Fycompa® (Perampanel), erstes Arzneimittel seiner Klasse, erhält positive Empfehlung des CHMP für die Behandlung primär generalisierter tonisch-klonischer Anfälle
HATFIELD, England, June 2, 2015 /PRNewswire/ --
EINE PRESSEMITTEILUNG NUR FÜR EU-MEDIEN: NICHT FÜR JOURNALISTEN AUS DER SCHWEIZ/ÖSTERREICH/DEN USA
Phase-III-Studie zeigt signifikante Verbesserung hinsichtlich Anfallsfreiheit und Verringerung der Anfallshäufigkeit bei Patienten mit dieser schweren Form der Epilepsie
Fycompa® (Perampanel) erhielt heute vom Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittelagentur eine positive Empfehlung für die einmal tägliche Anwendung als Zusatztherapie bei primär generalisierten tonisch-klonischen Anfällen (primary generalised tonic-clonic seizures, PGTC) bei Erwachsenen und Jugendlichen im Alter ab 12 Jahren mit Idiopathischer Generalisierter Epilepsie.[1]
In einer randomisierten, doppelblinden, Placebo-kontrollierten Studie der Phase III zur Beurteilung der Wirksamkeit und Sicherheit von Perampanel als Zusatztherapie zur Behandlung von primär generalisierten tonisch-klonischen Anfällen bei Patienten im Alter von ≥ 12 Jahren wurden 164 Patienten randomisiert, von denen 81 Patienten Perampanel und 81 Patienten Placebo erhielten.[2] Die Ergebnisse zeigen, dass es bei Patienten, die Perampanel erhielten, im Vergleich zu Placebo zu einer größeren Reduktion der Häufigkeit von PGTC-Anfällen kam (76,5% vs. 38,4%; p < 0,0001). Auch war die Responderrate (Anteil von Patienten mit einer ³50%igen Anfallsreduktion) bei Patienten mit PGTC-Anfällen unter Perampanel höher als unter Placebo (64,2% vs. 39,5%, p = 0,0019). Beide Parameter waren primäre Endpunkte.[2] Weiterhin blieben 31% der mit Perampanel in Zusatztherapie behandelten Patienten während der 13-wöchigen Erhaltungsphase anfallsfrei, im Vergleich zu 12% der Patienten in der Placebo-Gruppe.[2] Bei den mit Perampanel behandelten Patienten zeigte sich außerdem gegenüber Placebo eine Verbesserung der Lebensqualität insgesamt, mit besseren Werten insbesondere in den Kategorien Alltagsaktivitäten, Kognition und Belastung.
Perampanel ist derzeit als Zusatztherapie bei fokalen Anfällen mit oder ohne sekundäre Generalisierung bei Erwachsenen und Jugendlichen im Alter ab 12 Jahren zugelassen.[3] Perampanel ist das einzige zugelassene Antiepileptikum mit selektiver Wirkung auf den AMPA-Rezeptor, ein im Gehirn vorkommendes Protein, welches eine maßgebliche Rolle bei der Anfallsausbreitung spielt.[4] Mit diesem Wirkmechanismus unterscheidet sich Perampanel von anderen zurzeit verfügbaren Antiepileptika. Darüber hinaus besitzt Perampanel den Vorteil der bequemen einmal täglichen Einnahme vor dem Schlafengehen.
"Primär generalisierte tonisch-klonische Anfälle sind eine schwere Anfallsform, die die Lebensqualität von Patienten stark beeinträchtigen kann. Diese Daten belegen eine signifikante Reduktion der Anfallshäufigkeit, eine Verbesserung der Anfallsfreiheitsrate und eine messbare Steigerung der Lebensqualität bei Patienten, die bisher therapierefraktär waren", so Professor Eugen Trinka, Abteilung für Neurologie an der Christian-Doppler-Klinik, Paracelsus Medizinische Privatuniversität in Salzburg, Österreich.
