ITF stellt neue Studie zur Geschlechtergleichstellung im Sport vor
LONDON, 13. April 2021 /PRNewswire/ -- Die ITF hat heute die Ergebnisse eines weltweit einmaligen Forschungsprojekts bekannt gegeben, das die Gleichstellung von Frauen und Männern in den Medien und sozialen Netzwerken untersucht.
Die von Ipsos MORI durchgeführte Studie hat untersucht, wie sich die Darstellung von männlichen und weiblichen Athlet*innen unterscheidet. Dabei wurden die wichtigsten Unterschiede nach Markt und Medientyp sowie etwaige Unterschiede bei den Sucheingaben der Verbraucher nach männlichen und weiblichen Spieler*innen ermittelt.
Der Bericht macht deutlich, dass sich das Gespräch und die Berichterstattung über Herrentennis mehr auf den Sport konzentrieren, der Diskurs ist kämpferischer und dreht sich vor allem um Geschichte, Meisterschaften und Leistung. Das Gespräch rund um Frauentennis ist dagegen weniger intensiv und dreht sich stärker um das Leben außerhalb des Tennisplatzes; es geht vermehrt um Gesundheit, Alter und Familie.
Die wichtigsten Erkenntnisse aus weltweiten Daten aus weltweiten englischsprachigen Inhalten sowie Inhalten aus Frankreich und Spanien:
- In Inhalten rund ums Damentennis geht es doppelt so häufig um das Alter der Spielerinnen
- In Inhalten rund ums Herrentennis kommt doppelt so viel „Kampf"-Terminologie vor
- In Inhalt zu Männern wird mit 70 %iger Wahrscheinlichkeit die physische Stärke eines Spielers erwähnt
- Die G.O.A.T-Rangliste wird in Inhalten zu Männern zu 50 % öfter erwähnt als in Inhalten zu Frauen
- In Inhalten rund ums Herrentennis gibt es 40 % mehr Verweise darauf, dass „Geschichte geschrieben" wird
- In Inhalten rund ums Damentennis geht es doppelt so oft um Gesundheit und medizinische Behandlungen
- In Inhalten rund ums Damentennis geht es um 30 % häufiger um die Familie der Spielerin
- Der Begriff „Karriere" wird in der Berichterstattung zu Frauen zu fast 50 % häufiger erwähnt als bei Männern.
Der ITF-Präsident David Haggerty erklärte: „Eine starke Stimme ist eine der Säulen unserer Advantage All-Strategie. Um in diesem Bereich eine positive Wirkung zu erzielen, ist es unerlässlich, dass wir ein glaubwürdiges Verständnis von der Sprache in den Medien und den sozialen Netzwerken haben. Die Ergebnisse zeigen, dass es trotz eines ähnlich starken öffentlichen Interesses am Herren- und am Damentennis einen deutlichen Unterschied in der Sprache gibt. Dabei ist es wichtig, anzuerkennen, dass dieser Unterschied zwar nicht unbedingt immer negativ ist, aber wir müssen eine Situation vermeiden, in der aufgrund bewusster oder unbewusster Vorurteile ein anderer Fokus entsteht. Denn das kann letztendlich die sportlichen Leistungen der Sportlerinnen beeinträchtigen."
Technische Anmerkung zur Studie:
Alle Daten wurden aus öffentlich verfügbaren Inhalten abgerufen, die über die Social Listening-Plattform Synthesio für englischsprachige Inhalte sowie Inhalte aus Frankreich und Spanien bezogen wurden. Zudem wurden Daten von lokalen Anbietern für China bezogen. Die Daten wurden am 1. März 2021 abgerufen und decken die gesamten Kalenderjahre 2020 und 2019 ab, mit Ausnahme von China, wo nur die Daten für 2019 abgerufen wurden. Die Daten wurden in jedem Land in der Landessprache und auf Englisch erhoben und vor der Analyse ins Englische übersetzt.
Der Inhalt wurde auf der Grundlage von Erwähnungen des Namens eines der Tennisstars aus den Top 100 und den Hinweis auf die Sportart abgerufen. Eine vergleichende Analyse zwischen männlichen und weiblichen Athleten wurde anhand einer Stichprobe von 25.000 Online-Posts nach Geschlecht, Sportart, Jahr sowie nach Sprache/Land durchgeführt. Die Stichprobe stellte den vollständigen Datensatz in Bezug auf die Aufteilung der Medienkanäle dar. Alle relativen Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Spieler*innen sind im Konfidenzintervall von 99 % statistisch signifikant.
Die Suchanalyse wurde inkognito mit Google durchgeführt.
Eine detaillierte Übersicht der Ergebnisse finden Sie hier.
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