Herz-Kreislauf-bedingte Todesfälle werden in weniger als zehn Jahren voraussichtlich um ein Drittel zunehmen
MEXIKO-STADT, June 3, 2016 /PRNewswire/ --
Eine neue wissenschaftliche Erklärung − "Das Herz ‚25 by 25': Für das Ziel, vorzeitige Todesfälle aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfällen global und regional zu reduzieren" (bis 2025 um 25 Prozent) − warnt davor, dass vorzeitige Todesfälle aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die bereits jetzt die häufigste Todesursache weltweit sind und globale Kosten von knapp 863 Mrd. USD verursachen, in den kommenden zehn Jahren bei Frauen um bis zu 30 % und bei Männern um bis zu 34 % zunehmen könnten, wenn medizinische Fachkräfte und politische Entscheidungsträger weltweit den Risikofaktoren nicht "aggressiv entgegentreten".
Für die gemeinsame Erklärung der American Heart Association und der World Heart Federation wurden internationale Daten zu vorzeitigem Tod aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Menschen im Alter von 30 bis 70 Jahren ausgewertet. Es stellte sich heraus, dass Herz-Kreislauf-Erkrankungen die Ursache für jährlich knapp 6 Mio. vorzeitige Todesfälle sind. Diese Zahl könnte sich jedoch bis 2025 auf knapp 8 Mio. erhöhen. Zunahme nach Regionen:
- Lateinamerika und Karibik − 22 % bei Frauen und 24 % bei Männern
- Südasien − 43 % bei Frauen und 56 % bei Männern
- Subsahara-Afrika − 48 % bei Frauen und 52 % bei Männern
- Mittel- und Osteuropa und Zentralasien − 26 % bei Frauen und 16 % bei Männern
- Nahost und Nordafrika − 32 % bei Frauen und 35 % bei Männern.
Die Forschungen ergaben jedoch, dass die Zunahme der globalen vorzeitigen Todesfälle aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen in einigen Regionen verlangsamt und sogar umgekehrt werden könnte, falls die Risikofaktor-Ziele "25 by 25" der WHO für Blutdruck, Rauchen, Adipositas und Diabetes erreicht werden.
In der Studie werden zahlreiche Empfehlungen abgegeben, die medizinischen Fachkräften dabei helfen sollen, ihre Patienten vor frühzeitigem Tod durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu schützen, wie z. B. Raucherschutzgesetze, höhere Steuern auf Tabakprodukte und strengere Werbevorschriften, geringere Natriummengen in verpackten Lebensmitteln, mehr Sensibilisierungskampagnen sowie Finanzierung von Therapien und Beratung für Menschen, die bereits einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erlitten haben oder bei denen diesbezüglich ein hohes Risiko besteht.
Die Studie wurde in der Fachzeitschrift Circulation der AHA im Vorfeld des alle zwei Jahre von der World Heart Foundation organisierten World Congress of Cardiology and Cardiovascular Health veröffentlicht, der vom 4. bis 7. Juni in Mexiko-Stadt stattfindet.
Professor David Wood, gewählter Präsident der World Heart Federation und Mitverfasser der Studie, kommentierte: "Das Fazit der Studie ist klar: Um Menschen vor einem vorzeitigen Tod aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu bewahren, müssen wir sowohl den politischen Willen aufbringen als auch aufseiten der Meinungsführer des Gesundheitswesens für ein hohes Engagement sorgen, um sofort fortschrittliche Strategien anzuwenden."
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