Zulassungsstudie zu Perampanel, Eisais Antiepileptikum für fokale Anfälle, in Neurology® veröffentlicht
HATFIELD, Großbritannien, July 26, 2012 /PRNewswire/ --
Eisai gab heute die Veröffentlichung der Ergebnisse einer Phase-III-Zulassungsstudie[1] zu Perampanel bekannt das erste Medikament einer neuen Klasse von Antiepileptika zur Zusatztherapie von Personen ab 12 Jahren mit fokal beginnenden Anfällen mit oder ohne sekundäre Generalisierung.
Die in der Ausgabe vom August 2012 in Neurology®, dem Ärzteblatt der American Academy of Neurology, veröffentlichten Daten der Studie 304 zeigen, dass einmal täglich verabreichtes Perampanel in einer Dosis von 8 oder 12 mg als Zusatztherapie die Anfallskontrolle gegenüber Placebo bei Menschen mit unkontrollierten fokal beginnenden Anfällen effektiv verbesserte und dass beide Dosierungen gut verträglich sind. Die Studie 304 ist eine von drei Phase-III-Studien in Eisais klinischem Studienprogramm EXPLORE (EXamining Perampanel Observations from Research Experience).
Die erfolgreiche Behandlung von fokal beginnenden Anfällen (der häufigsten Epilepsieform) stellt bei vielen Menschen mit Epilepsie immer noch eine Herausforderung dar. Die Anzahl unzureichend behandelter Personen ist trotz zahlreicher neuer Antiepileptika nach wie vor hoch, und der Anteil der mit Epilepsie diagnostizierten Patienten, die einer Behandlung gegenüber refraktär sind oder werden, wird auf 20 bis zu 40 % geschätzt.[2]
Perampanel hemmt die durch den postsynaptischen AMPA-Rezeptor vermittelte exzitatorische Neurotransmission auf selektive und nicht kompetitive Weise.[3,4] Epileptische Anfälle werden hauptsächlich von dem Neurotransmitter Glutamat gesteuert. Als AMPA-Rezeptor-Antagonist zielt Perampanel selektiv auf die Transmission von Anfällen ab, indem es die Auswirkungen von Glutamat blockiert.[5,6] Da sich dieser Wirkmechanismus von dem gängiger AEDs unterscheidet, wird Perampanel bei seiner Zulassung das erste AED in dieser neuen Wirkstoffklasse sein.
Im Mai 2012 hat der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittelbehörde eine positive Stellungnahme zum Einsatz von Perampanel als Zusatzbehandlung bei fokal beginnenden Anfällen mit oder ohne sekundäre Generalisierung bei Menschen mit Epilepsie im 12 Jahren abgegeben. Die EU-Zulassung der neuen Therapie wird für das dritte Quartal 2012 erwartet. Derzeit wird das Medikament von der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA überprüft.
Die Entwicklung von Perampanel unterstreicht Eisais Einsatz für die eine patientengerechte Gesundheitsversorgung (human health care) und das Engagement des Unternehmens für innovative Lösungen in den Bereichen Prävention, Heilung und Gesundheitspflege und das Wohlbefinden von Menschen in aller Welt. Eisai hat sich dem Therapiebereich Epilepsie und der Erfüllung dringender medizinischer Bedürfnisse von Patienten und deren Familien verschrieben.
Hinweise für die Redaktion
Über Perampanel
Eisai hat Perampanel als Zusatztherapie bei der Behandlung von fokalen Anfällen mit oder ohne sekundäre Generalisierung bei Epilepsiepatienten ab 12 Jahren entwickelt. Perampanel ist ein hochselektiver, nicht-kompetitiver Glutamat-Rezeptor-Antagonist des Typs AMPA (alpha-amino-3-hydroxy-5-methyl-4-isoxazoleproprionic acid), der eine Wirksamkeit in der Reduktion von Anfällen in Studien der Phasen II und III demonstriert hat. AMPA-Rezeptoren, die weithin in fast allen exzitatorischen Neuronen vorhanden sind, übertragen Signale, die vom Neurotransmitter Glutamat im Gehirn angeregt werden. Es wird davon ausgegangen, dass sie eine Rolle bei Erkrankungen des zentralen Nervensystems spielen, die sich durch übermäßige neuroexzitatorische Signalbildung auszeichnen, u. a. Epilepsie, neurodegenerative Erkrankungen, Bewegungsstörungen, Schmerz und psychiatrische Störungen. Im Falle einer Zulassung wird Perampanel das erste Medikament in dieser Kategorie sein.
