Act for Humanity: Erklärung zum Welttag der humanitären Hilfe von Yasmine Sherif, Geschäftsführerin von Education Cannot Wait
NEW YORK, 19. August 2024 /PRNewswire/ -- Am diesjährigen Welttag der humanitären Hilfe rufen wir die Menschen überall dazu auf, für die Menschheit zu handeln: #ActForHumanity.
Wir müssen uns für die Menschlichkeit im Gazastreifen einsetzen, denn nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums sind dort bereits 40.000 Menschen ums Leben gekommen – darunter mindestens 10.627 Kinder. Wir müssen für die unschuldigen Opfer, die bei den Angriffen der Hamas getötet und als Geiseln genommen wurden, im Namen der Menschlichkeit handeln. Wir müssen für die 270 Mitarbeitenden von Hilfsorganisationen, die nach Angaben der Vereinten Nationen bisher im Gazastreifen getötet wurden, darunter 207 UNRWA-Mitarbeitende, im Namen der Menschlichkeit handeln. Jedes menschliche Leben ist wertvoll – egal wer, wann oder wo.
Nichts kann die Tötung, Verstümmelung und Entführung von Zivilisten oder den Abschuss von Raketen auf zivile Ziele rechtfertigen. Nichts kann die kollektive Bestrafung des palästinensischen Volkes, einschließlich der Kinder, rechtfertigen. Nichts kann die Tötung von humanitären Helfern rechtfertigen.
Wir müssen humanitäre Hilfe leisten für die Hunderten von Millionen von Krisen betroffener Mädchen und Jungen einsetzen, deren Menschenwürde und Menschenrechte – einschließlich ihres Rechts auf Bildung – ihnen durch bewaffnete Konflikte, Zwangsvertreibung, Klimawandel und andere langwierige Krisen sowohl in der Ukraine als auch in vielen Ländern des globalen Südens genommen wurden. Jedes menschliche Leben macht unsere gemeinsame Menschlichkeit aus.
Insgesamt benötigen mehr als 224 Millionen von Krisen betroffene Kinder dringend eine hochwertige Bildung. Unsere Investition in ihre Bildung ist eine Investition in Frieden und Stabilität, eine Investition in die Menschenrechte und eine Investition in Gleichheit und wirtschaftlichen Wohlstand in der ganzen Welt.
Wir müssen uns für die Menschen an den vordersten Frontlinien der vergessenen Krisen der Welt einsetzen, in Ländern wie der Demokratischen Republik Kongo, Haiti und Nigeria, wo Millionen von Kindern nicht zur Schule gehen können und Millionen weitere schwerwiegenden Gefahren ausgesetzt sind, darunter Kinderheirat und andere Formen der geschlechtsspezifischen Gewalt, Rekrutierung für bewaffnete Gruppen, Tötung, Verstümmelung, Entführung und andere Gräueltaten.
Wir müssen uns für die Menschlichkeit einsetzen in Afghanistan, wo einer ganzen Generation von Mädchen und Frauen systematisch ihre Rechte verweigert werden, einschließlich des in Kürze seit drei Jahren bestehenden Verbots der Bildung für afghanische Mädchen. Wir müssen uns für die Menschlichkeit der Mädchen und Jungen einsetzen, die in Äthiopien, im Sudan, der Ukraine und anderen bewaffneten Konflikten in Angst leben und angegriffen werden. Wir müssen uns für das Volk und die Flüchtlinge der Rohingya und andere unterdrückte Gruppen einsetzen, die tagtäglich Gewalt, Diskriminierung und Hass ausgesetzt sind.
Wir müssen für die Menschlichkeit handeln, um mehr finanzielle Mittel, einen ethisch geprägten politischen Willen und eine solide Unterstützung für die Vereinten Nationen und andere Organisationen zu mobilisieren, die weiterhin lebensrettende humanitäre Hilfe in der ganzen Welt leisten.
2023 war das Jahr mit den meisten Toten in den Reihen humanitärer Helfer. Doch 2024 könnte es noch schlimmer kommen: In diesem Jahr wurden laut der Aid Worker Security Database bereits 333 Mitarbeitende von Hilfsorganisationen getötet, entführt oder verwundet.
Diese Tatsachen legen eine schockierende Wahrheit offen: Die Welt lässt sowohl die humanitären Helferinnen und Helfer als auch die Menschen, denen sie dienen, im Stich. Deshalb müssen wir für die Menschheit und die Menschlichkeit handeln. Jetzt.
Zu Ehren aller Menschen, die unter Unmenschlichkeit leiden – unabhängig von Ethnie, Religion, politischer Gesinnung oder Geschlecht – schließe ich an diesem Welttag der humanitären Hilfe mit den ewigen und universellen Wahrheiten, die einst von Martin Luther King Jr ausgesprochen wurden:
„Jeder Mensch muss sich irgendwann entscheiden, ob er im Licht des schöpferischen Altruismus oder in der Dunkelheit des zerstörerischen Egoismus wandeln will... Ein Individuum hat erst dann zu leben begonnen, wenn es sich über die engen Horizonte seiner besonderen individualistischen Belange zu den umfassenderen Belangen der gesamten Menschheit erheben kann."
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