Neuer GSMA-Bericht enthüllt besondere Rolle des Mobilfunks in Indiens Transformation
- Visionäre und transparente politische Veränderungen sind notwendig, damit der Mobilfunk in Indien sein volles Potenzial für soziale und wirtschaftliche Entwicklung entfalten kann
NEU-DELHI, 23. Oktober 2013 /PRNewswire/ -- Die GSMA hat heute eine gründliche Analyse der sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen der Mobilfunkbranche in Indien veröffentlicht. Der Bericht „Mobile Economy India 2013", den die GSMA zusammen mit der Boston Consulting Group erstellt hat, zeigt auf, dass der Mobilfunksektor im Jahr 2012 etwa einen Anteil von etwa 5,3 Prozent am indischen BIP hatte, direkt für 730.000 Arbeitsplätze und bei Einbeziehung von Verkaufsstandorten und Vertreibern für weitere zwei Millionen Arbeitsplätze sorgte. Der Bericht sagt außerdem voraus, dass der Mobilfunksektor bis 2020 mit nahezu 400 Milliarden US-Dollar zum indischen BIP beitragen, weitere 4,1 Millionen Arbeitsplätze schaffen[1] und 9 Milliarden US-Dollar in die indische Infrastruktur investieren wird, wobei 34 Milliarden US-Dollar aus öffentlichen Töpfen stammen werden.
Indien ist bereits jetzt mit beinahe 900 Millionen Mobilfunkverbindungen und 350 Millionen Teilnehmern der weltweit zweitgrößte Markt in Bezug auf Mobilfunkverbindungen und Einzelteilnehmer[2]. Im Falle einer verbesserten Gestaltung der Frequenzspektrumsgebühren und einer besseren Verwaltung wird mit einem weiteren Wachstum der mobilen Breitbanddienste gerechnet; dabei soll die Umstellung auf 3G und 4G um 31 Prozent zunehmen, und zwar von 107 Millionen 3G- und 4G-Verbindungen im Jahr 2013 auf 409 Millionen Verbindungen im Jahr 2017. Allerdings hinkt die indische Mobilfunkbranche hinsichtlich Reifegrad und Marktdurchdringung den meisten großen Volkswirtschaften immer noch hinterher.
„Die indische Mobilfunkbranche ist schnell und innovativ, aber ihr fehlt gegenwärtig das ordnungspolitische Umfeld, das ihre Ambitionen unterstützt", sagte Anne Bouverot, Director General, GSMA. „Das Fehlen vorhersagbarer langfristiger Maßnahmen in Bereichen wie der Zuteilung von Mobilfunkfrequenzen bremst Investitionen. Die indischen Regierung wünscht sich eine erhöhte Abdeckung ländlicher Bereiche; dies könnte mit einer flexibleren Spektrumspolitik erreicht werden, insbesondere durch die Freigabe von mehr Frequenzen im Bereich unter 1 GHz und die Entwicklung von Zuteilungsprozessen, die sich nicht allein auf die kurzfristige Maximierung der Spektrumsgebühren konzentrieren."
Veränderungshemmnisse und Hauptforderungen an die Politik
Das ordnungspolitische Umfeld von Indien gestattet es dem Mobilsektor nicht, sein volles Potenzial auszuschöpfen. Investitionen in die Netzinfrastruktur in Indien werden von einer Regierungspolitik behindert, die dem Sektor Investitionspotenzial entzieht, indem etwa hohe allgemeine Dienstgebühren erhoben werden.
Der Bericht ruft die Regierung dazu auf, mit der Mobilfunkbranche zusammenzuarbeiten, um Maßnahmen und Vorschriften auszuarbeiten, die langfristige Investitionen des privaten Sektors maximieren. Um zu investieren, braucht die Industrie Klarheit hinsichtlich der Ausrichtung des wirtschaftlichen und ordnungspolitischen Umfeldes insgesamt, das sie bei ihren Aktivitäten unterstützen soll. Der Bericht hat drei ordnungspolitische Bereiche ermittelt, die besonderer Aufmerksamkeit bedürfen:
1. Spektrumsverwaltung
Die Regierung wird aufgefordert, unter Berücksichtigung internationaler Richtlinien ein harmonischeres Spektrum in größeren Blöcken zuzuteilen und freizugeben, da dies eine unnötige Marktfragmentierung verhindert. Gegenwärtig müssen jedoch noch 60 Prozent des relevanten Spektrums zugeteilt werden, während große Blöcke, die besonders für den Mobilfunk geeignet wären, von anderen Sektoren eingenommen werden.