Zu den Perampanel-Phase-III-Studien (Studie 306, 305 und 304)
Der klinische Entwicklungsplan für Perampanel setzte sich aus drei globalen Phase-III-Studien zusammen: die Studien 306, 305 und 304, an denen insgesamt 1480 Patienten teilnahmen. Hauptziel der Studie 306 war es, die minimale Wirkdosis zu ermitteln. Sie umfasst vier Behandlungsarme (Placebo, 2 mg, 4 mg und 8 mg). Die Studien 304 und 305 wurden in drei Studienarme eingeteilt (Placebo, 8 mg und 12 mg) und dienten der Untersuchung eines breiteren Dosisbereichs.
Das Design der Studien war gleich angelegt: globale, randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Parallelgruppenstudien. Die primären und sekundären Endpunkte waren in allen drei Studien gleich: prozentuale Veränderung der Anfallshäufigkeit, 50 %-Ansprechrate, prozentuale Reduzierung komplex-fokaler Anfälle sowie von Anfällen mit sekundärer Generalisierung und Untersuchung der Dosiswirkungsbeziehung. Primärer Endpunkt für die EMA ist die 50%-Ansprechrate und für die FDA die mediane prozentuale Veränderung der Anfallshäufigkeit.
Studie 306[4]- Australien, Bulgarien, China, Tschechische Republik, Deutschland, Spanien, Estland, Hongkong, Ungarn, Indien, Italien, Südkorea, Litauen, Lettland, Malaysia, Philippinen, Polen, Portugal, Rumänien, Russland, Serbien und Montenegro, Thailand, Taiwan und die Ukraine
Studie 306 konnte zeigen, dass Perampanel gut verträglich und wirksam darin war, die mediane Anfallshäufigkeit zu reduzieren und die Ansprechraten zu steigern. Im Detail zeigten die Ergebnisse Folgendes:
- die 50%-Ansprechraten der ITT-(Intention-to-treat)-Population lagen bei: 2 mg = 20,6 % (p = NS), 4 mg = 28,5 % (p = 0,013) und 8 mg = 34,9 % (p<0.001) im Vergleich zu 17,9 % bei Placebo
- die mediane prozentuale Veränderung der Anfallshäufigkeit der ITT-Population lag bei: 2 mg = -13,6 % (p = 0,4197), 4 mg = -23,3 % (p = 0,003), 8 mg = -30,8 % (p < 0,0001) im Vergleich zu -10,7 % bei Placebo
- die am häufigsten berichteten während der Behandlung aufgetretenen unerwünschten Ereignisse waren Schwindelgefühl, Schläfrigkeit und Kopfschmerzen.
Studie 305[7]- Österreich, Finnland, Australien, Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Griechenland, Indien, Israel, die Niederlande, Italien, Russland, Schweden, USA und Südafrika
Es wurde ein signifikanter Unterschied in der medianen prozentualen Veränderung der Anfallshäufigkeit unter Perampanel 8 mg und 12 mg beobachtet. Im Detail zeigten die vorläufigen Ergebnisse der Studie 305 Folgendes:
- die 50%-Ansprechraten der ITT-Population lagen bei: 8 mg = 33,3 % (p = 0,0018), 12 mg = 33,9 % (p <0,001) im Vergleich zu 14,7 % bei Placebo
- die mediane prozentuale Veränderung der Anfallshäufigkeit der ITT-Population lag bei: 8 mg = -30,5 % (p<0.001), 12 mg = -17,6 % (p = 0,011) im Vergleich zu -9,7 % bei Placebo
- die am häufigsten während der Behandlung aufgetretenen unerwünschten Ereignisse waren Schwindelgefühl, Schläfrigkeit, Müdigkeit und Kopfschmerzen.
Studie 304[1]- USA, Kanada, Mexiko, Chile, Argentinien
In Studie 304 zeigten sich vergleichbare Ergebnisse hinsichtlich Wirksamkeit und Verträglichkeit von Perampanel in der Behandlung von Patienten mit fokalen Anfällen:
- die 50%-Ansprechraten der ITT-Population lagen bei: 8 mg = 37,6 % (p = 0,0760), 12 mg = 36,1 % (p = 0,0914) im Vergleich zu 26,4 % bei Placebo
- die mediane prozentuale Veränderung der Anfallshäufigkeit der ITT-Population lag bei: 8 mg = -26,3 % (p = 0,0261), 12 mg = -34,5 % (p = 0,0158) im Vergleich zu -21,0 % bei Placebo
- die häufigsten während der Behandlung aufgetretenen unerwünschten Ereignisse waren Schwindelgefühl, Schläfrigkeit, Kopfschmerzen, Stürze, Reizbarkeit und Ataxie.
Über Epilepsie
Epilepsie ist eine der weltweit häufigsten neurologischen Erkrankungen und betrifft ca. 8 von 1000 Menschen in Europa.[8] Geschätzte 6 Millionen Menschen in Europa leiden unter Epilepsie, weltweit dürfte die Zahl rund 50 Millionen Menschen betragen.[9]
Epilepsie ist durch abnorme neuronale Entladungen im Gehirn gekennzeichnet, die krampfartige Anfälle auslösen. Je nach Anfallsform können diese auf bestimmte Teile des Körpers beschränkt sein oder als generalisierte Anfälle den ganzen Körper betreffen.
