Neue Studie ergibt, dass Frauen eingeschränkten Zugang zu mobilen Finanzdienstleistungen haben
- Eine Studie der GSMA und von Visa liefert Erkenntnisse zu fünf wichtigen Schwellenmärkten
BARCELONA, Spanien, 26. Feb. 2013 /PRNewswire/ -- Eine heute vom mWomen Programme der GSMA und von Visa Inc. (NYSE: V) veröffentlichte Studie mit dem Titel Unlocking the Potential: Women and Mobile Financial Services in Emerging Markets zeigt, dass Frauen in Schwellenländern hinsichtlich des Zugangs zu mobilen Finanzprodukten und des kommerziellen Potenzials deutlich unterrepräsentiert sind. Die Studie bewertete dabei vor allem die Situation von Frauen in Indonesien, Kenia, Pakistan, Papua-Neuguinea und Tansania und hatte zum Ziel, weitere Erkenntnisse dazu zu erlangen, wie Finanzinstitute und Mobilfunkanbieter die komplexen finanziellen Situationen von Frauen an der Basis der Gesellschaftspyramide besser unterstützen können.
Mehr als 2 Millionen Menschen weltweit, die Mehrzahl davon Frauen, haben keinen Zugang zu grundlegenden finanziellen Dienstleistungen. Die Studie, die unter der Leitung von Bankable Frontier Associates durchgeführt wurde, ergab, dass Frauen oftmals noch die zusätzliche Bürde der Verwaltung der Kosten für den Haushalt auferlegt wird. Bei der Verwaltung ihrer Finanzen haben diese Frauen, denen nur geringe Mittel zur Verfügung stehen, mit mehreren Schwierigkeiten zu kämpfen: niedrigem, unregelmäßigem und unvorhersehbarem Einkommen sowie kaum vorhandenem Zugang auf Finanzdienstleistungen.
Die wichtigsten Erkenntnisse der Studie sind die folgenden:
- Frauen tragen aktiv zum Haushaltseinkommen bei – 75 der in der Studie befragten Frauen haben ein Einkommen, das meist aus unregelmäßigen Quellen wie kleinen Geschäften oder Tätigkeiten in der Landwirtschaft stammt;
- Frauen verwenden eine Vielzahl an Hilfsmitteln, um das Haushaltseinkommen zu verwalten – Fast 60 Prozent der in der Studie befragten Frauen sparen Geld für alltägliche Ausgaben und auch für langfristige Bedürfnisse, und ein Drittel bezahlte sogar die Rechnungen für Versorgungsleistungen der Familie und tätigte auch anderweite Zahlungen; und
- Frauen erkennen die Sicherheit und die Privatsphäre, die mobile Zahlungen bieten – In Kenia beispielsweise bewerteten 95 Prozent der Frauen, die mobile Überweisungen tätigen, diese Methode als sicher und privat. Im Vergleich dazu bewertete nur grob ein Drittel derjenigen, die vorzugsweise bar bezahlen, dieses als sicher und privat.
„Wir bei Visa sind davon überzeugt, dass die Mobilfunktechnologie eine der wichtigsten Komponenten für den zunehmenden Zugang zu Finanzdienstleistungen bietet, da sie Menschen, die von der Gesellschaft hinsichtlich gewisser Aspekte ausgeschlossen werden, einen einfachen Zugang zum formalen Finanzsystem bietet", erklärte Aletha Ling, Chief Operating Officer bei Fundamo, einem Visa-Unternehmen. „Das gilt insbesondere für Frauen, denen sich beim Zugang auf finanzielle Dienstleistungen zusätzliche Schwierigkeiten in den Weg stellen und für die Sicherheit und Privatsphäre oftmals heikle Themen sind. Indem die entsprechenden Dienste geschaffen, die Vertriebsnetzwerke ausgebaut und die Marktstrategien angepasst werden, kann die Branche für mobile Finanzdienstleistungen bessere Ansätze erarbeiten, um diese unterrepräsentierte Zielgruppe zu erreichen."
„Diese Untersuchung macht deutlich, dass Frauen eine große Rolle für den Erfolg mobiler Zahlungsdienstleistungen spielen", erklärte Chris Locke, Geschäftsführer von GSMA Mobile for Development. „Sie unterstreicht die Tatsache, dass Dienstleistungen, die über das Mobiltelefon angeboten werden, den Bedürfnisse von Frauen zur Verwaltung der Finanzen viel eher entsprechen als die Hilfsmittel, die sie bislang verwenden, und was ebenso wichtig ist, sie bietet Richtlinien, an denen sich Anbieter mobiler Finanzdienstleistungen beim Ausbau ihrer Dienste orientieren können, um den Anforderungen von Frauen besser gerecht zu werden."
