Goalkeepers Report der Gates-Stiftung: Trotz Rückschlägen bei den globalen Zielen sind Fortschritte noch möglich
Bill Gates und Melinda French Gates bitten die Staats- und Regierungschefs, ihre Verpflichtungen gegenüber den Ärmsten der Welt einzuhalten und in Innovation und Erfindungsreichtum zu investieren, um weiterhin Millionen von Menschenleben zu retten
SEATTLE, 13. September 2022 /PRNewswire/ -- Die Bill & Melinda Gates Foundation hat heute ihren sechsten jährlichen Goalkeepers Report veröffentlicht. In dem Bericht wird dargelegt, dass fast jeder Indikator der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung auf halbem Weg zu deren Erreichung bis 2030 vom Kurs abweicht. Trotz erheblicher Rückschläge, die durch sich überlagernde globale Krisen verursacht wurden, ist der Bericht optimistisch und unterstreicht die Möglichkeiten, die Fortschritte bei der Beseitigung der Armut, der Bekämpfung der Ungleichheit und der Verringerung der Auswirkungen des Klimawandels zu beschleunigen.
Der diesjährige Bericht „Die Zukunft des Fortschritts" wurde von den Co-Vorsitzenden der Stiftung, Melinda French Gates und Bill Gates, mitverfasst. Der Bericht verweist auf die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie, der Kriege in der Ukraine und im Jemen, der anhaltenden Klima- und Nahrungsmittelkrisen sowie des makroökonomischen Gegenwinds auf die globalen Bestrebungen, bis 2030 Millionen von Menschenleben zu verbessern und zu retten.
„Es ist keine Überraschung, dass der Fortschritt inmitten zahlreicher Krisen ins Stocken geraten ist", sagte Bill Gates. „Aber das ist kein Grund aufzugeben. Jede Maßnahme ist wichtig, um Leben zu retten und Leiden zu verringern. Sich abzuwenden, wäre ein Fehler."
In ihren jeweiligen Beiträgen fordern Melinda French Gates und Bill Gates neue Ansätze, um Gleichstellung der Geschlechter und Ernährungssicherheit zu erreichen. Sie verweisen auch auf die erstaunlichen Fortschritte bei der Bekämpfung der HIV/AIDS-Epidemie – ein Rückgang der jährlichen Todesfälle um fast 60 % zwischen 2000 und 2020 – als Beispiel dafür, was geschehen kann, wenn die Welt in langfristige Lösungen und innovative Ansätze für festgefahrene Probleme investiert.
„Die Welt steht vor vielen Herausforderungen – einige davon erscheinen möglicherweise unüberwindbar. Doch trotz der Rückschläge bin ich voller Hoffnung, dass wir diese Probleme gemeinsam lösen und durch menschlichen Einfallsreichtum und Innovation Millionen von Menschenleben retten können", sagte Melinda French Gates. „Wir wissen, dass Fortschritt möglich ist, weil die Weltgemeinschaft schon früher mit schwierigen Situationen konfrontiert war und sie erfolgreich gemeistert hat. Und wir können es wieder tun."
Der diesjährige Bericht enthält Best- und Worst-Case-Szenarien für die Bekämpfung von vermeidbaren Infektionskrankheiten und Unterernährung, die Verbesserung des Zugangs zu hochwertiger Bildung, die Verbesserung des Zugangs zu Finanzdienstleistungen und die Gleichstellung der Geschlechter.
„An diesem historischen Wendepunkt ist die Art und Weise, wie die Welt auf Rückschläge reagiert, eine Entscheidung, die sich auf das Geschehen jetzt und in den kommenden Generationen auswirken wird. Millionen von Leben stehen auf dem Spiel", sagte Mark Suzman, CEO der Gates Foundation. „Wir bitten Regierungen, den privaten Sektor, die Zivilgesellschaft und Wohltätigkeitsorganisationen, mehr zu tun, um die ehrgeizigen Ziele zu erreichen und weiterhin in neue Denkweisen, neue Instrumente und Daten sowie bewährte Lösungen zu investieren, um sicherzustellen, dass jeder Mensch die Möglichkeit hat, ein gesundes und erfülltes Leben zu führen."
In ihrem Beitrag verweist Melinda French Gates auf Daten, die zeigen, dass die Welt die Gleichstellung der Geschlechter frühestens im Jahr 2108 erreichen wird – drei Generationen später als bisher angenommen. Sie plädiert für Ansätze, die nicht nur den Lebensunterhalt einer Frau sichern, sondern es ihr auch ermöglichen, diesen zu kontrollieren.
