GSMA-Bericht identifiziert Mobilbranche als starken Wachstumsmotor für Subsahara-Afrika
-- Region weltweit führend im Mobilfunk-Wachstum, mobilen Internet und mobilen Geldtransfers, weiteres Wachstum wird jedoch durch unzureichende Frequenzzuweisung und hohe Besteuerung eingeschränkt
KAPSTADT, Südafrika, 13. November 2012 /PRNewswire/ -- Die GSMA gab heute bekannt, dass das Subsahara-Afrika mit einer erstaunlichen durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 44 Prozent seit 2000 der am schnellsten wachsende Mobilfunkmarkt der Welt (1) sei. Die Anzahl mobiler Verbindungen beläuft sich inzwischen auf 475 Millionen, im Vergleich zu nur 12,3 Millionen Festnetzanschlüssen, was den höchsten Anteil an mobilen Verbindungen gegenüber Festnetzanschlüssen weltweit darstellt. Mit den notwendigen Frequenzzuweisungen und transparenter Regulierung könnte die Mobilfunk-Branche das Wachstum von 14,9 Millionen neuen Arbeitsplätzen im Subsahara-Afrika zwischen 2015 und 2020 stark fördern. Auf der Grundlage der Forschung von Deloitte bietet der GSMA-Bericht „sub-Saharan Africa Mobile Observatory" (2) eine umfassende Bewertung der Mobilfunkbranche in der Region sowie deren sozio-ökonomischen Auswirkungen.
„Die Mobilbranche hat die afrikanische Gesellschaft bereits revolutioniert, und die Nachfrage wächst weiterhin um fast 50 Prozent pro Jahr", erklärte Tom Phillips, Chief Government and Regulatory Affairs Officer bei der GSMA. „Um eine Umgebung zu schaffen, die dieses immense Wachstum unterstützt und fördert, ist es unerlässlich, dass die Regierungen mit den Mobilfunkbetreibern zusammenarbeiten, um der Industrie in der gesamten Region zu Wachstum zu verhelfen und den Bürgern so letztendlich erschwingliche Verbindungsoptionen anzubieten."
Die Nutzung des mobilen Internets gehört in dieser Region zu den höchsten der Welt. In Simbabwe und Nigeria machen Mobilverbindungen mit je 58,1 Prozent und 57,9 Prozent mehr als die Hälfte allen Datenverkehrs aus, verglichen mit einem globalen Durchschnitt von 10 Prozent. Die Marktdurchdringung der 3G-Technologie wird bis 2016 voraussichtlich um 46 Prozent wachsen, da die Nutzung mobilspezifischer Dienste zunimmt.
Wirtschaftliche Bedeutung der Mobilbranche
Die rasante Entwicklung der Verwendung von Mobilfunk hat der Region enorme wirtschaftliche Vorteile gebracht. Die Branche trägt direkt 32 Milliarden USD bzw. 4,4 Prozent des BIP zur Wirtschaft der Subsahara-Region bei. Rund 3,5 Millionen Vollzeit-Arbeitsplätze stehen mit der Mobilfunk-Branche, die auch eine Welle der Innovation im Bereich Technologie und Content mit sich gebracht hat, in Verbindung. Mehr als 50 so genannte „Innovation Hubs", die Kompetenzen und Inhalte im Bereich der IKT-Dienste auf lokaler Ebene entwickeln, wurden geschaffen. Dazu gehören auch der Hive Colab in Uganda, der iHub in Kenia und die Limbe Labs in Kamerun. Der mobile Geldtransfer-Service M-PESA von Safaricom in Kenia hat größere Dimensionen als sonstige Dienste weltweit erreicht. Heute gibt es in Afrika mehr als 80 mobile Geld-Dienste für diejenigen, die keinen Zugang zu Banken haben. In Asien, der zweitbeliebtesten Region für diese Dienste, gibt es im Vergleich dazu nur 36.