Patienten können auch auffällige Empfindungen, Verhaltens- oder Bewusstseinsänderungen erleben. Epilepsie ist eine Erkrankung mit vielen möglichen Ursachen. Oft bleibt die Ursache für Epilepsie unbekannt. Sicher ist, dass alles, was das normale Muster neuronaler Aktivität stört - von Krankheiten über Hirnschäden bis zu Tumoren - Anfälle auslösen kann.
Über Eisai Europe und Epilepsie
Eisai engagiert sich für die Entwicklung und Verbreitung von hochwirksamen neuen Behandlungsoptionen, die das Leben von Epilepsie-Patienten verbessern. Die Entwicklung von Antiepileptika ist ein strategisch wichtiges Geschäftsfeld von Eisai in Europa, Nahost, Afrika und Russland (EMEA).
Eisai vermarktet im EMEA-Raum zurzeit die folgenden drei Antiepileptika:
- Zonisamid als Monotherapie und Zusatztherapie bei erwachsenen Patienten mit fokalen Anfällen mit oder ohne sekundäre Generalisierung. (Zonegran steht unter Lizenz des Begründers Dainippon Sumitomo Pharma).
- Eslicarbazepinacetat als Zusatztherapie bei erwachsenen Patienten mit fokalen Anfällen mit oder ohne sekundäre Generalisierung. Eslicarbazepinacetat ist unter Lizenz von Bial.
- Rufinamid zur Zusatzbehandlung von Anfällen beim Lennox-Gastaut-Syndrom ab 4 Jahren
Über Eisai
Eisai ist eines der weltweit führenden forschungsorientierten Pharmaunternehmen und hat sein Unternehmensleitbild folgendermaßen definiert: "Im Mittelpunkt stehen die Patienten und ihre Angehörigen sowie die Verbesserung der Gesundheitsfürsorge" - wir nennen dies human health care (hhc). Eisai erweiterte kürzlich seine Gewerbe-, Forschungs- und Produktionsa Anlage im britischen Hatfield, die jetzt die wachsende Geschäftstätigkeit des Unternehmens im EMEA-Raum unterstützt.
Eisai konzentriert seine F&E-Aktivitäten auf drei Kernbereiche:
- Neurowissenschaften, einschließlich Alzheimer-Krankheit, multiple Sklerose, neuropathische Schmerzen, Epilepsie, Depression
- Onkologie, einschließlich Krebstherapien, Tumorregression, Tumorsuppression, Antikörper usw. sowie unterstützende Krebstherapien, Schmerzhemmung, Übelkeit
- Vaskuläre/immunologische Erkrankungen, einschließlich akutes Koronarsyndrom, atherothrombotische Erkrankungen, schwere Sepsis, rheumatoide Arthritis, Psoriasis, Morbus Crohn
Mit Niederlassungen in den USA, Asien, Europa und seinem Binnenmarkt Japan beschäftigt Eisai knapp 11.000 Menschen weltweit. In Europa unterhält Eisai Vertriebs- und Marketing-Aktivitäten in über 20 Ländern, darunter in Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien, der Schweiz, Schweden, Irland, Österreich, Dänemark, Finnland, Norwegen, Portugal, Island, der Tschechischen Republik, der Slowakei, den Niederlanden, Belgien, Luxemburg, dem Nahen Osten und Russland.
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website: http://www.eisai.at
Literaturhinweise
1. French J, et al. Neurology 2012;79:1-1
2. French JA. Epilepsia 2007: 48 (Suppl1) 3-7
3. Hanada T, et al. Epilepsia. 2011 Jul;52(7):1331-40.
4. Krauss GM, et al. Neurology 2012: Please visit: http://www.neurology.org/.
5. Rogawski MA, et al. Nat Rev Neurosci 2004; 5:553-564.
6. Brodie MJ. Seizure 2010; 19: 650-655.
7. French J et al. Use of perampanel, a selective, non-competitive AMPA receptor antagonist, as adjunctive therapy in
patients with refractory partial-onset seizures: results of a global phase III study. Presented at 29th International
Epilepsy Congress, 28th August until 1st September, 2011, Rome. Abstract# 122/ Ref 020.
8. Pugliatti M et al. Epilepsia 2007: 48(12) 2224-2233.
9. Epilepsy in the WHO European Region: Fostering Epilepsy Care in Europe. http://www.ibe-epilepsy.org/downloads/EURO%20Report%20160510.pdf [Accessed 10 April 2012].
Erstellungsdatum: Juli 2012
Projektcode: Perampanel-UK2028
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