deCODE genetics: Eine Sequenzvariante, die das Risiko eines Schwangerschaftsverlusts erhöht
REYKJAVIK, Island, 29. Januar 2024 /PRNewswire/ -- Wissenschaftler von deCODE genetics, einer Tochtergesellschaft von Amgen, und ihre Kooperationspartner aus Island, Dänemark und den USA haben heute in Nature Structural & Molecular Biology eine Studie mit dem Titel „Variant in the synaptonemal complex protein SYCE2 associates with pregnancy loss through effects on recombination" (Variante im synaptonemalen Komplexprotein SYCE2 steht in Verbindung mit Schwangerschaftsverlusten durch Auswirkungen auf die Rekombination) veröffentlicht.
Es ist zwar hinlänglich bekannt, dass Chromosomenanomalien eine der Hauptursachen für Fehlgeburten sind, doch die biologischen Ursachen für Fehlgeburten mit oder ohne Chromosomenfehler sind noch nicht ausreichend erforscht. Über 114 Tausend Frauen aus Island, Dänemark, Großbritannien, den USA und Finnland, die einen Schwangerschaftsverlust erlitten hatten, nahmen an einer genomweiten Assoziationsstudie teil, bei der 50 Millionen Sequenzvarianten getestet wurden. Es zeigte sich, dass eine niederfrequente Missense-Variante im SYCE2-Gen das Risiko eines Schwangerschaftsverlustes um 22 % erhöht.
In einem vorangegangenen Beitrag von deCODE-Wissenschaftlern wurde nachgewiesen, dass diese Missense-Variante mit Rekombinationsphänotypen in Chromosomen assoziiert ist, die von der Mutter übertragen wurden. Die Rekombination zwischen homologen Chromosomen ist ein wesentlicher Bestandteil der Meiose, der Bildung der menschlichen Ei- und Samenzelle. Das Produkt von SYCE2 ist Bestandteil eines Proteinkomplexes, der für die Ausrichtung homologer Chromosomen für die Rekombination unerlässlich ist und es wird angenommen, dass die mit dem Schwangerschaftsverlust und der Rekombination verbundene Missense-Variante die Stabilität dieses Proteinkomplexes beeinträchtigt.
Eine genauere Untersuchung der Auswirkung der Variante auf die Rekombination zeigte einen proportional zur Länge der Chromosomen verlaufenden Effekt auf die Positionierung der Kreuzungen. Dabei gilt: je länger das Chromosom, desto größer der Effekt. Der Effekt auf die Rekombination wurde bei lebend geborenen Individuen gemessen. Die Autoren vermuten, dass dieser Effekt bei Fehlgeburten extremer ausfallen und zum Schwangerschaftsverlust beitragen könnte. Bei dieser Korrelation mit Schwangerschaftsverlusten wurden Embryonen, die im Frühstadium der Schwangerschaft verloren gingen, bevor eine Schwangerschaft festgestellt wurde, nicht berücksichtigt. Der Effekt der Variante auf eine erfolgreiche Schwangerschaft könnte daher unterschätzt werden.
Die Ergebnisse dieser Studie belegen, dass eine Variante mit einer signifikanten Auswirkung auf Rekombinationen in der Bevölkerung erhalten bleiben kann, obwohl sie das Risiko eines Schwangerschaftsverlustes erhöht.
deCODE mit Hauptsitz in Reykjavik, Island, ist ein Weltmarktführer auf dem Gebiet der Analyse und des Verständnisses des menschlichen Genoms. Dank seiner einzigartigen Expertise und Bevölkerungsressourcen hat deCODE genetische Risikofaktoren für Dutzende von häufigen Krankheiten entdeckt. deCODE ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von Amgen (NASDAQ: AMGN).
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