Frequenz-„Krise" bedroht Region
Trotz Investitionen in Höhe von 16,5 Milliarden USD in den letzten fünf Jahren (2,8 Mrd. USD allein 2011) auf den fünf wichtigsten Märkten in der Region (4), vor allem in den Ausbau der Netzkapazität, droht dem Afrika südlich der Sahara eine „Kapazitäts- und Abdeckungskrise" hinsichtlich der verfügbaren Mobilfrequenzen.
Die aktuelle Höhe der Frequenzzuweisungen mobiler Dienste im Subsahara-Afrika zählt zu den niedrigsten der Welt. Einige Länder erhalten lediglich einen Anteil von 80 MHz im Vergleich zu den entwickelten Märkten, wo die Mobilzuweisungen 500 MHz übersteigen. Der mobile Internet-Datenverkehr wird voraussichtlich in den nächsten vier Jahren um das 25-Fache wachsen, was zu einer erheblichen Steigerung der Netzwerkauslastung führen wird, wenn die Regierungen in der Region nicht dringend etwas für neue Frequenzen unternehmen, welche mit den Empfehlungen der ITU-Weltfunkkonferenz (WRC ) im Einklang stehen. Dazu gehören Kapazität im Band der digitalen Dividende (700-800 MHz) und im 2,6-GHz-Band, außerdem die Liberalisierung der bestehenden Lizenzverträge, um den Einsatz von High-Speed-UMTS- und LTE-Netzen in den Bereichen 900 und 1800 MHz zu ermöglichen.
Der kombinierte Gesamt-Effekt der Frequenzfreigabe der digitalen Dividende, der 2,6 GHz und der Neuaufteilung von 1800 MHz hätte einen positiven Einfluss auf die Schaffung von Arbeitsplätzen: 14,9 Millionen Arbeitsplätze könnten zwischen 2015 und 2020 in den wichtigsten sechs Märkten in der Region zusätzlich geschaffen werden (3). Das Wachstum der Mobilfunk-Branche könnte in der Region bis 2016 außerdem einen BIP-Anstieg von 40 Milliarden USD mit sich bringen, was 0,54 Prozent des gesamten BIP ausmacht. Sollte es nicht gelingen, die Frequenzzuweisungen in der Region zu harmonisieren, könnte das für afrikanische Verbraucher Mehrkosten von bis zu 9,30 USD je Gerät bedeuten.
Chris Williams, Telekommunikations-Partner von Deloitte, erklärte: „In vielen afrikanischen Ländern südlich der Sahara ist das mobile Breitband der einzige Weg, den Verbrauchern Internet anzubieten. Um jedoch die potenziellen Gewinne zu maximieren, müssen die Regierungen auch weiterhin die Entwicklung mobiler Breitbanddienste unterstützen, insbesondere durch die Bereitstellung von geeigneten Frequenzen. Die aktuellen Frequenzzuweisungen in der Region liegen hinter den entwickelten Ländern zurück, und falls sie nicht erweitert werden sollten, werden sich die Kosten für Bereitstellung erhöhen, Investitionsentscheidungen werden erschwert und die Netze werden noch stärker überlastet sein."
Besteuerung und Regulierung könnten weiteres Wachstum ausbremsen
Hohe staatliche Steuern und neue Verordnungen können das Wachstum der Mobil-Dienste in der gesamten Region auch einschränken. Afrika hat bezüglich der Kosten für den Handy-Besitz die höchste Besteuerung unter allen Entwicklungsländern weltweit. Die Steuern auf Handys und Mobilgeräte sind deutlich höher als anderswo. Des Weiteren werden beunruhigend viele neue Steuern auf wesentliche mobile Dienste eingeführt. So hat die kenianische Regierung zum Beispiel vor kurzem angekündigt, eine neue Steuer von 10 Prozent auf Geldtransfer-Dienstleistungen einzuführen, was die wirtschaftliche Lebensfähigkeit des Dienstes in Zukunft bedroht.
