Pew drängt nach Reformen der EU-Tiefseefischerei-Verordnungen
BRÜSSEL, January 26, 2012 /PRNewswire/ --
- Damanaki vor Veröffentlichung des Vorschlags der EU-Kommission zur Regelung des Tiefseezugangs
Die Pew Environment Group ermutigte heute die Europäische Kommission, die Tiefseefischerei-Verordnungen umfassend zu reformieren. Die Kommission bereitet die Veröffentlichung ihres Vorschlags zur Regelung des Tiefseezugangs vor dem Ende des ersten Quartals 2012 vor.
In einer neuen Politikanalyse, "Out of the Abyss: Transforming EU Rules to Protect the Deep Sea" [Aus dem Abgrund: Änderung der EU-Vorschriften zum Schutz der Tiefsee], in der die derzeitigen Probleme der Aufsicht und Kontrolle der EU-Tiefseefischerei im Nordostatlantik analysiert werden, schlägt Pew tragfähige Lösungen zur Sicherstellung der Nachhaltigkeit und des Schutzes von gefährdeter Biodiversität in der Tiefsee vor.
Die wichtigsten Reformen sind unter anderem:
- Abbau der destruktiven Grundfischereipraktiken und der Verwendung von Grundfanggeräten;
- verpflichtende Erstellung einer Folgenabschätzung vor Erteilung von Genehmigungen zur Tiefseefischerei;
- Einrichtung von Sperrzonen in Bereichen, in denen die Tiefseefischerei empfindlichen marinen Ökosystemen Schaden zufügen könnte, wie z. B. Kaltwasserkorallen und -schwämmen; und
- Reduzierung des Beifangs (Fang von nicht zu den Zielgruppen gehörenden Tieren) von Tiefseearten und Beendigung des Zurückwerfens.
"Da die EU über eine der größten Tiefseefischereiflotten der Welt verfügt, ist sie in einer einmaligen Position, die weltweite Führerschaft für den Schutz empfindlicher Tiefseearten und Ökosysteme vor den schädlichen Auswirkungen der Grundfischerei zu übernehmen", erklärt Matthew Gianni, Berater für Tiefseepolitik der Pew Environment Group. "Kommissarin Damanaki muss an ihren Überzeugungen festhalten und diesen Vorschlag als Mittel zum Abbau destruktiver Fischereipraktiken einsetzen, wie z. B. der Tiefsee-Grundschleppnetzfischerei."
Wie die Pew-Analyse zeigt, kamen verschiedene Beurteilungen zu dem Schluss, dass die EU-Bewirtschaftungsregelungen für die Tiefseefischerei unzureichend sind, mangelhaft vollstreckt werden und nicht den internationalen Abkommen sowie den gesetzlichen Verpflichtungen für das nachhaltige Management der Fischerei entsprechen. Zahlreiche wissenschaftliche Studien haben festgestellt, dass die Tiefsee-Grundschleppnetzfischerei die größte Gefahrenquelle für Tiefseearten und das Ökosystem darstellt. Der Internationale Rat für Meeresforschung, d. h., der mit der Beratung der EU bei Fischereifragen beauftragte, zwischenstaatliche Wissenschaftsausschuss schätzt, dass der Fang von Tiefseefischen im Nordostatlantik durch EU-Flotten vollständig "außerhalb sicherer biologischer Grenzen" liegt, und hat empfohlen, das Fischen von Tiefseearten nennenswert zu reduzieren oder ganz einzustellen.
Hintergrundinformationen
- Den vollständigen Bericht "Out of the Abyss: Transforming EU Rules to Protect the Deep Sea" bzw. Zugriff auf eine Zusammenfassung in Englisch, Deutsch, Französisch oder Spanisch erhalten Sie unter: http://www.pewenvironment.org/news-room/reports/out-of-the-abyss-transforming-eu-rules-to-protect-the-deep-sea-85899369312
- Tiefseefischerei im Nordostatlantik Datenblatt.
- Internationaler Rat für Meeresforschung: ICES Advice 2010, Buch 11.2.1.1 Status of fish stocks managed by the Community in the Northeast Atlantic. [Zustand des von der Gemeinschaft im Nordostatlantik bewirtschafteten Fischbestandes] Seite 3 http://www.ices.dk/committe/acom/comwork/report/2010/Special%20Requests/EC%20Status%20of%20fish%20stocks.pdf
Die Pew Environment Group ist die Naturschutzabteilung des Pew Charitable Trusts, einer Nichtregierungsorganisation, die weltweit aktiv ist, um pragmatische, auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhende Richtlinien einzuführen, die unsere Meere schützen und die Wildnis erhalten, sowie saubere Energie fördern. http://www.PewEnvironment.org
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