Buddhistische Führungspersönlichkeit fordert anlässlich des 70. Jahrestags zum Ende des 2. Weltkrieges stärkere Bemühungen zur Bekämpfung der Armut und zur Abschaffung von Atomwaffen
TOKIO, 26. Januar 2015 /PRNewswire/ -- Daisaku Ikeda, Präsident der buddhistischen Vereinigung Soka Gakkai International (SGI), hat seinen Friedensvorschlag 2015, „Ein gemeinsames Versprechen für eine menschlichere Zukunft: das Elend in dieser Welt beseitigen" veröffentlicht.
Darin lobt Ikeda die ambitiösen Ziele zur nachhaltigen Entwicklung (SDGs) der Vereinten Nationen, die eine „Beendigung jeglicher Form von Armut überall auf der Welt" vorsehen. Zum 70. Jahrestag der Gründung der UN fordert Ikeda eine Rückkehr zu den Visionen ihrer Gründerväter und eine stärkere Zusammenarbeit zwischen den Vereinten Nationen und der Zivilgesellschaft.
Als Grundlage für die Überwindung menschlichen Leids, verursacht durch Armut und Konflikte, müssten Politik und Wirtschaft wieder zu einer neuen Menschlichkeit zurückfinden und Solidarität mit den einfachen Bürgern zeigen. Diese müsse man zur Selbsthilfe befähigen, um sich aktiv aus Leidenssituationen befreien zu können, und die freundschaftliche Verbundenheit und Fürsorge stärken. All dies sei Voraussetzung für die nachhaltige Erschaffung von Frieden.
Ikeda macht konkrete Vorschläge zum Schutz der Rechte von Vertriebenen und Wirtschaftsmigranten. So solle der Schutz ihrer Menschenwürde und Menschenrechte ausdrücklich in die SDGs aufgenommen werden. Außerdem fordert Ikeda mehr Zusammenarbeit auf regionaler Ebene nach dem Vorbild ähnlicher Initiativen in Westafrika, um Vertriebenen Hilfe zur Selbsthilfe zu ermöglichen, insbesondere in der Asien-Pazifik-Region und im Nahen Osten.
Im Hinblick auf die Abschaffung von Atomwaffen, die immer wieder ein Thema in Ikedas Friedensvorschlägen ist, lobt er die Tatsache, dass im Oktober 2014 155 Staaten die „Gemeinsame Erklärung zu den humanitären Auswirkungen von Atomwaffen" unterzeichnet haben. Mehr als 80% der UN-Mitgliedsstaaten haben damit deutlich gemacht, dass der Einsatz von Atomwaffen unter keinen Umständen akzeptabel ist.
Obwohl die Kluft zwischen Kernwaffen- und Abrüstungsstaaten noch immer groß sei, so Ikeda, bestehe ein allgemeiner Konsens über die entsetzlichen Auswirkungen jeglicher Verwendung von Atomwaffen. Er fordert die Staats- und Regierungschefs auf, im Jahr 2015 die Konferenz zur Überprüfung des Atomwaffensperrvertrags (NPT) zu besuchen und im Namen ihrer Regierungen für die Beseitigung der atomaren Bedrohung zu plädieren.
Derweil ist die Planung des Weltjugendgipfels zur Abschaffung von Atomwaffen in vollem Gange, der im September als gemeinsame Initiative der SGI und anderen Nichtregierungsorganisationen in Hiroshima stattfinden soll. Ikeda hofft, dass dort eine Jugenderklärung verabschiedet werde, die eine Beendigung des nuklearen Zeitalters fordert und einen Impuls für die Unterstützung eines verbindlichen Verbots von Atomwaffen gibt.
Darüber hinaus hält Ikeda zu mehr Zusammenarbeit und Austausch zwischen Jugendlichen auf regionaler Ebene an, und appelliert insbesondere an China, Südkorea und Japan, gemeinsam ein entsprechendes Kooperationsmodell zu entwickeln.
Ikeda betont, wie wichtig es sei, die trilaterale Zusammenarbeit zwischen China, Korea und Japan wiederzubeleben. Er hoffe, dass die drei Länder zum 70. Jahrestag zum Ende des Zweiten Weltkrieges eine Übereinkunft miteinander schließen werden, in der sie sich verpflichten, niemals mehr Krieg gegeneinander zu führen und die SDGs der Vereinten Nationen auf regionaler Ebene umzusetzen.
Außerdem erwähnt Ikeda, dass bei der dritten UN Weltkonferenz über Katastrophenschutz, die im März im japanischen Sendai stattfindet, die SGI einen Workshop organisiert, in dem Vertreter der drei Länder Möglichkeiten der regionalen Zusammenarbeit in den Bereichen Katastrophenschutz, Katastrophenhilfe und Wiederaufbau diskutieren.
Ikeda hofft ferner auf die Begründung einer Jugend-Partnerschaft oder anderer trilateraler Initiativen zwischen China, Korea und Japan, im Rahmen derer sich junge Menschen für die Umsetzung der SDGs einsetzen.
Der buddhistische Philosoph, Autor und Friedensförderer Daisaku Ikeda (geboren 1928) ist Präsident der buddhistischen Glaubensgemeinschaft Soka Gakkai International (SGI). Seit 1983 verfasst er jährlich am 26. Januar, dem Jahrestag der Gründung der SGI (1975), einen Friedensappell, der konkrete Vorschläge zur Überwindung globaler Probleme enthält. In der SGI gibt es heute mehr als 12 Millionen Menschen in 192 Ländern, die den Nichiren-Buddhismus ausüben und sich engagieren, um einen positiven Beitrag für die Gesellschaft zu leisten. Die Aktivitäten der SGI dienen der Förderung von Frieden, Kultur und Erziehung und stehen in einer langen Tradition des buddhistischen Humanismus.
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