Religiöse Organisationen können zur Lösung des Problems der Zwangsmigration beitragen, sagten Experten bei der Veranstaltung zum Thema Flüchtlinge und Migranten am Rande der UN-Generalversammlung
NEW YORK, 28. September 2016 /PRNewswire/ -- Religiöse Organisationen und religiöse Würdenträger müssen in die Bemühungen zur Lösung der Herausforderungen im Zusammenhang mit Menschenhandel und Zwangsmigration einbezogen werden, sagten die Vertreter der internationalen Organisationen, Regierungen und Zivilgesellschaften, die hier am Freitag am Rande der wegweisenden UN-Gipfelkonferenz über Flüchtlinge und Migranten und des Flüchtlingsgipfels der religiösen Würdenträger zusammenkamen.
Zu den Rednern der Konsultation „Zeugnis ablegen: Kampf gegen Menschenhandel und Zwangsmigration" zählten Ignacio Ibañez, Stellvertretender Minister für auswärtige Angelegenheiten Spaniens, Adama Dieng, Sonderbeauftragter des Generalsekretariats der Vereinten Nationen für die Prävention von Völkermord, Rudelmar Bueno de Faria, Repräsentant der Vereinten Nationen in New York beim Ökumenischen Rat der Kirchen, Faisal Bin Muaammar, Generalsekretär des Internationalen Dialogzentrums KAICIID und der Metropolit Emmanuel Adamakis, Exarch des ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel und Direktoriumsmitglied des in Wien ansässigen Internationalen Dialogzentrums (KAICIID).
Die Konsultation wurde vom UN-Büro für die Verhinderung von Völkermord und für Schutzverantwortung im Namen der zwischenbehördlichen UN-Sondereinheit für Religion und Entwicklung, vom Weltkirchenrat (WCC) und dem Internationalen Dialogzentrum (KAICIID) in Zusammenarbeit mit der italienischen und spanischen Regierung, dem Institut für strategische Studien und Demokratie (ISSD) in Malta und der Partnerschaft für Religion und Entwicklung (PaRD) organisiert. Die Teilnehmer diskutierten die bestehende Politik bezüglich Menschenhandel und Zwangsmigration und die Rolle der religiösen Organisationen und des interreligiösen Dialogs als Reaktion auf diese Probleme und hörten bewegende persönliche Zeugenberichte aus den Herkunfts-, Übergangs- und Gastländern der Flüchtlinge.
Der Metropolit Emmanuel Adamakis berichtete, wie das griechische Volk zusammen mit Staat und Kirche die 1 Million Menschen, die den Kriegen und Krisenherden im Nahen Osten, Afrika und Asien entflohen sind, großzügig aufgenommen habe. Er sagte, die orthodoxe Kirche spiele eine sehr aktive Rolle in der Krise. Er forderte zu mehr Synergien und Kooperation zwischen den religiösen und internationalen Organisationen auf und schlug vor, dass die Migranten empfangenden Menschen an einer interreligiösen Schulung teilnehmen sollten. Außerdem berichtete er darüber, wie religiöse Organisationen auf die Flüchtlingsströme in Italien und die Arbeit mit Minderheiten im Irak reagierten.
„Religiöse Würdenträger kennen ihre Gemeinden. Sie haben Zugang zu den Menschen. Sie genießen das Vertrauen und den Respekt ihrer Gemeinden und arbeiten bereits daran, Leben zu retten und zu verbessern, wo es am dringendsten gebraucht wird. Da sie mit gutem Beispiel vorangehen und die Menschen anleiten, kämpfen ihre Gemeinden gegen Vorurteile, unterstützen die Integration und ergreifen friedensbildende Maßnahmen", sagte Faisal Bin Muaammar, Generalsekretär des Internationalen Dialogzentrums, das den interreligiösen Dialog als Mittel zur Schaffung von Frieden und Versöhnung befürwortet. „Millionen Menschen, die heute Leid erfahren, können von ihrer Motivation, ihrem Engagement und ihren Erfahrungen profitieren. Ihre eingehende Kenntnis und Weisheit sind von unschätzbarem Wert."
KAICIID war zusätzlich durch Vizegeneralsekretär Botschafter Alvaro Albacete vertreten, der die erste Podiumsdiskussion moderierte, sowie durch den leitenden Berater Professor Mohammed Abu-Nimer, der als Befragter der letzten Podiumsdiskussion die ergänzende Rolle religiöser Würdenträger und glaubensorientierter Organisationen mit politischen Entscheidungsträgern und Menschenrechtsaktivisten unterstrich.
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