Buddhistischer Führer ruft zu regionaler Zusammenarbeit als Reaktion auf Naturkatastrophen auf und schlägt Jugendgipfel zur Abschaffung von Atomwaffen vor
TOKIO, 27. Januar 2014 /PRNewswire/ -- In seinem diesjährigen Friedensvorschlag mit dem Titel „Werteschaffung für eine globale Veränderung: Widerstandsfähige und nachhaltige Gesellschaften aufbauen", der am 26. Januar veröffentlicht wurde, fordert Daisaku Ikeda, Präsident der buddhistischen Gemeinschaft Soka Gakkai International (SGI), verstärkte regionale Zusammenarbeit als Reaktion auf die extremen Wetterbedingungen und Naturkatastrophen. Er schlägt darin auch ein umfassendes Programm zur Erziehung zur Weltbürgerschaft und einen Jugendgipfel zur Abschaffung von Atomwaffen in Hiroshima und Nagasaki 2015 vor.
Ikeda weist ausdrücklich darauf hin, dass die Widerstandskraft erhöht werden muss, so dass sowohl Gesellschaften als auch die einzelnen Menschen selbst den Naturkatastrophen und den durch den Klimawandel bedingten Katastrophen besser standhalten können. Er schlägt vor, hierbei einen Fokus auf die Bildung positiver Werte und Stärkung menschlicher Solidarität zu legen - als Hilfsmittel für Gemeinschaften, plötzliche Schocks und Erschütterungen verkraften zu können.
Er empfiehlt, Katastrophenvorsorge, Katastrophenhilfe und Wiederaufbau nach Katastrophen als voneinander untrennbare Prozesse zu betrachten. Weiter betont er, dass die Stärkung der regionalen Zusammenarbeit das gegenseitige Verständnis erhöhen und das gegenwärtige „Nullsummen-Denken" regionaler und nationaler Sicherheit neu definieren kann. Ein Anfang könnte hierfür sein, aufbauend auf dem bereits existierenden ASEAN Regional Forum, das aus den ASEAN-Staaten plus Japan, China, Südkorea und anderen Ländern besteht, ein Asia Recovery Resilience Agreement zu entwickeln sowie Städtepartnerschaften zu erweitern. Außerdem rät er, ein Gipfeltreffen der Länder Japan, China und Südkorea zur Kooperation bei der Bewältigung von Katastrophen und Lösung von Umweltproblemen abzuhalten.
Ikeda betont die Notwendigkeit, Bildung in das vorgeschlagene internationale Rahmenwerk einzuschließen, das 2015 auf die Milleniumentwicklungsziele folgen soll. Er schlägt hierfür vor, einen Schwerpunkt auf die Erziehung zur Weltbürgerschaft zu legen, und formuliert in diesem Zusammenhang drei weit gesteckte Ziele: das Verständnis von den Herausforderungen, mit denen die Menschheit konfrontiert ist, vertiefen, ihre Ursachen erforschen und Vertrauen schaffen, dass sie bewältigt werden können; Anzeichen für globale Phänomene auf lokaler Ebene überwachen und die Menschen dazu befähigen, darauf reagieren zu können; einen Geist der Koexistenz mit seinen Nachbarländern fördern.
Er drängt auf zielgerichtete Handlungen, um die Welt von Atomwaffen zu befreien, und begrüßt das Joint Statement on the Humanitarian Consequences of Nuclear Weapons, das dem Ersten Ausschuss der UN-Generalversammlung im Oktober 2013 vorgelegt wurde. In dem gemeinsamen Statement, das von 125 Ländern einschließlich Japans unterzeichnet wurde, wird vor den verheerenden humanitären Folgen jeder Atombombendetonation gewarnt. Er fordert eine Vereinbarung des Nichtgebrauchs von Atomwaffen zwischen den Atommächten und sieht darin einen wichtigen Schritt zur Abschaffung von Atomwaffen.
Ikeda bekräftigt seine Überzeugung, dass sich 2015 zum 70. Jahrestag der Atombombenabwürfe über Hiroshima und Nagasaki eine wichtige Gelegenheit bietet, einen Gipfel zur Abschaffung von Atomwaffen abzuhalten. Er schlägt insbesondere vor, einen Jugendgipfel zu veranstalten, um den Stimmen von jungen Menschen, die sich entschlossen haben, die Welt von diesen überholten und destabilisierenden Waffen zu befreien, mehr Gehör zu verschaffen. Er stellt Ergebnisse einer Umfrage vor, die 2013 von jugendlichen Mitgliedern der SGI in neun Ländern durchgeführt wurde. Sie zeigen, dass 90% der befragten Jugendlichen Atomwaffen als zutiefst unmenschlich betrachten und 80% einen Vertrag wollen, der Atomwaffen verbietet.
„A Forum for Peace, Daisaku Ikeda's Proposals to the UN" lautet der Titel eines Buchs, das im Januar 2014 bei I.B. Tauris erschienen ist. Es enthält Ikedas wichtigste Friedensvorschläge aus den letzten 30 Jahren und ein Vorwort des Botschafters Anwarul K. Chowdhury, dem ehemaligen Untergeneralsekretär und Hohen Beauftragten der UN.
Daisaku Ikeda (geb. 1928) ist ein buddhistischer Philosoph, Autor und Friedensbotschafter. Er ist Präsident der Soka Gakkai International (SGI), einer buddhistischen Gemeinschaft mit weltweit 12 Millionen Mitgliedern. Seit 1983 hat Ikeda jedes Jahr am 26. Januar, dem Jahrestag der Gründung der SGI (1975), einen Friedensvorschlag herausgegeben. Darin spricht er wichtige globale Themen an und drückt seine Unterstützung für die Arbeit der Vereinten Nationen aus.
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