„Wenn es um die Zukunft des Fortschritts geht – nicht nur in Bezug auf die globalen Ziele zur Gleichstellung der Geschlechter, sondern auch in Bezug auf gute Gesundheit, hochwertige Bildung, Beendigung der Armut und vieles mehr – gibt es einen Motor, der sie alle antreiben kann: Frauenpower, die Stärke der Frauen", schreibt Melinda French Gates.
Sie hebt zwei bewährte Ansätze hervor, um die Stärke von Frauen in ihren Familien und Gemeinschaften zu fördern: den Aufbau wirtschaftlicher Widerstandsfähigkeit durch erweiterten Zugang zu digitalen Finanzinstrumenten und die Schaffung einer soliden Betreuungsinfrastruktur, die es Frauen ermöglicht, ein Einkommen außerhalb des Hauses zu erzielen.
In seinem Beitrag vertritt Bill Gates die Ansicht, dass Hunger nicht allein durch humanitäre Hilfe besiegt werden kann. Er verweist auf die jüngsten Schocks bei der weltweiten Versorgung mit Getreide aus Osteuropa und die anhaltende Bedrohung durch den Klimawandel, um die Anfälligkeit und Vernetzung des globalen Lebensmittelsystems zu unterstreichen. Unter Verwendung eines neuen Datenvisualisierungstools zur Vorhersage der Auswirkungen des Klimawandels liefert der Bericht düstere Prognosen für zukünftige Ernteerträge und landwirtschaftliche Produktivität, insbesondere in Afrika.
Gates verweist auf Beispiele für den Anbau „klimaangepasster" Pflanzen und den Einsatz von Prognosemodellen als bewährte Lösungen, die Kleinbauern in Afrika und Indien geholfen haben, ihre Produktivität zu steigern und ihre Ernten vor den verheerenden Auswirkungen des Klimawandels zu schützen. Er fordert mehr Investitionen in Forschung und Entwicklung und andere bewährte Lösungen, um die landwirtschaftliche Produktivität deutlich zu steigern, insbesondere in Afrika, wo 14 Länder die Hälfte ihres Weizenbedarfs aus Russland und der Ukraine beziehen.
„Die Welt sollte großzügig sein und verhindern, dass Menschen hungern, aber in einem anderen Sinne löst das alleine nicht das eigentliche Problem. Das Ziel sollte nicht einfach darin bestehen, mehr Nahrungsmittelhilfe zu leisten. Es sollte sichergestellt werden, dass die Hilfe gar nicht erst benötigt wird", schreibt er.
Informationen zur Bill & Melinda Gates Foundation
Die Bill & Melinda Gates Foundation wird von der Überzeugung geleitet, dass jedes Leben gleich viel wert ist, und setzt sich dafür ein, dass alle Menschen ein gesundes und erfülltes Leben führen können. In den Entwicklungsländern konzentriert sie sich darauf, die Gesundheit der Menschen zu verbessern und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich aus Hunger und extremer Armut zu befreien. In den Vereinigten Staaten arbeitet sie daran, dass alle Menschen – insbesondere die mit den wenigsten Ressourcen – Zugang zu Chancen haben, in der Schule und im Leben erfolgreich zu sein. Die Stiftung mit Sitz in Seattle, Washington, wird von CEO Mark Suzman unter der Leitung der Co-Vorsitzenden Bill Gates und Melinda French Gates sowie des Stiftungsrats geführt.
Informationen zu Goalkeepers
Goalkeepers ist die Kampagne der Stiftung zur Beschleunigung des Fortschritts bei der Verwirklichung der Ziele für Nachhaltige Entwicklung (Globale Ziele). Indem wir die Geschichten und Daten hinter den Globalen Zielen in einem Jahresbericht vorstellen, hofft die Gates Foundation, eine neue Generation von Führungspersönlichkeiten zu inspirieren – Goalkeepers, die das Bewusstsein für den Fortschritt schärfen, ihre Führungspersönlichkeiten zur Verantwortung ziehen und Maßnahmen zur Erreichung der Globalen Ziele vorantreiben.
Informationen zu den Globalen Zielen
Am 25. September 2015 haben sich im Hauptquartier der Vereinten Nationen in New York die Regierungschefs von 193 Ländern dazu verpflichtet, die 17 Ziele für Nachhaltige Entwicklung zu verfolgen (die „Globalen Ziele"). Dabei handelt es sich um eine Reihe ehrgeiziger Ziele und Vorgaben, mit denen bis 2030 drei außergewöhnliche Dinge erreicht werden sollen: die Beendigung der Armut, die Bekämpfung von Ungleichheit und Ungerechtigkeit und die Behebung des Klimawandels.
Pressekontakt: [email protected]
Link zum Bericht: https://www.gatesfoundation.org/goalkeepers/report/2022-report
Bildmaterial: Materialien zum Bericht
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