Thailändisches Außenministerium stellt Plan des Landes zur Erreichung der nachhaltigen Entwicklungsziele vor
BANGKOK, 3. August 2017 /PRNewswire/ -- In einer Mitteilung des Außenministerium des Königreichs Thailand wird darauf hingewiesen, dass sich hinter Thailands „Sufficiency Economy Philosophy" (Philosophie einer angemessenen Wirtschaftspolitik) ein machtvolles Instrument verbirgt, um die Armut zu beenden und um anderen dabei zu helfen, die „Ziele für nachhaltige Entwicklung" (Sustainable Development Goals) der Vereinten Nationen zu erreichen.
ARMUT BEENDEN. Das erste der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen klingt simpel, allerdings hat es sich herausgestellt, dass es äußerst schwierig zu erreichen ist. Trotz der Fortschritte, die viele Länder in den letzten Jahrzehnten erzielt haben, müssen mehr als 3 Milliarden Menschen, also fast die Hälfte der Weltbevölkerung, noch immer mit weniger als 2,50 US-Dollar pro Tag auskommen. Noch schwerer zu ertragen ist die Tatsache, dass eine Milliarde Kinder auf der Welt in einem Sumpf aus Not und Elend stecken. Das hartnäckige Fortbestehen der Armut hat bei einigen Zweifel aufkommen lassen, ob diese je besiegt werden kann. Viele glauben, dass man das könne, jedoch bleibt die Frage bestehen: Wie?
Ein Land, das eine bewährte Erfolgsformel bei der Linderung von entbehrungsreichen Lebensbedingungen hat, ist das Königreich Thailand. Als ein Land mit 69 Millionen Einwohnern mit einer zentralen Lage in Südostasien hat „Thailand bemerkenswerte Fortschritte bei der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung gemacht … mit einem nachhaltig starken Wachstum und einem beeindruckenden Reduktion in Armut", wie es die Weltbank sagt. Vor 30 Jahren lebten 67 Prozent der Thailänderinnen und Thailänder in Armut. Heute liegt diese Zahl bei 10 Prozent und fällt weiter, wobei gerade einmal 0,6 Prozent in extremer Armut leben. Investitionen und Exporte haben dabei geholfen, wirtschaftliches Wachstum zu erzeugen und die Entwicklung voranzutreiben. Allerdings haben die führenden Kräfte in Thailand sich auch eine Reihe von Richtlinien zu eigen gemacht, damit eine größere Zahl von Menschen von den Erfolgen profitieren kann und um sicherzustellen, dass diese Erfolge auch nachhaltig sind. Diese Richtlinien stützen sich auf die „Sufficiency Economy Philosophy".
Die „Sufficiency Economy Philosophy" selbst, deren zentrales Ziel ist die Linderung von Armut und Elend , wurde von König Bhumibol Adulyadej, dem Vorgänger des derzeitigen Staatsoberhaupts der konstitutionellen Monarchie in Thailand, entwickelt. König Bhumibol formulierte diese Philosophie nicht bequem von seinem Palast aus, sondern ging nach draußen. In der intensiven und jahrzehntelangen Zusammenarbeit mit armen Dorfbewohnern in jedem Winkel seines Königreichs wurde geforscht, experimentiert, die Methode von „Trial and Error" genutzt, um herauszufinden, was funktioniert und was nicht, und das alles unter Beteiligung und unter Berücksichtigung der Rückmeldungen der Dorfbewohner selbst.
„Die Philosophie der ‚Sufficiency Economy' stellt die Menschlichkeit in den Mittelpunkt, konzentriert sich eher auf das Wohlbefinden als auf den materiellen Wohlstand, macht Nachhaltigkeit zum Kern des Denkens, versteht das Bedürfnis nach Sicherheit und konzentriert sich auf den Aufbau der Fähigkeiten der Menschen herauszubilden, damit diese ihr Potenzial entwickeln können", schrieb Joana Merlin-Scholtes vom Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen.
