Afrika plant Emission von Klimawandel-Anleihen im Wert von 1 Mrd. US-Dollar
-- Die Anleihen ermöglichen eine Finanzierung der Maßnahmen zur Anpassung an die globale Erwärmung in Afrika durch private Kapitalgeber
NEW YORK und JOHANNESBURG, 23. September 2014 /PRNewswire/ -- Im Rahmen der strategischen Entscheidung, verfügbares Kapital für Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel optimal zu nutzen, planen afrikanische Staaten die Ankündigung eines neuen Finanzierungsinstruments der African Risk Capacity (ARC): Das Extreme Climate Facility (XCF) ist ein Finanzierungsmechanismus mit einer Laufzeit von mehreren Jahren, über den CAT Bonds (Katastrophen-Anleihen) zur Finanzierung von Maßnahmen zur Klimaanpassung emittiert werden sollen.
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Die Anleihen, die voraussichtlich im Jahr 2016 emittiert werden, sollen zusätzliche Finanzierungsmittel für die Teilnehmer-Ländern sicherstellen, um deren Investitionen in Maßnahmen zur Klimaanpassung im Falle eines Anstiegs bei Häufigkeit und Schweregrad von Wetterschocks wie extreme Hitze, Trockenheit, Überschwemmungen oder Stürme auf dem Kontinent aufzustocken.
Nach Expertenschätzungen muss Afrika bis 2050 zwischen 10 bis 20 Mrd. US-Dollar pro Jahr investieren, um auf einen Temperaturanstieg von 2 °C vorbereitet zu sein.
„Afrika braucht Lösungen. Das XCF bietet afrikanischen Nationen einen neuen Finanzierungsmechanismus zur Absicherung gegen Klima-bedingte Risiken, der einen direkten Zugang zu neuen Mitteln von privaten Kapitalgebern bietet und die Verwendung der Leistungen durch Entwicklungspartner optimiert. Wir machen vor, wie innovative Klimafinanzierung funktioniert", erklärt Dr. Ngozi Okonjo-Iweala, nigerianischer Finanzminister und Governing Board Chair der ARC, vor dem Klimagipfel der Vereinten Nationen, der morgen in New York stattfindet.
Nach der Ankündigung wird die ARC mit afrikanischen Staaten und deren Partnern auf eine effektive und faire Gestaltung des XCF hinarbeiten, die rechtzeitig zum Treffen der Länder nächstes Jahr bei der UN-Klimakonferenz in Paris fertiggestellt werden soll.
Das ausgearbeitete XCF soll vollständig objektiv und Daten-basiert funktionieren, wobei die Klimaentwicklungen im Verhältnis zu den afrikanischen Klimaforschungsdaten aus den letzten 30 Jahren analysiert werden. Konsistente meteorologische Informationen zum gesamten Kontinent stehen seit dem Beginn des Satellitenzeitalters in den frühen 1980er Jahren zur Verfügung und sollen verwendet werden, um einen Index zur Bewertung mehrerer Risiken durch extreme Klimaereignisse für jede Region zu erstellen.
Mithilfe des Index soll ein Anstieg von Häufigkeit und Schweregrad extremer Wetterereignisse entlang und oberhalb einer festgelegten Baseline in jeder Klimaregion des Kontinents überwacht werden. Sollte der Index eine bestimmte Schwelle überschreiten, werden automatisch Schadenszahlungen an die Länder in den betroffenen Regionen getätigt und zur Förderung von Anpassungsmaßnahmen oder Erweiterung von bestehenden Risikomanagement-Mechanismen im Katastrophenfall verwendet.
„Klimawandel kennt keine Grenzen. Wir brauchen wirksame Lösungen, die Klimawandel-Mittel kanalisieren und einen direkten Zugang zur Klimafinanzierung bieten. Es ist essenziell, die Risiken für die Schwächsten zu minimieren. Ich wünsche der ARC aus tiefstem Herzen viel Erfolg", erklärt Christiana Figueres, Generalsekretärin des Sekretariats der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen.