Generalisierte tonisch-klonische Anfälle können gefährlich sein.[5] Die Anfälle beginnen mit einem Bewusstseinsverlust und einer plötzlichen Kontraktion der Muskulatur, die zum Sturz des Patienten führen kann (tonische Phase). Darauf folgen heftige Zuckungen (klonische Phase), bis sich die Muskeln schließlich wieder entspannen.[6] Zwischen 20% und 40% der Patienten mit neu diagnostizierter Epilepsie sind oder werden therapierefraktär[7], mit potentiell negativen Folgen für die Lebensqualität.[8]
Perampanel zur Behandlung von PGTC wurde in Studie 332 untersucht, einer multizentrischen, randomisierten, doppelblinden, Placebo-kontrollierten Parallelgruppenstudie zur Prüfung der Wirksamkeit und Sicherheit von Perampanel als Zusatztherapie bei refraktären tonisch-klonischen Anfällen bei Patienten mit Idiopathischer Generalisierter Epilepsie.[2] Die Ergebnisse belegen, dass Perampanel im Vergleich zu Placebo die Anzahl der PGTC-Anfälle (primärer Endpunkt der Studie) signifikant verringert. Perampanel wurde im Allgemeinen gut vertragen. Die häufigsten unerwünschten Ereignisse (bei 10% der Patienten im Perampanel-Arm und häufiger als unter Placebo) waren Schwindel, Erschöpfung und Kopfschmerz, Reizbarkeit und Schläfrigkeit. Das in dieser Studie beobachtete Profil hinsichtlich unerwünschter Ereignisse war mit dem anderer Perampanel-Studien vergleichbar.
"Als forschender Arzneimittelhersteller mit einem starken Antiepileptika-Portfolio ist es unser Ziel, innovative Therapien auf den Markt zu bringen und den klinischen Nutzen unserer bereits zugelassenen Produkte zu maximieren. Wenn die Zulassung in Europa zur Behandlung von Menschen mit Idiopathischer Generalisierter Epilepsie erfolgt, wird Perampanel eine wichtige neue Behandlungsoption zur Verbesserung des Lebens von Patienten mit dieser gefährlichen Epilepsieform darstellen", kommentiert Neil West, Leiter der Epilepsy Business Unit, Eisai EMEA.
Die kontinuierliche Weiterentwicklung von Perampanel unterstreicht Eisais Unternehmensphilosophie human health care, das Bestreben des Unternehmens, innovative Lösungen für Prävention, Therapie und Pflege im Dienste der Gesundheit und des Wohlbefinden von Menschen in aller Welt bereitzustellen. Eisai engagiert sich im Therapiegebiet Epilepsie und widmet sich den Bedürfnissen von Epilepsie-Patienten und ihren Angehörigen. Eisai ist stolz darauf, in den EMEA-Ländern mehr Antiepileptika zu vermarkten als jedes andere Unternehmen.
Hinweise für die Redaktion
Über Fycompa® (Perampanel)
Fycompa ist als Zusatztherapie für Patienten mit fokalen Anfällen mit oder ohne sekundäre Generalisierung ab zwölf Jahren zugelassen.
Perampanel ist ein hochselektiver, nichtkompetitiver Glutamat-Rezeptor-Antagonist des Typs AMPA (α -Amino-3-hydroxy-5-methyl-4-isoxazolpropionsäure), der seine Wirksamkeit bei der Anfallsreduktion in Studien der Phasen II und III unter Beweis gestellt hat. AMPA-Rezeptoren vermitteln über den Neurotransmitter Glutamat exzitatorische Signale. Es wird davon ausgegangen, dass sie eine Rolle bei Erkrankungen des zentralen Nervensystems spielen, die sich durch übermäßige exzitatorische Signalübertragung auszeichnen, darunter Epilepsie.
