Aircraft Engineers International: "Der Unfall der Fluglinie Air Asia zeigt, dass die Luftfahrtindustrie ihre Lektion in Bezug auf Sicherheit nicht gelernt hat."
AMSTERDAM, December 8, 2015 /PRNewswire/ --
Der CEO von Air Asia versichert uns: "Wir lassen nichts unversucht, um sicherzustellen, dass die Industrie aus diesem tragischen Vorfall lernt." Obgleich die Kommentare des CEOs von Air Asia zweifellos ehrlich gemeint sind, bleibt doch die Tatsache bestehen, dass so etwas wieder geschehen könnte, wenn sich die Haltung und das Engagement der CEOs und der Regulierungsbehörden auf globaler Ebene nicht grundlegend ändern.
Dieser vermeidbare Unfall zeigt leider, dass die Branche als Ganzes nur wenig aus zwei früheren tragischen Unfällen gelernt hat. Die Untersuchungen zu den Unfällen der "Spanair" und der "Turkish Airlines" (2008, 2009) brachten sehr ähnliche kausale Faktoren zutage.
- Mängel waren nicht gemeldet worden.
- Unzulänglichkeiten im Wartungssystem, die wiederholt kleine Fehler zuließen, hatten sich so lange angesammelt, bis es zu einem vermeidbaren Unfall kam.
- Probleme bei den Schulungen der Crews.
- Mangelnde Effektivität des derzeitigen Systems der behördlichen Aufsicht, das konsequent darin versagt, Sicherheitsprobleme bereits vor einem Unfall zu erkennen, während dieselben Probleme nach dem Unfall sofort klar erkannt werden.
Der Öffentlichkeit muss bewusst gemacht werden, dass sich die Luftfahrt heute nach den Kosten richtet. Kosten, nicht Sicherheit, haben oberste Priorität. Piloten und Ingenieure stehen oft unter wachsendem Druck, etwas Zweitklassiges akzeptieren zu müssen, um sicherzustellen, dass ihre Flugzeuge unrealistische Flugpläne erfüllen. Die Folgen davon sind weitere Zwischenfälle und letztendlich noch mehr vermeidbare Unfälle.
Die Ausbildung von Piloten und Ingenieuren umfasst oft nur noch das absolut nötige Mindestmaß. Ersatzteile und Arbeitskräfte werden auf ein unakzeptables Niveau reduziert. Dazu kommt die erhöhte Arbeitsbelastung. Das gesamte Arbeitsleben dieser Sicherheitsexperten dreht sich nur noch um die Kostensenkung. Die Lehre, die aus diesem und den anderen vermeidbaren Unfällen gezogen werden muss, besteht darin, dass es jetzt an der Zeit ist, dass die Luftfahrtindustrie auf die Sicherheitsfachleute hört, die sich bemühen, das Fliegen sicher zu erhalten, und ihren Ratschlägen folgt.
Zu diesem Zweck ruft der Verband Aircraft Engineers International zu den folgenden Reformen auf:
- Eine echte Kultur der Sicherheit, die vor geschäftlichen Bedürfnissen kommt, muss von ganz oben erzwungen werden.
- Die Luftfahrt muss eine Kultur schaffen und respektieren, wo die Verantwortung der Piloten und Ingenieure, die sie aufgrund ihrer Berufslizenzen haben, korrekt und frei von jeglichen Repressalien ausgeübt werden kann.
- Das Mantra jeder Führungskraft, jedes Ingenieurs, Piloten oder Aufsichtsbeamten muss es sein, gleich beim ersten Mal alles richtig zu machen.
- Der Staat muss in Regulierungsbehörden investieren, um wirksame Aufsicht zu gewährleisten.
- Die Ausbildung muss auf allen Ebenen innerhalb der Luftfahrtindustrie verbessert und verstärkt werden.
Zum Abschluss möchten wir die Gedanken eines trauernden Verwandten eines der Opfer wiedergeben, der sagte: "Lasst nicht zu, dass die Katastrophe vom 28. Dezember sich je wiederholt."
Um auch nur eine Chance zu haben, diese Anforderung zu erfüllen, muss die Luftfahrtindustrie aufrichtig sein und sicherstellen, dass der Sicherheit wirklich die oberste Priorität eingeräumt wird.
Über AEI:
Aircraft Engineers International (AEI) wurde 1971 gegründet und vertritt die kollektiven Interessen der mehr als 40.000 lizenzierten Luftfahrzeugwarte (Aircraft Maintenance Engineers) in über 30 Ländern. Die AEI sieht ihre Aufgabe darin, die globale Stimme der lizenzierten Luftfahrzeugwarte zu sein und durch ihre Vertretung und Unterstützung weltweit das höchste Maß an Luftfahrtsicherheit und Wartungsstandards zu fördern.
Weitere Informationen erteilt gerne:
Fred Bruggeman
+31-655-930-175
AEI Secretary General
http://www.airengineers.org
[email protected]
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