Das zur Nutzung von Mitteln privater Kapitalgeber und Diversifizierung von verfügbaren Finanzierungsquellen entwickelte XCF soll als CAT-Bond-Programm strukturiert werden. Die finanziellen Verpflichtungen gegenüber den Ländern werden über eine Laufzeit von drei bis fünf Jahren verbrieft, in Form von CAT Bonds emittiert und durch Mittel von privaten Kapitalgebern finanziert. Die Erstemission der CAT Bonds soll ein Gesamtvolumen von mehreren hundert Millionen US-Dollar haben und dadurch den Grundstein für die Emission von afrikanischen Klimawandel-Anleihen im Wert von mehr als 1 Mrd. US-Dollar über einen Zeitraum von 30 Jahren legen. Nach der vereinbarten Laufzeit, und wenn der XCF-Index keine Zahlungen während der Laufzeit auslöst, wird das Kapital zzgl. der Rendite aus den jährlichen Anleihezinsen an die Investoren zurückgezahlt.
„Das XCF wird sicherstellen, dass afrikanische Länder und die internationale Gemeinschaft Klimaschocks angemessen überwachen und darauf vorbereitet sind, spezielle Anpassungsmaßnahmen effektiv und nachvollziehbar einzuführen, indem die bestehende privat-öffentliche Infrastruktur der ARC optimal genutzt wird", erklärt Dr. Richard Wilcox, Gründungsgeneraldirektor der ARC. „Das XCF ermöglicht es uns, Mittel von privaten Kapitalgebern optimal zur Absicherung gegen das Risiko eines Anstiegs von Häufigkeit und Schwere von Klimaereignissen einzusetzen und gleichzeitig öffentliche Mittel zur Finanzierung unmittelbarer und konkreter Anpassungsanforderungen einzusetzen", erklärt Dr. Wilcox.
Teilnehmer-Länder werden nach Kriterien wie der aktuellen Zusammenarbeit mit der ARC im Hinblick auf das Wetter-bedingte Risikomanagement durch seine Katastrophenversicherung ARC Ltd. sowie dem Vorhandensein von stabilen Klimawandelanpassungsplänen, die für eine Investition bereit sind, ausgewählt.
„Als Vorreiter im Bereich Förderung innovativer Finanzlösungen für den Klimawandel ist die Stiftung The Rockefeller Foundation stolz, die African Risk Capacity bereits im Frühstadium unterstützt zu haben. Durch einen intelligenten Einsatz der Leistung von Kapitalmärkten wird das XCF eine wichtige Rolle im Rahmen der Bemühungen zum Aufbau der klimatischen Widerstandsfähigkeit in Afrika spielen", erklärt Dr. Judith Rodin, President von The Rockefeller Foundation.
INFORMATIONEN ZUR AFRICAN RISK CAPACITY: Die African Risk Capacity (ARC) wurde als Sonderorganisation der Afrikanischen Union gegründet, um Mitgliedstaaten der AU dabei zu unterstützen, ihre Kapazitäten für eine verbesserte Planung, Vorbereitung und Reaktion auf extreme Wetterereignisse und Naturkatastrophen zu erweitern. Ziel der ARC ist es, Mitgliedsstaaten der AU dabei zu unterstützen, das Risiko von Verlust und Schaden durch extreme Wetterereignisse und Naturkatstrophen für die afrikanischen Völker zu reduzieren, indem gezielte Maßnahmen im Fall von Katastrophen schneller, kostensparend, objektiv und transparent bereitgestellt werden. Weiterführende Informationen finden Sie unter: www.africanriskcapacity.org
Die Gründung des XCF wurde durch die afrikanischen Finanzminister im März 2014 auf dem siebten jährlichen Gipfeltreffen der Afrikanischen Union und der Wirtschaftskommission für Afrika (ECA) der Vereinten Nationen in Abuja (Nigeria) verfügt.
Ansprechpartner:
Catherine E. Robar, Communications & Donor Relations
African Risk Capacity – World Food Programme
Tel.: +27 (0)11 517 1535
E-Mail: [email protected]
Megan Zaroda
Tel.: +1 212 445 8217
Mobil: +1 610 597 8149
E-Mail: [email protected]
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