Seit der Markteinführung hat Perampanel dazu beigetragen, 33.496 Epilepsie-Patienten in ganz Europa zu behandeln.[9]
Weitere Informationen für medizinische Fachkreise finden Sie unter http://www.fycompa.eu
Zur Studie 332[2]
In dieser multizentrischen, randomisierten, doppelblinden, Placebo-kontrollierten Parallelgruppenstudie der Phase III wurde die Wirksamkeit und Sicherheit von Perampanel vs. Placebo als Zusatztherapie bei refraktären tonisch-klonischen Anfällen bei 164 Patienten ab 12 Jahre mit PGTC untersucht, die ein bis maximal drei Antiepileptika erhielten. Die Studie wurde in Studienzentren in den USA, Europa, Japan und Asien durchgeführt.
Perampanel wurde während der Titrationsphase oral in einer Dosierung von bis zu 8 mg/Tag und während der Erhaltungsphase in der maximal verträglichen Dosis verabreicht. Die Studie teilte sich auf in eine Phase vor Randomisierung (Screening und Baseline, bis zu 12 Wochen), eine randomisierte Phase [Behandlung, 17 Wochen: (Titration: 4 Wochen; Erhaltungsphase: 13 Wochen)] sowie eine Verlängerungsphase.
Die Ergebnisse belegen, dass Perampanel im Vergleich zu Placebo die Anzahl der PGTC-Anfälle (primärer Endpunkt der Studie) signifikant verringert (Reduktion der Anfallshäufigkeit pro 28 Tage in der Erhaltungsphase von ≥ 50 % gegenüber dem Ausgangswert). Perampanel wurde im Allgemeinen gut vertragen. Die häufigsten unerwünschten Ereignisse (bei 10 % der Patienten im Perampanel-Arm und häufiger unter Placebo) waren Schwindel, Erschöpfung und Kopfschmerz, Reizbarkeit und Schläfrigkeit. Das in dieser Studie beobachtete Profil unerwünschter Ereignisse war mit dem anderer Perampanel-Studien vergleichbar.
Zu primär generalisierten tonisch-klonischen Anfällen
Bei den meisten Patienten beginnt ein primär generalisierter tonisch-klonischer Anfall mit dem Verlust des Bewusstseins ohne vorangehende Warnzeichen und einer plötzlicher Kontraktion der Muskulatur (tonische Phase).[5] Darauf folgen heftige Zuckungen (klonische Phase). Dieses schwerwiegende Ereignis wird im Alltag als enorme Beeinträchtigung erlebt. Auch wenn der Anfall selbst in der Regel nur wenige Minuten dauert, fühlt sich der Patient danach häufig für längere Zeit verwirrt oder schläfrig, bevor sich wieder der Normalzustand einstellt.[6]
Über Epilepsie
Epilepsie ist eine der weltweit häufigsten neurologischen Erkrankungen und betrifft ca. 8 von 1000 Menschen in Europa; weltweit wird die Zahl auf rund 50 Millionen Menschen geschätzt.[10],[11] Epilepsie ist eine chronische Erkrankung, von der Menschen aller Altersgruppen betroffen sind. Sie ist durch abnorme neuronale Entladungen im Gehirn gekennzeichnet, die krampfartige Anfälle auslösen. Anfälle können in der Stärke (von kurzen Aussetzern der Aufmerksamkeit oder Muskelzucken bis hin zu langanhaltenden schweren Konvulsionen) variieren. Je nach Anfallsform können diese auf bestimmte Teile des Gehirns beschränkt sein oder als generalisierte Anfälle den ganzen Körper betreffen. Die Häufigkeit der Anfälle variiert ebenso von weniger als einmal pro Jahr bis hin zu mehrmals pro Tag. Epilepsie kann viele mögliche Ursachen haben; jedoch ist die Ursache häufig unbekannt.
Über Eisai EMEA und Epilepsie
Eisai engagiert sich für die Entwicklung und Verbreitung von hochwirksamen, neuen Behandlungsoptionen, die die Lebensqualität von Epilepsiepatienten verbessern sollen. Die Entwicklung von Antiepileptika ist ein strategisch wichtiges Geschäftsfeld von Eisai in Europa, Nahost, Afrika, Russland und Ozeanien (EMEA).
