AMSTERDAM, April 26, 2013 /PRNewswire/ --
In einer weltweit ersten Studie an Mäusen wurde nachgewiesen, dass regelmäßige körperliche Betätigung das Leberkrebsrisiko senkt. Die Studie bietet Patienten, die an einem hepatozellulären Karzinom (HCC) zu erkranken drohen, neue Hoffnung.
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Die Untersuchung wurde im Rahmen des International Liver Congress™ 2013 vorgestellt. Zwei verschiedene Mäusegruppen, denen jeweils eine Kontrolldiät und eine fettreiche Diät verordnet wurde, wurden in getrennte Trainings- und Ruhegruppen eingeteilt. [1] Fünf Tage pro Woche lief die Trainingsgruppe 60 Minuten am Tag auf einem motorisierten Laufband.
Nach 32 Wochen regelmäßiger körperlicher Betätigung entwickelten 71 % der Mäuse aus der Gruppe mit kontrollierter Diät Tumoren von über 10 mm Größe. In der Ruhegruppe lag dieser Wert bei 100 %. Verglichen mit der Ruhegruppe fielen der Mittelwert sowie der Umfang von HCC-Tumoren pro Leber in der Trainingsgruppe ebenfalls niedriger aus.
Der Bildungsberater der EASL, Prof. Jean-Francois Dufour, erklärte, die Daten würden die signifikanten Vorteile regelmäßiger körperlicher Betätigung im Zusammenhang mit der Entwicklung von HCC untermauern. Körperliche Betätigung sorgte auch dafür, dass Mäuse, die eine fettreiche Diät erhielten, seltener an einer nichtalkoholischen Fettlebererkrankung litten. Er erklärte: "Wir wissen, dass der moderne, ungesunde Lebensstil Menschen dazu prädestiniert, eine nichtalkoholische Fettlebererkrankung zu entwickeln, die zu Leberkrebs führen kann. Bislang war jedoch unbekannt, ob regelmäßige körperliche Betätigung das Risiko einer HCC-Erkrankung senkt. Diese Untersuchung ist deshalb so bedeutend, weil sie die Tür für weitere Studien öffnet, um nachzuweisen, dass regelmäßige körperliche Betätigung das Risiko einer HCC-Erkrankung senken kann."
Prof. Jean-Francois Dufour ergänzte: "Diese Ergebnisse könnten letzten Endes greifbare Vorteile für Menschen bedeuten, denen eine Leberkrebserkrankung droht. Ich freue mich schon auf künftige Humanstudien auf diesem bedeutenden Gebiet. Die Prognosen für Leberkrebspatienten sind häufig düster, da nur ein gewisser Teil der Patienten für potenziell heilende Behandlungsverfahren infrage kommt [2]. Deshalb sind positive Neuigkeiten jeglicher Art auf diesem Gebiet sehr begrüßenswert."
HCC ist eine Krebserkrankung, die von den Leberzellen ausgeht. Sie zählt zu den häufigsten Tumorarten. HCC ist weltweit für etwa 5,4 % aller Krebserkrankungen verantwortlich [3] und verursacht 695.000 Todesfälle pro Jahr[4], davon 47.000 Todesfälle pro Jahr in Europa.[5] Es handelt sich um die fünfthäufigste Krebsursache bei Männern und um die achthäufigste Ursache bei Frauen.
Haftungsausschluss: Die in dieser Pressemitteilung erwähnten Daten basieren auf der vorgelegten Zusammenfassung. Aktuellere Daten könnten auf dem International Liver Congress™ 2013 vorgestellt werden.
Hinweise an Redakteure
Informationen zu EASL
EASL ist die führende europäische Wissenschaftsgesellschaft, die sich für die Forschungs- und Bildungsförderung auf dem Gebiet der Hepatologie einsetzt. EASL wirbt um führende Hepatologie-Experten und kann bei der Forschungsförderung auf dem Gebiet der Lebererkrankungen eine beeindruckende Erfolgsgeschichte vorweisen. Darüber hinaus setzt sich die Gesellschaft für eine umfassendere Ausbildung und Veränderungen in der europäischen Politik zum Thema Lebererkrankungen ein.
Den besonderen Schwerpunkt auf Ausbildung und Forschung setzt EASL mit zahlreichen Veranstaltungen und Initiativen in die Praxis um. Hierzu zählen:
Informationen zum International Liver Congress[TM]2013
Der International Liver Congress™ 2013 - die 48. Jahrestagung der Europäischen Gesellschaft für Leberforschung - findet vom 24. bis 28. April 2013 im RAI Convention Centre in Amsterdam statt. Der Kongress lockt jedes Jahr über 9000 Klinikärzte und Wissenschaftler aus aller Welt an und bietet die Möglichkeit, sich mit den neuesten Untersuchungen, Perspektiven und Behandlungsoptionen der sachkundigsten Experten auf diesem Gebiet auseinanderzusetzen.
Referenzen
1. A.C Piguet, EFFECT OF REGULAR TRAINING ON HEPATOCELLULAR CARCINOMA DEVELOPMENT IN HEPATOCYTE-SPECIFIC PTEN-DEFICIENT MICE. Auf dem International Liver CongressTM 2013 präsentierte Zusammenfassung.
2. Hepatozelluläres Karzinom. Wikipedia. Abrufbar unter http://en.wikipedia.org/wiki/Hepatocellular_carcinoma. Abgerufen am 04.04.12.
3. Kumar Vinay, Nelso Fausto und Abul Abbas. Robbins & Cotran Pathologic Basis of Disease, 7. Ausgabe, Saunders; 2004.
4. Krebs-Informationsblatt. Weltgesundheitsorganisation. Februar 2006.
http://www.who.int/mediacentre/factsheets/fs297/en/ [http://www.who.int/mediacentre/factsheets/fs297/en ] abgerufen am 04.04.12.
5. "EU Burden of Liver Disease: A review of available epidemiological data". Europäische Gesellschaft für Leberforschung. 2013. http://www.easl.eu/assets/application/files/54ae845caec619f_file.pdf. Abgerufen am 26.02.13.
Für nähere Informationen zu den Studien oder
Interviewanfragen wenden Sie sich bitte an die EASL-
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