BERLIN, September 26, 2014 /PRNewswire/ --
EIB-Präsident Hoyer: EU muss bei fehlender Wettbewerbsfähigkeit aufholen - Investitionen in Innovation sind entscheidend
Zwei international renommierte europäische Wissenschaftler auf dem Gebiet der Management- und Technologieinnovation sind mit dem "EIB-Preis für herausragende Leistungen in der Wirtschaftsforschung" ausgezeichnet worden. Dr. Werner Hoyer, Präsident der Europäischen Investitionsbank, überreichte den Preis an Professor Nicholas Bloom von der Stanford University und Professor John Van Reenen von der London School of Economics and Political Science im Rahmen einer Festveranstaltung gestern Abend an der Freien Universität Berlin. Dr. Georg Schütte, Staatssekretär im Bundesforschungsministerium, sprach von einem wesentlichen Beitrag zur Wachstumsdiskussion.
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Der "EIB-Preis für herausragende Leistung" - dotiert mit EUR 40.000 - wird den beiden Wissenschaftlern in Anerkennung ihrer zukunftsweisenden Forschung auf dem Gebiet der Auswirkungen von Innovation auf Wirtschaftsleistung und Ungleichheit ebenso wie für ihren Einfluss auf Politikgestaltung vergeben.
In seiner Ansprache lobte EIB-Präsident Werner Hoyer die bedeutende Forschung der beiden Wissenschaftler auf dem Gebiet der Faktoren, die Produktivität innerhalb von Unternehmen vorantreiben. "Die Arbeit von Professor Bloom und Professor Van Reenen zeigt, dass die positiven technologischen Spillover-Effekte bei weitem mögliche negative Effekte übertreffen, etwa wenn operatives Geschäft an Wettbewerber verloren geht. Das ist ein ganz wesentliches Ergebnis und es impliziert, dass Unternehmen, wenn sie auf sich gestellt sind, zu wenig in Forschung und Entwicklung investieren könnten. Daraus lässt sich direkt eine starke finanzielle Unterstützung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten begründen - von Seiten der Bank und/oder der Mitgliedstaaten, wie es hier in Deutschland der Fall ist." Präsident Hoyer hob die Relevanz von Innovation und Management für Wachstum und den Wohlstand der Nationen hervor. "Forschung, die uns dabei hilft zu verstehen, welche Innovationsanreize auf Unternehmensebene erforderlich sind, ist deshalb von größter Bedeutung."
Die Aufgabe der EU-Bank, die im Auftrag ihrer Anteilseigner, der 28 EU-Mitgliedstaaten, tätig ist, würde genau diese Verlagerung widerspiegeln: nämlich von der Bewältigung der Wettbewerbslücke zwischen europäischen Regionen, entstanden aufgrund mangelnder Basisinfrastruktur, hin zur Bewältigung der Kluft zwischen Europa und dem Rest der Welt, verursacht durch zu geringe Investitionen in Forschung und Innovation.
Professor John Van Reenen, Träger des EIB-Preises für herausragende Leistungen, stellte in seiner anschließenden Vorlesung die Herausforderungen dar, mit denen Europa konfrontiert ist. Die Erfolge der europäischen Integration - die EU ist der größte Binnenmarkt der Welt - würden durch anhaltend langsames Wachstum unterlaufen werden. Jedoch könnten Produktivität und Innovation Wachstum wieder neu beleben. "Erhebliche Verbesserungen sind möglich und wünschenswert, wenn Gelegenheiten mit Hilfe struktureller Reformen wahrgenommen werden. Diese Strukturreformen müssen allerdings von Geld- und Fiskalpolitischen Maßnahmen begleitet werden", betonte Van Reenen.
In seinen abschließenden Bemerkungen nannte Dr. Georg Schütte, Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft, die angewandte Forschung der beiden Preisträger zeitgemäß und wichtig: "Ihre Ergebnisse verdeutlichen die enge Wechselbeziehung zwischen Wachstum und Innovation. Das entspricht genau dem, was wir als qualitatives Wachstum bezeichnen - Wachstum, dessen Grundlagen Bildung, Forschung und Innovation sind. Der EIB-Preis hebt diese qualitative Dimension hervor. Zugleich verweist er auf die Fülle und die Errungenschaften europäischer Forschung."
Hintergrundinformationen:
Die Europäische Investitionsbank ist die Bank der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Eigner sind die EU-Mitgliedstaaten. Aufgabe der EIB ist es, die Ziele der EU durch die langfristige Finanzierung tragfähiger Projekte zu fördern. http://www.eib.org
Das EIB Institut (EIBI) wurde 2012 gegründet, um europäische Initiativen für das Gemeinwohl zu unterstützen und so die Ziele der Europäischen Union zu fördern. Das Institut verfolgt drei strategische Programme: das Wissensprogramm, das Sozial- und das Kunstprogramm. Das Wissensprogramm ist darauf ausgerichtet, die Förderung der akademischen Bildung und der Forschung in Europa zu bündeln. Philippe de Fontaine Vive Curtaz ist Vorsitzender des EIBI-Aufsichtsrates.
Der EIB Preis ist eine Wirtschaftsauszeichnung. Er wurde im Jahr 2013 vom EIB-Institut ins Leben gerufen, um herausragende Leistungen in der Wirtschafts- und Sozialforschung zu fördern. Der Preis berücksichtigt Forschung, die von besonderer Relevanz für die europäische Entwicklung und Integration ist.
Die Jury, unter Leitung von Sir Christoher Pissarides, Professor, London School of Economics and Political Science, Nobelpreisträger in Wirtschaftswissenschaften 2010, setzt sich zusammen aus: Professor Philippe Aghion, Professor of Economics, Harvard University; Sir James Alexander Mirrlees, Nobel Memorial Prize Laureate in Economic Sciences; Professor Gianmarco Ottaviano, Professor of Economics, London School of Economics and Political Science, und Direktor des "Globalisation Programme" am Centre for Economic Performance (LSE), sowie Professor Reinhilde Veugelers, Professorin, KU Leuven (BE), Department of Management, Strategy and Innovation.
Professor John Van Reenen ist seit 2003 Direktor des führenden europäischen Zentrums für angewandte Wirtschaftsforschung, dem Centre for Economic Performance (CEP). Er ist außerdem Wirtschaftsprofessor an der London School of Economics and Political Science (LSE) und Fellow an der British Academy.
Professor Nicholas Bloom, ist Senior Fellow am Stanford Institute for Economic Policy Research (SIEPR) und Professor of Economics an der Universität Stanford. Er ist außerdem Associate des Centre for Economic Performance, London School of Economics and Political Science, und Ko-Direktor des "Productivity, Innovation and Entrepreneurship Programme", National Bureau of Economic Research (NBER).
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