Viele der Grundsätze und Prinzipien dieser Philosophie wurden in mehr als 4.000 königlichen Pilotprojekten zur Entwicklung und in 8.000 Modelldörfern im Rahmen der „Sufficiency Economy" getestet. Laut dem thailändischen Außenministerium wurden die Pilotprojekte, die sich als erfolgreich erwiesen haben, in vielen Fällen von der Regierung übernommen und ausgeweitet, um deren Vorteile so zu verstärken und auszudehnen, dass noch mehr Menschen im ganzen Land davon profitieren.
Der Ansatz der Philosophie verbindet Wissen und Tugenden: Vernunft, Maßhalten und umsichtiges Entscheiden stehen im Mittelpunkt. Als sich die thailändische Wirtschaft im Aufschwung befand, wobei die landwirtschaftlichen Exporte einen großen Teil ausmachten, bauten viele Landwirte jeweils nur eine einzige Feldfrucht in Monokultur an, um so viel Profit wie möglich zu erzielen. Als dann die Kräfte des Marktes, worauf die Bauern keinerlei Einfluss hatten, die Preise in den Keller rutschen ließen, saßen sie plötzlich auf einem Schuldenberg und hatten nicht einmal genug zu essen. Das überzeugte viele Landwirte, es mit der „Sufficiency Economy Philosophy" zu versuchen. Sie fingen an, Gemüse anzubauen, Hühner und Fische aufzuziehen und ihre Abhängigkeit von einer einzigen Feldfrucht zu verringern. Diejenigen Bauern, die auf Diversifizierung setzten, waren in der Lage, die Folgen der wirtschaftlichen Schockwellen abzufedern und ihren Familien wieder auf die Beine zu helfen.
Dieselben Prinzipien können auf viele Gebiete übertragen werden – die Geschäftswelt, die Regierung und selbst auf das Leben ganz allgemein. Länder, die sich für die Praxis einer umsichtigen Verwaltung der zunehmend knapper werdenden natürlichen Ressourcen entscheiden und ihre Gesellschaften und ihre Wirtschaft eher zu mehr Vielfalt ermutigen als diese zu unterdrücken, werden mehr und mehr feststellen, dass sie über das menschliche Kapital, den Reichtum und die Innovationskraft verfügen, die für das Überleben und das Fortkommen in einer zunehmend nicht vorhersagbaren Welt nötig sind.
Es sollte nicht überraschen sein, dass ein praktischer Lösungsansatz für eine nachhaltige Entwicklung, aus einem relativ kleinen Land kommt, das nicht zu den großen Wirtschaftsnationen gehört. Der Grund dafür mag sein, dass es häufig die kleinen, sich entwickelnden Länder sind, die von den negativen Auswirkungen der Globalisierung am härtesten getroffen werden und in denen sich die größten Herausforderungen zeigen, die überwunden werden müssen.
Im Geist der Gemeinschaft mit allen Nationen und mit den Armen der Welt stellt Thailand mit der „Sufficiency Economy Philosophy" sein Wissen und seine Erfahrungen all jenen zur Verfügung, die es dringend benötigen. Und die Welt heißt den Beitrag Thailands willkommen. „Um die Ziele für nachhaltige Entwicklung zu erreichen, halte ich es für notwendig, die ‚Sufficiency Economy Philosophy' für sämtliche Schlüsselbereiche zu übernehmen", sagte der kenianische Außenminister, Amina Mohamed. Bis heute haben Vertreter aus 105 Ländern an Seminaren und Weiterbildungen zur „Sufficiency Economy Philosophy" teilgenommen.
Armut beenden, das erste der Ziele für nachhaltige Entwicklung, mag nicht so einfach zu erreichen sein und es mag noch lange dauern, bis man es erreicht hat. Aber Thailand gehört zu den Ländern, die überzeugt sind, dass dies erreicht werden kann. Und deshalb wird es seine „Sufficiency Economy Philosophy" auch weiterhin an andere weitergeben. Weil diejenigen, die in Not und Elend leben, einfach nicht zurückgelassen werden dürfen.
MINISTRY OF FOREIGN AFFAIRS
Tel. +662 203 5000
Foto - https://mma.prnewswire.com/media/539312/Ministry_of_Foreign_Affairs__resize.jpg
WANT YOUR COMPANY'S NEWS FEATURED ON PRNEWSWIRE.COM?
Newsrooms &
Influencers
Digital Media
Outlets
Journalists
Opted In
Share this article