Münchner Konferenz fordert stärkere bilaterale Beziehungen zwischen Deutschland und Russland sowie eine engere wirtschaftliche und politische Zusammenarbeit mit der EU
MÜNCHEN, September 15, 2011 /PRNewswire/ --
Europäische Politiker, Wirtschaftsvertreter und Wissenschaftler trafen heute zur internationalen Konferenz "The relations between the EU and Russia from a German perspective - expectations with regard to the upcoming elections" in München zusammen. Sie behandelten eine Vielzahl von Fragen, die im Vorfeld der russischen Wahlen von Bedeutung für die Beziehungen zwischen der EU und Russ-land sind. Diskutiert wurden unter anderem die derzeitige geopolitische und sozioökonomische Situ-ation in Europa, der Zustand des russischen Wirtschafts- und Finanzsystems, die Krise der Eurozone und der Einfluss der russischen Duma- und Präsidentschaftswahlen auf die europäische Agenda.
Obwohl die Beziehungen zwischen Deutschland und Russland im letzten Jahrzehnt gestärkt wurden, stellte das international hochkarätig besetzte Podium fest, dass beide Länder - und auch ganz Europa - von engeren wirtschaftlichen und politischen Verbindungen profitieren könnten. "Für die Zukunft ist es vor dem Hintergrund sich ändernder geopolitischer Machtverhältnisse von höchster Priorität, ein größeres Maß an gegenseitigem Vertrauen aufzubauen," so Wolfgang Ischinger, Vorsitzender der Münchner Sicherheitskonferenz.
Es wurde unter anderem festgehalten, dass im letzten Jahrzehnt, als der derzeitige Ministerpräsident Wladimir Putin die russische Präsidentschaft innehatte, die Grundlage für lange und nachhaltige poli-tische und wirtschaftliche Beziehungen gelegt wurde. Jörg Migende, Technischer Direktor der BayWa AG, freut sich über ein Wachstum der russischen Wirtschaft nach den Zeiten der Krise - was auch auf die Reaktion der russischen Regierung von Vladimir Putin zurückzuführen ist. Auf eine mögliche Wiederwahl Putins am Rande der Konferenz angesprochen, stellte Sinner fest, dass eine Rückkehr Putins, eines der mächtigsten Staatsmänner ins Präsidentenamt, ein bemerkenswertes Szenario wäre.
Der Generalkonsul der Russischen Föderation Andrey Jurevich Grozov erwartet, dass Russland auch nach den Wahlen - gerade im Falle eines Wahlsiegs Putins - für die EU ein sicherer und konstanter Partner bleiben werde.
Wie einige andere war auch John Lloyd, Direktor des Reuters Institute an der Universität Oxford, der Meinung, dass die Popularität Wladimir Putins in Russland ungebrochen hoch und seine Wiederwahl 2012 daher sehr wahrscheinlich sei. Der Direktor der Akademie für Politische Bildung Tutzing, Prof. Dr. Dr. h.c. Heinrich Oberreuter, hingegen sieht die Wahlen nicht im Zeichen einer Kontinuität: "Die Parlaments- und Präsidentschaftswahlen werden vielmehr Katalysatoren für wesentliche langfristige Veränderungen des politischen Systems sein."
Das Potential für solch eine Modernisierung auch in wirtschaftlicher Hinsicht unterstrich der ehema-lige bayerische Europaminister Eberhard Sinner: "Russland und die EU können und sollen in Zukunft eine Vorbildfunktion im Bereich ‚Green Economy' einnehmen."
Die Konferenz "The relations between the EU and Russia from a German perspective - expectations with regard to the upcoming elections" wurde organisiert vom Brüsseler Think Tank "EU-Russia Cent-re" und dem Moskauer "Institute of International Integration Studies" und fand im Hotel Bayerischer Hof in München statt.
An den Podiumsdiskussionen nahmen unter anderen teil: Wolfgang Ischinger, Vorsitzender der Münchner Sicherheitskonferenz und ehemaliger Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in den USA und dem Vereinigten Königreich; Eberhard Sinner, Mitglied des Bayerischen Landtags und ehe-maliger Bayerischer Staatsminister für Europa und regionale Beziehungen; Prof. Dr. Dr. h.c. Heinrich Oberreuter, Direktor der Akademie für Politische Bildung Tutzing; Dr. Alexander Babakow, Stellver-tretender Vorsitzender der russischen Staatsduma; Dr. Sergej Serebrennikow, Direktor des Institute of International Integration Studies; Dr. Peter Duncan, Dozent für russische Politik und Gesellschaft am University College London; John Lloyd, Redakteur bei der Financial Times, und Helen Teplitskaja, Gründerin und Präsidentin der American-Russian Chamber of Commerce & Industry.
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