Umfassende Beurteilung des Zustands der Natur zeigt dringenden Handlungsbedarf zum Schutz sowohl von Menschen als auch der Erde
PARIS, 6. Mai 2019 /PRNewswire/ -- Ein heute nach jahrelangen Recherchen von 150 führenden Wissenschaftler der Welt veröffentlichter Bericht zeichnet ein düsteres Bild vom Zustand der Landflächen, Meere und Tierwelt unseres Planeten. Laut Campaign for Nature zeigt der Bericht , dass sich Staatsoberhäupter dringend für ein ehrgeiziges weltweites Abkommen zum Schutz der Natur und damit des Lebens auf der Erde engagieren müssen.
Die umfassende Beurteilung der unter UN-Mandat operierenden Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services (IPBES) – eine Schwesterorganisation des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) – stellt fest, dass dieNaturverluste und das daraus resultierende Artensterben noch schlimmer ist als bisher angenommen.
„Die Natur ist in einer Krisensituation - mit verheerenden Konsequenzen für Gesundheit und Wohlergehen des Menschen ", sagte Brian O'Donnell, Direktor der Campaign for Nature. „Es ist jedoch noch nicht zu spät, diese Entwicklung rückgängig zu machen. Um dem Problem ernsthaft zu begegnen, müssen sich Regierungen jetzt auf den Schutz von mindestens 30 Prozent der Erde bis zum Jahr 2030 verpflichten."
Während manche Länder Fortschritte beim Schutz von entscheidenden Naturräumen erzielt haben – derzeitig sind ca. 15 Prozent der Landflächen und 7 Prozent der Meere geschützt –, sind Wissenschaftler einhellig der Meinung, dass dieser Fortschritt keinesfalls ausreicht.
Im Rahmen der Empfehlungen des Berichts fordern Experten die Einrichtung von mehr Schutzgebieten wie Parks, Reservaten und indigenen Schutzgebieten in Kombination mit einer entschlossenen Verpflichtung zur massiven Aufstockung der Gelder für den Naturschutz. Die umfassende Beurteilung unterstreicht andere jüngste Warnungen von Wissenschaftlern, dass Regierungen diese Krise der Natur mit derselben Dringlichkeit angehen müssen wie den Klimawandel.
„Wenn uns andere Lebewesen am Herzen liegen, wenn wir uns um die Zukunft unserer Kinder sorgen, wenn wir uns eine intakte Umwelt oder das Erreichen von Entwicklungszielen wünschen, dann gibt es in Bezug auf die natürliche Welt nur einen Weg: Wir müssen schützen, was wir noch haben. Wir müssen bis zum Jahr 2050 die Hälfte der Erde schützen, mit einem Zwischenziel von 30 Prozent bis zum Jahr 2030", sagte Jonathan Baillie, Executive Vice Pesident und Chief Scientist der National Geographic Society. „Zum Erreichen dieser Ziele müssen wir die ursprüngliche Natur wiederherstellen und Innovation vorantreiben. Nur dann werden wir in der Lage sein, zukünftigen Generationen einen gesunden und nachhaltigen Planeten zu hinterlassen."
Fast 100 Gruppen auf der ganzen Welt – einschließlich indigener Völker, Naturschutzorganisationen und gemeinnütziger Stiftungen – unterstützen das Ziel, bis zum Jahr 2030 mindestens 30 Prozent der Erde zu schützen, um die drohenden Gefahren durch Auswirkungen von Klimawandel, Zerstörung von Lebensräumen und Artensterben zu bekämpfen.
Die umfassende Beurteilung unterstreicht den bedeutenden Beitrag von indigenem und traditionellem Wissen beim Schutz der Natur, wenn wir bei der Erhaltung unseres Planeten erfolgreich sein wollen. Insbesondere verdeutlicht der Bericht, dass indigene Völker historisch gesehen bessere Ergebnisse beim Management und der Bewahrung der Biodiversität erzielenals nationale Regierungen. In dem Bericht wird außerdem hervorgehoben, dass indigene Völker entscheidende Gebiete mit wichtiger Biodiversität verwalten oder Nutzungsrechte für diese besitzen. Diese beinhalten etwa 37 Prozent ungeschützter Landflächen , die sich noch in natürlichem Zustand befinden.
„Die Einbeziehung indigener Völker und die Förderung von Naturschutz unter indigener Führung sind für unseren Erfolg entscheidend", sagte Francisco von Hildebrand, Direktor der Gaia Amazonas Foundation, einem Partner von Campaign for Nature. „Ein von indigenen Völkern und lokalen Gemeinschaften angeführter Umweltschutz ist eines der wirksamsten Mittel, um die Natur zu schützen. Jedes neue weltweite Abkommen über den Schutz der Natur muss die Stimmen, Prioritäten und Vorstellungen von indigenen Gemeinschaften auf der ganzen Welt reflektieren."
„Die Gesundheit und das Wohlergehen jedes Menschen auf unserem Planeten sind von unserer kollektiven Fähigkeit abhängig, unsere Landflächen, Tierwelt und Gewässer besser zu schützen und für kommende Generationen zu bewahren. Der Schutz des Wassers, das wir trinken, der sauberen Luft, die wir atmen, und der natürlichen Systeme, von denen die Weltwirtschaft abhängig ist, erfordert die rasche Ausweitung von Schutzgebieten auf der ganzen Welt", sagte Molly McUsic, Präsidentin der Wyss Foundation, einer gemeinnützigen Organisation, die im nächsten Jahrzehnt mehr als 1 Mrd. USD investiert, um Landgebiete und Meere auf der ganzen Welt zu schützen. „Der Erfolg ist möglich. Aber dafür es braucht die finanziellen Mittel zum Schutz der Natur von Regierungen sowie Unternehmen, Stiftungen und Nichtregierungsorganisationen."
„Der heutige Bericht spricht Bände: Die Natur befindet sich in einer Krise, und die Zeit zum Handeln ist gekommen", sagte O'Donnell zum Abschluss. „ Regierungen müssen den Verlust von Lebensräumen als primäre Bedrohung der Natur verringern, , dem Schutz von mindestens 30 Prozent des Planeten bis zum Jahr 2030 zustimmen und die entsprechenden Gelder bereitstellen. Es ist keine Zeit mehr zu verlieren. Für den Verlust von biologischer Vielfalt gibt es keinen Rückspulknopf. Ausgestorbene Arten sind für immer verloren sind."
Informationen zur Campaign for Nature
Die Campaign for Nature ist eine globale Aktion, um das Bewusstsein für die Gefahren zu erhöhen, denen sich unsere natürliche Welt ausgesetzt sieht, und um Staatsoberhäupter zu inspirieren, die zum Schutz der Natur erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen. Im Rahmen der im Oktober 2018 ins Leben gerufenen Kampagne fordern die Wyss Campaign for Nature, die National Geographic Society und eine wachsende Koalition von Fürsprechern für den Naturschutz von politischen Entscheidungsträgern eine Verpflichtung zu klaren und ehrgeizigen Zielen auf der Convention on Biological Diversity's Conference of the Parties im Oktober 2020, um bis zum Jahr 2030 mindestens 30 Prozent der Erde zu schützen.
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