Laut der Untersuchung tragen Frauen aktiv zum Haushaltseinkommen bei und verwalten die Finanzen des Haushalts, weshalb sie für eine Reihe an Transaktion wie beispielsweise für Überweisungen, Zahlungen und das Aufbewahren von Geld verantwortlich sind, alles Vorgänge, denen die Dienste der Anbieter mobiler Finanzdienstleistungen (MFS-Anbieter) entsprechen. Zusätzlich sind Frauen, die mit den Finanz- und Zahlungsdienstleistungen der MFS-Anbieter langfristig zufrieden sind, in der Regel sehr treue Kundinnen, die die Angebote auch weiterempfehlen. Da Frauen außerdem auch Hauptempfängerinnen staatlicher Leistungen sind, sind Anbieter, die ihre Angebote auf Frauen zuschneiden, zukünftig besser dafür positioniert, Lösungen für die zunehmenden Zahlungsvorgänge anzubieten.
Daryl Collins, Ko-Autor des Werks Portfolios of the Poor und Direktor bei Bankable Frontier Associates, erklärte: „Diese Untersuchung hat gezeigt, dass Frauen mit niedrigem Einkommen komplexe Vorgänge zur Verwaltung des Haushaltseinkommens vornehmen, indem sie nicht-standardisierte Methoden verwenden. Frauen arbeiten erhalten oftmals kleine Beträge in geringen Abständen, was zeigt, dass zwischen den Angeboten, die sie benötigen, und der Möglichkeit für die mobile Finanzbranche, ihre Zielgruppe zu erweitern und zu stabilisieren, ein Gleichgewicht besteht."
Um Frauen mit geringem Einkommen bessere Dienstleistungen zu bieten, die Geschlechterdifferenz(1) bei Mobiltelefonen zu überwinden und die Erfolgschancen für mobile Finanzdienstleistungen auf den Schwellenmärkten zu erhöhen, empfiehlt der Bericht:
- Mehr Zugang zu Mobilfunkdienstleistungen für Frauen – 34 Prozent der Frauen in Tansania, 13 Prozent der Frauen in Kenia und 10 Prozent der Frauen in Papua-Neuguinea, die gerne mobile Finanzdienstleistungen nutzen würden, geben das Fehlen eines Telefons als größtes Hindernis dafür an. Wenn es den MFS-Anbietern gelingt, diese Lücke zu schließen, können sie sich Marktanteile und Volumen für ihre mobilen Finanzdienstleistungen sichern;
- Mehr Bewusstsein für mobile Finanzdienstleistungen schaffen – Um von der Stabilität und dem Marktanteil aktiver weiblicher Benutzerinnen zu profitieren, müssen die Anbieter einschätzen können, wie die Frauen auf den Märkten, auf denen sie tätig sind, Informationen aufnehmen und verwerten und in ihre Kommunikation einfließen lassen. Investitionen in weiterbildende Maßnahmen und Grassroots-Kommunikation steigern das Problembewusstsein und helfen vor allem dabei, Frauen über den Wert von MFS-Angeboten in ihrem Alltag aufzuklären;
- Qualitativ hochwertiger Kundenservice – Frauen schätzen Komfort, Zuverlässigkeit, Sicherheit und Privatsphäre bei Hilfsmitteln zur Finanzverwaltung. Mittels Investitionen in den Bereichen Marketing, Dienstleistungen, Kundenbetreuung und Vertreternetzwerke können die Anbieter diese Anforderungen besser erfüllen. Zugängliche, gut ausgebildete und zuverlässige Vertreter stoßen bei Frauen wie bei Männern auf größere Akzeptanz; und
- Hindernisse besser verstehen und Lösungen finden, um sie zu beseitigen – Die Untersuchung hat auch länderspezifische Hindernisse ans Licht gebracht, für die angemessene Lösungen gefunden werden müssen. In Kenia beispielsweise ist ein fehlender Ausweis bzw. Identitätsnachweis für viele Frauen ein großes Problem. In Pakistan führen niedrige Alphabetisierungsraten dazu, dass viele Frauen die mobilen Finanzdienstleistungen nicht in vollem Umfang verstehen. Länderspezifische Untersuchungen machen die entsprechenden Marketing-Ansätze möglich, die letztendlich auch zu mehr potenziellen Nutzern der mobilen Finanzangebote führen.
Auch wenn mobile Finanzdienstleistungen vor allem Frauen bei der Verwaltung der Haushaltsfinanzen eine Hilfe sein sollen, so gibt es mehrere Märkte, auf denen beide Geschlechter diese Dienstleistungen bislang noch kaum nutzen. Auch wenn die Hindernisse je nach Markt verschieden sind, so ist doch sichtbar, dass Frauen oftmals ähnliche und schwerwiegendere Schwierigkeiten haben, was bedeutet, dass die Lösung von Problemen, die hauptsächlich Frauen betreffen, auch die der Männer lösen können.
