GRENOBLE, Frankreich, April 28, 2016 /PRNewswire/ --
Das eStorage-Projekt, ein von der Europäischen Kommission finanziertes Forschungs-Konsortium, gab heute die Veröffentlichung einer Studie bekannt. Die Studie identifiziert, ein gewaltiges Potenzial an möglichen Standorten für Pumpspeicherkraftwerke in den EU-15-Ländern sowie Norwegen und der Schweiz. Ein Ausbau dieser Standorte, welche bereits über vorhandene Speicherbecken verfügen, würde mit einer Stromproduktion von 2291 GWh, zur Energiewende in Europa beitragen.
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Das größte Potenzial liegt im Süden Norwegens mit einem Umfang von 1242 GWh bzw. 54 % des Gesamtpotenzials des Studiengebiets, gefolgt von den Alpen mit 303 GWh bzw. 13 % (vor allem in Österreich, Frankreich, Italien und der Schweiz mit 9 GWh). Die Pyrenäen in Frankreich und Spanien verfügen über ein mögliches Potenzial von 118 GWh oder 5 % der realisierbaren Gesamtkapazität des Studiengebiets.
Das eStorage-Projekt wurde von der Europäischen Kommission im Rahmen ihres FP7-Programms in Auftrag gegeben, um kosteneffiziente Lösungen zur flächendeckenden Bereitstellung einer flexiblen und zuverlässigen Energiespeicherung in Gigawattstunden - in der gesamten EU zu entwickeln, sowie die Systeme der Übertragungsnetzbetreiber zu verbessern, mit denen sich ein großer Anteil an erneuerbaren Energien integrieren lässt. Der Kapazitätsumfang von 2291 GWh, den die Studie angibt, liegt sieben Mal höher als die derzeitige Kapazität der Pumpspeicherkraftwerke in Europa, und würde ausreichen, Malta ein ganzes Jahr mit Strom zu versorgen. [1]Man bräuchte 95 Millionen Lithium-Ionen-Akkus aus gewöhnlichen Elektroautos, um dieselbe Energiespeicherkapazität zu erreichen.
Der Konsortiumspartner DNV GL führte die Studie mit Unterstützung der eStorage-Mitglieder durch und konzentrierte sich ausschliesslich auf bereits vorhandene Gewässerpaare, um den Kostenvorteil zu nutzen, der dadurch entsteht, solche Gewässer zu verbinden, anstatt neue Speicherbecken zu bauen. Diese Studie ist einzigartig, weil sie mehrere Quellen quantitativer Daten mit einer qualitativen Analyse von führenden nationalen Experten der Wasserkraftindustrie ergänzt.
DNV GL hat ein Geoinformationssystem-Modell entwickelt, das sich hochwertiger nicht-länderspezifischer bzw. -regionsspezifischer Selektionskriterien zur Ermittlung potentieller Standorte neuer Pumpspeicherwerke bedient. Die potentiellen Standorte des Models wurden weiter von nationalen Wasserkraftexperten regionalen oder länderspezifischen Selektionskriterien unterzogen. Im Anschluss an den Bericht der nationalen Wasserkraftexperten erstellte DNV GL eine Rangliste aller potentieller Standorte nach Land mit Angaben zum theoretischen und realisierbaren Gesamtspeicherpotential (TW, TWh) für jeden einzelnen Standort und bietet damit politischen und unternehmerischen Entscheidungsträgern wertvolle Informationen für den Ausbau neuer potentieller Speicherkraftwerke.
"Die qualitative Analyse von führenden Wasserkraftexperten unterscheidet unsere Studien von anderen", so Haike van de Vegte, Senior Consultant bei DNV GL. "So maßen norwegische Wasserkraftexperten allen Speicherbecken unter 2,5 GWh eine niedrige Priorität für Norwegen bei, während sich Experten im übrigen Studiengebiet schon für Speicherbecken interessierten, die 1 GWh überschritten. Außerdem deuteten die Experten auf länderspezifische Voraussetzungen zur Verwendung des Wassers oder auf Umweltauflagen hin, die allein durch eine Schreibtischstudie nicht miteinbezogen werden könnten. Somit umfasst die Datenbank Gewässerpaare, die als potentiell realisierbar erachtet werden können."
"Bei eStorage handelt es sich um ein ehrgeiziges Projekt und dies sind einige der ersten Ergebnisse, die vom Konsortium veröffentlicht wurden", so Maryse François, Technology Leader der Hydro-Lösungen von GE. "Führungspersonen in Politik und Wirtschaft werden bessere und genauere Entscheidungen in Bezug auf die Kosteneffizienz der Einführung von Energiespeicherung in ihren Ländern und Märkten treffen können."
Pumpspeicherkraftwerke stellen die einzige ausgereifte und flexible Art der Speicherung elektrischer Energie dar. Sie übertragen Wasser zwischen zwei Speicherbecken auf unterschiedlichen Höhenniveaus und liefern dadurch Strom zu Zeiten hoher Nachfrage (z. B. an windstillen Tagen mit geringer Stromerzeugung aus Windkraft), bzw. speichern überschüssig erzeugten Strom aus Wind- und Sonnenenergie.
Pumpspeicher spielen darüber hinaus eine entscheidende Rolle für die Stromversorgung, wo Produktion und Verbrauch stets ausgeglichen sein müssen. Stromerzeugung und -verbrauch müssen ausgeglichen werden, um die Stabilität und den reibungslosen Betrieb der Stromnetze gewährleisten zu können. Pumpspeichereinheiten tragen mit ihrer Fähigkeit, ihre Leistung jederzeit schnell anpassen zu können, in entscheidendem Masse dazu bei. Einheiten mit variabler Drehzahl bieten den zusätzlichen Vorteil der Energieregulierung im Pumpbetrieb.
Den kompletten Bericht erhalten Sie unter http://www.estorage-project.eu/document-library
Über eStorage
eStorage ist ein von der Europäischen Kommission unterstütztes Konsortium zur Entwicklung einer Lösung kosteneffizienter Integration erneuerbarer Energien, wie z. B. Windkraft, ins Stromnetz. Am Projekt beteiligt sind Hauptakteure aus der gesamten Stromindustrie, darunter Algoé, ein Managementberatungsunternehmen; DNV GL, ein Beratungsunternehmen für den Energiemarkt; der Energiekonzern EDF, der aktiv in allen Bereichen der Stromversorgung ist; Elia, eines der führenden Übertragungsnetzwerkbetreiber in Europa; GE, ein führendes digitales Industrie Unternehmen, mit Anlagen und Lösungen im Bereich der Energieerzeugung und Energieverteilung und das Imperial College London, eine Eliteuniversität mit dem Schwerpunkt auf Naturwissenschaften, Ingenieurwissenschaften und Wirtschaft.
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