Um die Effizienz der Spektrumsausnutzung zu steigern, sollte die Regierung den Weg für marktorientiertes Teilen von Spektrumsressourcen und für den Handel mit diesen frei räumen. Die Regierung sollte außerdem niedrigere Spektrumsreservierungspreise ansetzen. Der jüngste Vorschlag der TRAI ist ein Schritt in die richtige Richtung.
2. USOF-Abgabe (Universal Service Obligation Fund)
Indien erhebt eine der höchsten Abgaben auf universelle Dienstleistungen weltweit – fünf Prozent der Betriebseinnahmen. Dieser Betrag bedarf einer vollständigen Überarbeitung. Der Bericht erklärt, die Regierung solle sich bei der Umsetzung von Projekten auf die Bildung von öffentlich-privaten Partnerschaften konzentrieren und nach alternativen Finanzierungsquellen suchen, statt die Entwicklung der Branche mit ineffektiven finanziellen Mechanismen wie etwa der USOF-Abgabe einzuschränken.
3. Ausgewogene und auf Belegen beruhende Vorschriften zur Funkfrequenzstrahlung
Die jüngst von der indischen Regierung verabschiedeten Vorschriften gehen über weltweite Standards hinaus, erhöhen die Netzkosten und können die Dienstgüte beeinträchtigen. Stattdessen sollten beste Praktiken für Funkfrequenzgrenzwerte übernommen werden, die auf der International Commission on Non-Ionizing Radiation Protection (ICNIRP) beruhen und von der Weltgesundheitsorganisation befürwortet werden.
Die Kraft des Mobilfunks
Eine erhöhte Verbreitung der Mobilfunktechnik in Indien wird viele soziale und wirtschaftliche Vorteile mit sich bringen. Mobilfunklösungen in der Landwirtschaft erhöhen Erträge und unterstützen Landwirte durch einen engeren Kontakt zu den Märkten. Mobilfunklösungen können auch für einen besseren Zugang zu Gesundheitsversorgung und eine geringere Sterblichkeit sorgen; Mobilfunktechnik bringt zudem Finanzdienstleistungen in ländliche und schlecht versorgte Regionen. Durch die Ausnutzung der Kraft des Mobilfunks ist „Bildung für alle" nun ein Ziel, das in immer größere Nähe rückt. Der Regierung kommt auf allen diesen Gebieten eine wichtige Rolle zu: Hindernisse für die Integration von Mobilfunklösungen in eine immer stärker vernetzte Welt auszuräumen.
„Indien steht vor einer dramatischen Transformation durch den Mobilfunk, sowohl wirtschaftlich als auch gesellschaftlich", fuhr Bouverot fort. „Die Mobilfunkbranche ist bereit, eng mit der Regierung und anderen relevanten Industriesektoren zusammenzuarbeiten, um das Wachstum durch Mobilfunk zu beschleunigen, für mehr technische Innovation in Indien zu sorgen und das Leben aller seiner Bürger zu verbessern."
Der vollständige Bericht ist hier abrufbar: http://www.gsma.com/mobileeconomyindia
Hinweis an die Herausgeber
[1]Dieser Wert ist eine Kombination aus direkter Beschäftigung bei Mobilfunkbetreibern, Arbeitsplätzen im Mobilfunkbereich und dem Vervielfältigungseffekt durch die positiven geschäftlichen Auswirkungen des Mobilfunks auf verschiedene Branchen, die zur Schaffung weiterer Arbeitsplätze führen.
[2]Mobilfunkverbindungen bezeichnen die Gesamtheit einzelner SIM-Karten (oder Telefonnummern, falls keine SIM-Karte verwendet wird), die in den Mobilfunknetzen registriert sind. Einzelteilnehmer bezeichnen die einzelnen Mobilfunknutzer.
Informationen zur GSMA
Die GSMA vertritt die Interessen von Mobilfunkbetreibern weltweit. Die GSMA ist in mehr als 220 Ländern tätig und vereint nahezu 800 Mobilfunkbetreiber aus der ganzen Welt, mit 250 Unternehmen aus der Mobilbranche im breiteren Sinn, darunter Handset- und Geräteherstellern, Software-Unternehmen, Ausrüstungsanbietern und Internetunternehmen sowie Organisationen aus Industriesektoren wie Finanzdienstleistungen, Gesundheit, Medien, Verkehr und Energieversorgung. Die GSMA produziert zudem branchenführende Veranstaltungen wie den Mobile World Congress und die Mobile Asia Expo.
Weitere Information finden Sie auf der GSMA-eigenen Website unter www.gsma.com. Folgen Sie der GSMA auf Twitter: @GSMA.
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