Eisai vermarktet im EMEA-Raum zurzeit die folgenden vier Antiepileptika:
- Fycompa® (Perampanel) als Zusatztherapie fokaler Anfälle mit oder ohne sekundäre Generalisierung bei Epilepsiepatienten ab 12 Jahren.
- Zonegran® (Zonisamid) als Monotherapie zur Behandlung fokaler Anfälle (mit oder ohne sekundäre Generalisierung) bei erwachsenen Patienten mit neu diagnostizierter Epilepsie und als Zusatztherapie zur Behandlung fokaler Anfälle (mit oder ohne sekundäre Generalisierung) bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ab 6 Jahre (Zonegran® ist unter Lizenz von Dainippon Sumitomo Pharma).
- Zebinix® (Eslicarbazepinacetat) als Zusatztherapie bei erwachsenen Patienten mit fokalen Anfällen mit oder ohne sekundäre Generalisierung (Zebinix® ist unter Lizenz von BIAL).
- Inovelon® (Rufinamid) zur Zusatzbehandlung von Anfällen bei Lennox-Gastaut-Syndrom ab 4 Jahren (Rufinamid wurde ursprünglich von Novartis entwickelt).
Über Eisai Co., Ltd.
Eisai ist ein führendes weltweit operierendes, forschungs- und entwicklungsorientiertes (F&E) Pharmaunternehmen mit Hauptsitz in Japan. Eisai hat sein Unternehmensleitbild wie folgt definiert: Im Mittelpunkt stehen die Patienten und ihre Angehörigen sowie die Verbesserung der Gesundheitsfürsorge - wir nennen dies unsere "human health care (hhc)"-Philosophie. Mit mehr als 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in unserem weltweiten Netzwerk von Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen, Produktionsstätten und Vertriebsniederlassungen arbeiten wir an der Verwirklichung unserer hhc-Philosophie, indem wir innovative Produkte in verschiedenen therapeutischen Bereichen anbieten, in denen ein hoher ungedeckter medizinischer Bedarf besteht, wie etwa der Onkologie und der Neurologie.
Als global operierendes pharmazeutisches Unternehmen engagieren wir uns gemäß unseres Unternehmensleitbilds für Patienten überall auf der Welt - durch Investitionen und Beteiligungen an partnerschaftlichen Initiativen zur Verbesserung des Zugangs zu Arzneimitteln in Entwicklungs- und Schwellenländern.
Weitere Informationen zu Eisai Co., Ltd. finden Sie unter http://www.eisai.com.
Literaturhinweise
- EMA. Summary of Opinion - post-authorisation http://www.ema.europa.eu/docs/en_GB/document_library/Summary_of_opinion/human/002434/WC500187132.pdf . Zugriff im Mai 2015
- French J et al. Adjunctive Perampanel RCT for PGTC seizures. Association of British Neurologists annual meeting 2015; Abstract #53141
- Fachinformation Fycompa, Stand September 2014
- Rogawski M et al. Revisiting AMPA receptors as an antiepileptic drug target. Epilepsy Currents 2011;11:56-63
- Blumenfeld H et al. Cortical and subcortical networks in human secondarily generalized tonic-clonic seizures. Brain. 2009:132:999-1012
- Epilepsy Action. Generalised seizures. https://www.epilepsy.org.uk/info/seizures/generalised-seizures . Zugriff im Mai 2015
- Steinhoff B et al. Efficacy and safety of adjunctive perampanel for the treatment of refractory partial seizures: A pooled analysis of three phase III studies. Epilepsia 2013;54:1481-89
- French J et al. Refractory Epilepsy; Clinical Overview. Epilepsia 2007: 48 (Suppl1) 3-7
- Interne Daten. Eisai Co.Ltd.
- Pugliatti M et al. Estimating the cost of epilepsy in Europe: A review with economic modeling. Epilepsia 2007: 48(12) 2224-33.
- Epilepsy in the WHO European Region: Fostering Epilepsy Care in Europe. http://www.ibe-epilepsy.org/downloads/EURO%20Report%20160510.pdf . Zugriff im Mai 2015
Erstelldatum: Mai 2015
Job-Code: Perampanel-UK2190
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