MUNCHEN, Deutschland, September 19, 2014 /PRNewswire/ --
Die BUAV und SOKO Tierschutz haben erneut dazu aufgerufen, dass alle Genehmigungen für Versuche an Primaten am Max-Planck-Institut für Biologische Kybernetik aufgehoben werden, bis eine aunabhängige und objektive Kontrolle stattgefunden hat, dh. unabhängig vom MPI und unabhängig vom Regierungspräsidium Tübingen. Dieser Aufruf bezieht sich direkt auf die gestrige Stellungnahme der Max-Planck-Gesellschaft, in der gesagt wurde, dass Änderungen in der Vorgehensweise eingeführt werden. (1)
(Photo: http://photos.prnewswire.com/prnh/20140919/706584 )
Wir begrüßen es, dass das MPI erkannt hat, dass die anfängliche defensive Reaktion unangebracht war und dass es reale Probleme gibt, die gelöst werden müssen. Obwohl wir darüber erfreut sind, dass vorzeitig keine weiteren Versuche mehr beantragt werden, rufen wir nun das Regierungspräsidium zu einem Treffen auf. Während dieses Treffens sollte diskutiert werden, wieso diese Primatenversuche nicht erlaubt werden sollten.
Letzte Woche wurden die Ergebnisse einer gemeinsamen Recherche von SOKO Tierschutz und der BUAV veröffentlicht, die das Leiden der Primaten, die großem Durst (manchmal tagelang) und physischen Zwangmaßnahmen an der führenden Forschungseinrichtung ausgesetzt wurden. Den Tieren wurden chirurgisch Kammern und Kopfhalter in den Schädel implantiert und sie wurden für Stunden in "Primatenstühlen" fixiert um immer wieder die gleichen Aufgaben zu erfüllen.
Soko Tierschutz: https://www.youtube.com/watch?v=5qQbQ_S3P6E
BUAV: https://www.youtube.com/watch?v=xrx5L7Mb5sc
Das erschütternde Videomaterial, das in der Einrichtung aufgenommen und von Stern TV veröffentlicht wurde, sorgte für Aufsehen in der Politik und den Medien (2). In Deutschland führte sie zu ausgiebiger Berichterstattung und löste Empörung in der Öffentlichkeit aus, das Regierungspräsidium Tübingen wurde dazu aufgerufen, gegen die Forschungseinrichtung vorzugehen.
Die BUAV und SOKO Tierschutz meinen, dass die Wissenschaftler am MPI nicht volle und genaue Informationen zum Nutzen-Belastung-Verhältnis sowie zu den Alternativen angegeben haben. Das Regierungspräsidium Tübingen hingegen versäumte die gesetzlich vorgeschriebenen Prüfungen durchzuführen, bevor die Primatenversuche genehmigt wurden.
Die Ergebnisse der Recherche stellen wichtige ethische, wissenschaftliche und gesetzliche Fragen. Nachdem das MPI anfangs versuchte die Anschuldigungen zu entkräften, hat nun die Max-Planck-Gesellschaft bekannt gegeben, dass sie die Vorwürfe sehr ernst nimmt und weitere Untersuchungen beantragt hat.
NOTES:
http://www.soko-tierschutz.org/de/
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