Unterdessen haben sich die Zulassungen für den Tower- und Glasfaser-Einsatz als größtes Hindernis für Investitionen der Mobilbranche im Subsahara-Afrika erwiesen. Da Kapazitätssteigerungen und solche Einsätze dringend benötigt werden, um die erhebliche Zunahme des Datenverkehrsaufkommens zu bewältigen, könnten die komplexen und unkoordinierten nationalen und regionalen Vorschriften und Genehmigungsverfahren vereinfacht werden, um diesen Prozess zu unterstützen, insbesondere im Hinblick auf Wegerechte.
Phillips erklärte weiter: „Die erdrückende Regulierung und die hohe Besteuerung müssen angegangen werden, damit ein harmonisierter Ansatz für die künftige Frequenzzuweisung umgesetzt werden kann und die Erfolgsgeschichte der Mobilbranche auf dem gesamten Kontinent ihren Lauf nehmen kann. Es besteht hier nicht nur ein Potenzial, Millionen Menschen aus der Armut zu helfen, sondern auch die Möglichkeit, dass Afrika von steigenden Skalenerträgen auf globaler Ebene hinsichtlich Netzwerktechnologie und Mobilgeräten profitiert."
Den vollständigen Bericht finden Sie auf nachfolgendem Link: www.gsma.com/MO
Hinweise an die Redaktion:
(1) Quelle: Wireless Intelligence 2012: Wachstum wird als jährliche Wachstumsrate (CAGR) für 2000-2012 gemessen. Dies wird mit einem Durchschnitt von 34 Prozent für sich entwickelnde Regionen und 10 Prozent für entwickelte Regionen als Ganzes verglichen. Länderklassifizierungen basieren auf Definitionen der World Bank.
(2) Dies ist die zweite afrikanische Ausgabe der GSMA Mobile Observatory-Reihe, die Deloitte für die GSMA durchführt, und die erste mit einem Schwerpunkt auf dem Subsahara-Afrika. Dieser Bericht bietet die neuesten Statistiken und Marktentwicklungen sowie einen Bezugspunkt für die Akteure der mobilen Industrie, politische Entscheidungsträger und andere Interessengruppen. Er spiegelt den Zustand der Industrie wider. Dazu gehören die Entwicklung von Wettbewerb, Innovation in neue Produkte, Dienstleistungen und Technologien und der Beitrag der Branche zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung in der gesamten Region.
(3) Beitrag der Mobilbranche zur Beschäftigung und zum BIP in allen wichtigen Subsahara-Afrika-Ländern mit Freigabe zusätzlicher Frequenz (2015-2020)
Ghana |
Kenia |
Nigeria |
Senegal |
Südafrika |
Tansania |
|||
Zusätzliche Jobs (in Mio.) |
1,4 |
1,9 |
9,4 |
0,4 |
1,5 |
0,3 |
||
Zusätzliches BIP (in Mio. USD) |
1.457 |
1.489 |
12.654 |
476 |
15.929 |
1.638 |
||
(4) Nigeria, Tansania, Südafrika, Kenia und Ghana
Informationen zur GSMA
Die GSMA vertritt die Interessen von Mobilbetreibern weltweit und vereint über 220 Länder hinweg fast 800 Mobilbetreiber in aller Welt sowie mehr als 230 Unternehmen im weitläufigeren mobilen Geschäftsbereich, einschließlich Handset-Hersteller, Software-Unternehmen, Equipment-Anbieter und Internet-Unternehmen sowie Organisationen aus den Branchen Finanzdienstleistungen, Gesundheitswesen, Medien, Verkehr und Versorgung. Die GSMA organisiert ebenfalls branchenführende Veranstaltungen wie den Mobile World Congress und die Mobile Asia Expo.
Weitere Informationen finden Sie auf der GSMA-Unternehmenswebseite auf http://www.gsma.com/ oder Mobile World Live, dem Onlineportal für die Branche der Mobilkommunikation http://www.mobileworldlive.com/
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