Deutsche Klinik für Strahlentherapie nutzt Sonnenenergie zum Betrieb ihrer Systeme und zur Reduzierung ihrer Abhängigkeit vom Stromnetz
SINGEN, Deutschland, February 23, 2012 /PRNewswire/ --
- Elektas europäischer Referenzstandort, die Gemeinschaftspraxis für Strahlentherapie mit Doppelstandort in Singen und Friedrichshafen (Lake Constance Radiation Oncology Centre), ist die einzige mit Solarstrom betriebene Klinik für Strahlentherapie der Welt
Ein Videobildschirm am Eingang der Praxis für Strahlentherapie in Singen begrüßt Patienten mit der Botschaft "Lass die Sonne scheinen", um sie trotz des eigentlichen Anlasses ihres Besuchs in der süddeutschen Klinik aufzuheitern und zu positivem Denken zu ermutigen. Die Botschaft könnte jedoch auch für den Wunsch nach einem wolkenlosen Himmel stehen, da alle Beleuchtungsanlagen, Behandlungssysteme und sonstigen Maschinen und Geräte des Zentrums für Strahlentherapie größtenteils mit Sonnenenergie betrieben werden.
Die Gemeinschaftspraxis für Strahlentherapie mit Doppelstandort in Singen und Friedrichshafen installierte im August 2011 ein Solarfeld mit 232 Modulen auf ihrem Dach. Dieser 400 m2 große Energiespeicher wandelt Sonnenlicht jeden Tag in mehrere Hundert Kilowattstunden Elektrizität um. Im Sommer bietet das Solarfeld mehr Leistung, als das Zentrum für Strahlentherapie zum Betrieb seiner zwei Elekta Synergy®-Systeme, einem Computertomografie-Systems mit großer Gantry-Öffnung sowie der gesamten IT-Technologie, Beleuchtungsanlagen und Klimaanlagen benötigt. Während der Wintermonate muss die Klinik ihren erzeugten Solarstrom jedoch um zusätzliche Elektrizität aus dem herkömmlichen Stromnetz ergänzen. Dies bedeutet, dass die überörtliche Gemeinschaftspraxis einen Solaranteil von ca. 30% am Ganzjahresstromverbrauch anstrebt. Laut Holger Wirtz, dem technischen Leiter und Experten für Medizinphysik der Klinik, auf dessen Initiative hin das Solarstromprojekt umgesetzt wurde, ist jedoch vor allem das Konzept der dezentralen Stromerzeugung von entscheidender Bedeutung.
"Die Idee ist brandneu. Wir vollziehen einen Paradigmenwechsel, und zwar von der zentralisierten zur dezentralisierten Energieproduktion. Dabei sind wir im deutschen Gesundheitswesen die Ersten, die dieses Modell verfolgen und auf die Umwelt setzen, um unsere ,industriellen Prozesse' mit eigener Energie zu versorgen", betont Holger Wirtz. "Das reduziert den Investitions- und Arbeitsaufwand der Energieversorger, der zur Elektrizitätserzeugung an einem zentralen Standort - wie beispielsweise in Atomkraft-, Kohlekraft- oder Wasserkraftwerken - erforderlich ist, um die flächendeckende Energieversorgung für Endverbraucher gewährleisten zu können. Wenn jeder Haushalt Energie über eigene Solarfelder unabhängig vom Stromnetz erzeugen würde, wäre der erforderliche Strombedarf zum Betrieb des Netzes wesentlich geringer."
Obwohl Holger Wirtz ein Ingenieur der Biomedizintechnik ist, der sich für eine berufliche Laufbahn in der Medizinphysik entschieden hat, zeigte er bereits während seiner Schul- und Studienzeit großes Interesse an erneuerbaren Energien. Dieses Interesse führte schließlich dazu, dass er der Geschäftsleitung der überörtlichen Gemeinschaftspraxis für Strahlentherapie 2011 den Vorschlag unterbreitete, auf Solarstrom umzustellen, um ihre Elektrizitätskosten zu senken.
"Ich habe darauf hingewiesen, dass die Energiekosten in Deutschland jedes Jahr um drei bis fünf Prozent steigen", erinnert er sich. "Ausgehend von diesem jährlichen Anstieg der Energiekosten und auf Grundlage einer über die Jahre gleichbleibenden Sonneneinstrahlung habe ich kalkuliert, dass die Investitionsrendite innerhalb von acht Jahren positiv ausfallen wird. Je nach Schwankungen der Energiepreise könnte dies schon in weniger als acht Jahren der Fall sein."
Das rege Interesse von Holger Wirtz an Energiesparmaßnahmen und den Bilanzen der überörtlichen Gemeinschaftspraxis für Strahlentherapie führte vor vier Jahren sogar dazu, dass er die beiden Elekta Synergy-Systeme für die Hauptbetriebsstätte in Singen und ein weiteres Elekta Synergy-System für die Nebenbetriebsstätte in Friedrichshafen beschaffte.
"Diese Linearbeschleuniger haben im Jahr 2007 zwischen 30 und 40 Prozent weniger Energie verbraucht, als andere Behandlungssysteme auf dem Markt", sagt er.
Die Herstellung energiesparender Linearbeschleuniger (Linacs) ist nur eine von vielen Möglichkeiten, auf die Elekta zurückgreift, um die Umweltbelastung seiner Technologie gezielt zu minimieren. Nähere Informationen finden Sie auf: http://www.elekta.com/corporate_international_sustainability_the_environment.php.
"Mit diesem Projekt ist es nun möglich, eine umweltfreundliche Strahlentherapie anzubieten, mit der sich sowohl Patienten als auch Mitarbeiter identifizieren können", ergänzt Prof. Dr. med. Johannes Lutterbach, M.B.A, medizinische Leitung.
Informationen zu Elekta
Elekta ist ein im Gesundheitswesen tätiges Unternehmen, das bahnbrechende und wichtige Neuerungen sowie klinische Lösungen zur Behandlung von Krebs und Gehirnerkrankungen entwickelt. Das Unternehmen entwickelt äußerst komplexe und moderne Hilfsmittel und Systeme zur Behandlungsplanung in der Strahlentherapie, Radiochirurgie und Brachytherapie sowie Softwaresysteme zur Verbesserung der Abläufe für das gesamte Behandlungsspektrum der Krebsversorgung. Elekta steckt neue wissenschaftliche und technische Grenzen ab und entwickelt intelligente und ressourcenschonende Lösungen, auf die sich Ärzte und Patienten verlassen können. Ziel des Unternehmens ist es, das Leben von Patienten zu verbessern, zu verlängern oder sogar zu retten.
Die onkologischen und neurochirurgischen Lösungen von Elekta werden heute bereits in über 6.000 Krankenhäusern auf der ganzen Welt eingesetzt. Elekta beschäftigt weltweit etwa 3.300 Mitarbeiter. Die Firmenzentrale befindet sich in Stockholm (Schweden). Das Unternehmen ist an der Nordic Exchange unter dem Tickersymbol EKTAb notiert. Website: http://www.elekta.com.
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