert wurde, weist derzeit einen Frauenanteil von nahezu 46% auf. Dies geht aus den Game Consumer Insights hervor, die von Newzoo erstellt werden, einem führenden Anbieter für Marktwissen, der die Märkte Gaming, eSports und Mobile weltweit abdeckt. Ungeachtet dessen, und trotz ihrer Relevanz in der Welt der Online-Spiele, gibt die überwiegende Mehrheit der weiblichen Spieler an, sexuelle Belästigung oder Mobbing beim Online-Gaming erlebt zu haben, was dazu führt, dass sie häufig ihre Identität verbergen und mit maskulinen oder neutralen Nicknames in die Comps gehen, um Angriffe und Belästigungen zu vermeiden.
Die Zahlen sind alarmierend: Laut einer anderen, an der Ohio State University durchgeführten Studie hat die überwiegende Mehrheit der Frauen, die mindestens 22 Stunden pro Woche mit Spielen verbringen, eine Form von Belästigung erfahren.
Mit dem Ziel, diese Ungleichheit aufzuzeigen und einen Wandel zu bewirken, hat Wonder Women Tech (wonderwomentech.com), eine Nichtregierungsorganisation (NGO), die sich für die Emanzipation von Frauen in aller Welt einsetzt, ein Projekt namens #MyGameMyName ins Leben gerufen, das auf diese Form der Unterdrückung aufmerksam macht. In einer exklusiven Aktion lud die Organisation populäre Gaming YouTubers dazu ein, sich aus erster Hand einen Eindruck davon zu verschaffen, was Frauen aushalten müssen, wenn sie online spielen. Zum ersten Mal haben hier männliche Gamer unter weiblichen Nicknames gespielt – auf der Anregung der NGO hatten einige dafür den Namen ihrer Mutter oder Schwester oder den ihrer Freundin gewählt – um zu sehen, wie es sich anfühlt, als Frau online zu sein. Mit ihrer abgeänderten Identität haben sie dann während des Spielens ein Video aufgenommen und das Experiment damit lebendig veranschaulicht. Zu sehen ist dies hier https://www.facebook.com/WonderWomenTech/videos/904927633027834/ und auf der Website des Projekts: http://www.mygamemyname.com/en.
Die männlichen Gamer wurden, nachdem sie diese Erfahrung durchlebt hatten, selbst aktiv und posteten das Video des Experiments unter #MyGameMyName in ihren sozialen Netzwerken. Es ist eine Botschaft, die an Millionen von Anhängern geht und zu einer respektvolleren und egalitären virtuellen Welt aufruft.
Die Kampagne will die Gaming-Industrie, die immerhin doppelt so groß wie die Filmindustrie in Hollywood ist, erreichen und dazu bewegen, wirksamere Maßnahmen gegen diese Art von Schikane, unter der Frauen und Mädchen leiden, zu ergreifen.
„Es ist nicht fair, dass ein Mädchen seine eigene Identität verstecken muss, bloß weil manche Leute nicht wissen, wie sie sich verhalten sollen, wenn sie gegen ein Mädchen oder eine Frau spielen. Wir wollten da in die Tiefe gehen und untersuchen, ob die Gaming-Industrie Instrumente einsetzen würde, um gegen sexuelle Belästigung vorzugehen, ähnlich, wie sie sich gegen Betrug und Piraterie zur Wehr setzt. Große Probleme erfordern große Anstrengungen. Es ist keine leichte Aufgabe, aber genau deshalb rekrutieren wir die berühmtesten Gamer und Influencer für unsere Aktion, die sich uns anschließen, um die Spielregeln neu zu definieren", erklärt Lisa Mae Brunson, Begründerin von Wonder Women Tech.
Gamer-Profile
Laut Game Consumer Insights sind Frauen in etlichen Game-Styles und Spielemedien präsent. Am PC beispielsweise gibt es fast keinen Unterschied zwischen den Nutzern: 83% der Frauen spielen gerne am Computer, bei den Männern sind es 85%. Die Zahlen sind bei den Spielekonsolen ähnlich: 78% der Gamer sind männlichen, 73% weiblichen Geschlechts. Im Feld Mobile gibt es mehr Frauen (86%) als Männer (80%). Die Mehrheit der weiblichen Gamer (14%) findet sich, genau wie bei den männlichen Gamern (34%), in der Altersgruppe der 25 - 31-jährigen.
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