Hinweise an die Redaktion:
Methodik:
Die GSMA-Untersuchung umfasst Erkenntnisse aus primärer, quantitativer Forschung auf vier Märkten und qualitativer Forschung auf fünf Märkten mit zusätzlichen Forschungserkenntnissen aus bereits bestehenden Quellen. Die primäre Datenerhebung wurde von Bankable Frontier Associates (BFA) konzipiert. Der Schwerpunkt liegt hier auf dem Bereich Frauen sowie auf den Unterschieden zwischen Benutzern von Mobiltelefonen/Benutzern mobiler Finanzdienstleistungen und denjenigen, die diese nicht benutzen. Alle Ergebnisse müssen vorrangig vor diesem Hintergrund interpretiert werden, statt sie mit Ergebnissen aus Studien zu vergleichen, die diese Märkte auf nationaler Ebene repräsentieren.
Für die quantitative Analyse gab BFA Haushaltsstudien in Kenia, Pakistan, Papua-Neuguinea und Tansania in Auftrag, wobei Frauen 75 Prozent der befragten Teilnehmer in jedem Land darstellten. BFA führte auch qualitative Forschung in ländlichen und städtischen Gebieten in Indonesien, Kenia, Pakistan, Papua-Neuguinea und Tansania durch, darunter mit Schwerpunktgruppen von 8 bis 10 Personen und tiefergehende Interviews mit Einzelpersonen.
(1)Eine Frau in einem Land mit mittleren oder niedrigen Einkommensverhältnissen hat statistisch 21 % weniger Chancen, ein Mobiltelefon zu besitzen als ein Mann, so der Bericht „Women and Mobile: A Global Opportunity", der von der GSMA und der Cherie Blair Foundation for Women veröffentlicht wurde.
Informationen zu Visa Inc.
Visa ist ein Anbieter von Technologien für weltweite Zahlungssysteme, das Verbrauchern, Unternehmen, Finanzinstituten und Regierungen in mehr als 200 Ländern und Regionen die Möglichkeit bietet, schnelle, sichere und zuverlässige elektronische Zahlungen zu tätigen. Wir arbeiten mit einem der weltweit fortschrittlichsten Transaktionsnetzwerke, VisaNet, das mehr als 24.000 Transaktionen in einer Sekunde bearbeiten kann, den Benutzer vor Betrug schützt und den Händlern eine Zahlungsgarantie bietet. Visa ist keine Bank und gibt keine Kreditkarten heraus, kann keine Darlehen geben oder Zinsen und Gebühren für den Verbraucher festlegen. Dank seiner Innovationen kann Visa jedoch den Kunden von Finanzinstituten mehr Auswahl für ihre Zahlungsweisen anbieten: Sofortbezahlung mit einer Debitkarte, Vorauszahlungen mit Prepaid-Systemen oder spätere Bezahlung mittels Kreditkarten. Weitere Informationen finden Sie auf www.corporate.visa.com.
Informationen zur GSMA
Die GSMA vertritt die Interessen von Mobilfunkbetreibern aus aller Welt. In über 220 Ländern vereint die GSMA fast 800 weltweite Mobilfunkbetreiber und mehr als 230 Unternehmen aus dem erweiterten Umfeld des Mobilfunks, darunter Mobilgerätehersteller, Softwareunternehmen, Ausrüstungshersteller und Internetunternehmen sowie Unternehmen aus verschiedensten Branchensektoren wie beispielsweise Finanzdienstleistungen, Gesundheit, Medien, Transport und Energieversorgung. Die GSMA organisiert außerdem branchenführende Veranstaltungen wie den Mobile World Congress und die Mobile Asia Expo.
Weitere Informationen finden Sie auf der GSMA-Unternehmenswebseite auf www.gsma.com oder auf Mobile World Live, dem Online-Portal für die Mobilfunkbranche, unter www.mobileworldlive.com
GSMA mWomen (www.mWomen.org), ein Geschäftsbereich von GSMA Mobile for Development, hat zum Ziel, Frauen in Schwellenländern den Zugang zu Mobiltelefonen und im Alltag nützlichen Mobilfunkdiensten zu erleichtern. Die mWomen Global Development Alliance der GSMA ist ein Programm, das in Zusammenarbeit mit dem U.S. Agency for International Development (Behörde der Vereinigten Staaten für internationale Entwicklung), dem Australian Agency for International Development, der GSMA und Visa gegründet wurde.
Den gesamten Bericht finden Sie auf http://www.gsma.com/mobilefordevelopment/unlocking-the-potential
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