Verstärkte politische Kontrolle der Medien in Europa und Eurasien verzeichnet
WASHINGTON, April 5, 2012 /PRNewswire/ --
In der 2012er Auflage des IREX Media Sustainability Index (MSI) für Europa und Eurasien werden die Schwierigkeiten und Errungenschaften der Mediensektoren in 21 Entwicklungsländern von Kroatien bis Kasachstan erfasst. Die Erkenntnisse lokaler Medienexperten deuten auf eine generelle Stabilität im Mediensektor hin. Die zunehmende Nutzung digitaler und sozialer Medien lässt auf eine größere Meinungsfreiheit hoffen. Grund zur Sorge geben Experten jedoch die aus verschiedenen Ländern gemeldeten Rückschritte, zum Teil aufgrund verstärkter politischer Kontrolle der Medien. Der vollständige Bericht ist auf http://www.irex.org/msi abrufbar.
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Kroatien erzielte die höchste Gesamtpunktzahl. In Zentralasien konnte Kirgistan aufgrund der stabilisierten politischen Situation erneut die Spitze erklimmen. Bei den Ländern des Kaukasus konnte Armenien seine Führung trotz leichter Punkteinbußen behaupten. Georgien machte verlorenen Boden gut und lieferte in Sachen "Nachrichtenpluralität" verbesserte Ergebnisse ab.
Die niedrigeren Punktzahlen von Albanien, Bulgarien und Mazedonien sind auf die politisch beeinflussten Redaktionsrichtlinien respektierter Medienhäuser zurückzuführen. Diese haben derzeit unter einer Desinvestitionswelle westeuropäischer Medienkonglomerate zu leiden. Aufgekauft von wohlhabenden lokalen Industriemagnaten begannen diese Medien, politische Interessen zu vertreten.
Trotz der von Putin dominierten russischen Medienlandschaft wurden unabhängigen und staatlichen Medienhäusern nach den Wahlprotesten der Opposition größere Freiräume eingeräumt. "Nach dem 10. Dezember kam Bewegung in die Sache. Sogar TV-Sender der Bundesregierung zeigten plötzlich Gesichter, die nicht offiziell genehmigt wurden", so MSI-Experte Boris Timoshenko der Stiftung zur Verteidigung von Glasnost. Obwohl zahlreiche Hindernisse fortbestehen und erst in der Zeit nach der Wahl Klarheit über die Beziehung zwischen Regime und Medien herrschen wird, äußerten Medienexperten mit Blick auf die Zukunft verhaltenen Optimismus.
Weißrussland, Turkmenistan und Usbekistan landeten auch in diesem Jahr auf den hinteren Plätzen. Meinungsfreiheit und sonstige Menschenrechte sind in diesen Ländern strengen Kontrollen der Regierung unterworfen.
Mit einer einzigartigen Methodik gibt der MSI Aufschluss über die journalistische Qualität, Managementpraktiken im Medienbereich, die Nachrichtenpluralität, Pressefreiheit sowie unterstützende Institutionen. Journalisten, Fürsprecher aus dem Mediensektor, Akademiker und verwandte Berufsgruppen bewerten dabei die Medien ihres Landes. "Vom Korrespondenten im ländlichen Tadschikistan bis zum Blogger in Baku oder Marketing-Analysten in Tirana", erklärte Leon Morse, leitender Redakteur des MSI, "MSI-Experten werden gezielt ausgesucht, um einen vielschichtigen Einblick in den Mediensektor zu bieten."
Die Behörde der Vereinigten Staaten für internationale Entwicklung (U.S. Agency for International Development) finanziert die drei von IREX publizierten MSI-Regionalausgaben für Europa und Eurasien, Afrika sowie den Nahen Osten. Diese zuverlässige Auswertung der globalen Lage der Medienbranche bietet Spendenträgern, Fürsprechern aus dem Mediensektor, lokalen Arbeitskräften und Lernenden eine umfassende Datensammlung, die seit über einem Jahrzehnt geführt wird.
Jennifer Nevin, Kommunikationsdirektorin, IREX, +1-202-942-9114, [email protected], http://www.irex.org
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