Eisai beantragt EU-Marktzulassung für Fycompa® (Perampanel) als Zusatztherapie bei primär generalisierten tonisch-klonischen Anfällen
HATFIELD, Vereinigtes Königreich, August 20, 2014 /PRNewswire/ --
Eisai hat bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) die Marktzulassung von Fycompa® (Perampanel), dem ersten Antiepileptikum seiner Art, als Zusatztherapie bei primär generalisierten tonisch-klonischen Anfällen (primary generalised tonic-clonic seizures, PGTC-Anfälle) beantragt. Perampanel ist bereits als Zusatztherapie fokaler Anfälle mit oder ohne sekundäre Generalisierung bei Epilepsiepatienten ab 12 Jahren zugelassen.[1]
Generalisierte tonisch-klonische Anfälle zählen zu den gefährlichsten Anfallsformen.[2] Der Anfall beginnt mit dem Verlust des Bewusstseins und einer plötzlichen Kontraktion der Muskeln, durch die der Patient stürzen kann (tonische Phase). Darauf folgen heftige Krämpfe (klonische Phase), bis sich die Muskeln schließlich entspannen.[3]
Der Zulassungsantrag für diese neue Indikation basiert auf Daten der Studie 332,[4] einer randomisierten, multizentrischen, doppelblinden, placebokontrollierten Parallelgruppenstudie zur Bestimmung der Wirksamkeit und Sicherheit von Perampanel als Zusatztherapie bei therapierefraktären PGTC-Anfällen. In der Studie wurden 164 Patienten (im Alter ab 12 Jahren), bei denen trotz der gleichzeitigen Behandlung mit einem bis drei Antiepileptika PGTC-Anfälle auftraten, im Verhältnis 1:1 auf die Behandlung mit Perampanel bzw. Placebo randomisiert. Die Ergebnisse belegen für Perampanel im Vergleich zu Placebo eine signifikante Reduktion der Häufigkeit von PGTC-Anfällen und eine Verbesserung der Responder-Raten (Reduktion der Anfallshäufigkeit pro 28 Tage um ≥ 50 % in der Erhaltungsphase relativ zum Ausgangszustand), d. h. eine Verbesserung bei beiden primären Endpunkten der Studie.
Die am häufigsten beschriebenen unerwünschten Ereignisse (≥10 % in der Perampanel-Behandlungsgruppe und mit höherer Inzidenz als unter Placebo) waren Schwindel, Müdigkeit und Kopfschmerzen, Reizbarkeit und Benommenheit. Das in dieser Studie beobachtete Profil der unerwünschten Ereignisse war mit dem in anderen Perampanel-Studien vergleichbar.[4]
"Tonisch-klonische Anfälle sind sehr ernst zu nehmen und können tief greifende Auswirkungen auf die Lebensqualität von Menschen mit Epilepsie haben. Wir glauben, dass Perampanel in diesem Bereich großes Potenzial besitzt, und haben in Europa die Erweiterung der Zulassung auf die Zusatztherapie von PGTC-Anfällen bei Epilepsie-Patienten beantragt", äußerte sich Neil West, Vice President EMEA, globaler Geschäftsbereich Neurologie, Eisai.
Perampanel ist das einzige zugelassene Antiepileptikum mit selektiver Wirkung auf AMPA-Rezeptoren, die eine maßgebliche Rolle bei der Anfallsausbreitung spielen. Dieser Wirkmechanismus unterscheidet Perampanel von allen anderen Antiepileptika, die derzeit auf dem Markt erhältlich sind. Darüber hinaus besitzt Perampanel den Vorteil der bequemen einmal täglichen Einnahme vor dem Schlafengehen.[5] Von besonderer Bedeutung ist auch, dass Perampanel als einziges Antiepileptikum einer neuen Generation von Anfang an zur Behandlung fokaler Anfälle bei Jugendlichen (ab 12 Jahren) zugelassen wurde.
Der von Eisai in Europa und Japan erforschte und entwickelte Wirkstoff wird im Vereinigten Königreich hergestellt und wurde von der Europäischen Kommission am 23. Juli 2012 zugelassen. Fycompa® ist in mehr als 35 Ländern der Welt ein zugelassenes Medikament.
Die fortgesetzte klinische Forschung zur Anwendung von Perampanel bei verschiedenen Anfallsformen unterstreicht Eisais Philosophie der human health care (hhc), das Engagement des Unternehmens für innovative Lösungen in den Bereichen Vorbeugung, Versorgung und Heilung. Im Mittelpunkt stehen dabei stets die Gesundheit und das Wohlbefinden von Menschen in aller Welt.
Hinweise für die Redaktion
Über Perampanel
Perampanel ist in der Europäischen Union als Zusatztherapie für Patienten mit fokalen Anfällen mit oder ohne sekundäre Generalisierung ab zwölf Jahren zugelassen.[1]
Perampanel ist ein hochselektiver, nicht-kompetitiver Antagonist des Glutamat-Rezeptor-Typs AMPA (alpha -Amino-3-hydroxy-5-methyl-4-isoxazolpropionsäure), der eine Wirksamkeit in der Reduktion von Anfällen in Studien der Phasen II und III gezeigt hat. AMPA-Rezeptoren, die weithin in fast allen exzitatorischen Neuronen vorhanden sind, übertragen Signale, die vom Neurotransmitter Glutamat im Gehirn vermittelt werden. Es wird davon ausgegangen, dass sie bei Erkrankungen des zentralen Nervensystems, die sich durch übermäßige exzitatorische Signalbildung auszeichnen, u. a. bei Epilepsie, eine Rolle spielen.[1]
Weitere Informationen für medizinische Fachkreise sind unter http://www.fycompa.eu zu finden
Zur Studie 332[4]
Studienkollektiv: 164 Patienten ab 12 Jahren mit PGTC-Anfällen, die bereits mit einem bis maximal drei Antiepileptika behandelt werden
Primäres Studienziel: Nachweis der Wirksamkeit von Perampanel als Zusatztherapie bei PGTC-Anfällen im Vergleich mit Placebo
Studienbehandlung: Orale Verabreichung (placebokontrolliert) von Perampanel-Tabletten einmal täglich, bis zu 8 mg/Tag (Aufdosierungsphase),
Fortführung der in der Aufdosierungsphase erreichten Dosis in der Erhaltungsphase
Behandlungsdauer: Phase vor der Randomisierung (Screening und Baseline): bis zu 12 Wochen
Randomisierungsphase (Therapie): 17 Wochen (Aufdosierungsphase 4 Wochen; Erhaltungsphase 13 Wochen)
Verlängerungsphase: Über 38 Wochen
Standorte der Studienzentren: USA, Europa, Japan, Asien
Primärer Endpunkt: Prozentuale Veränderung der Häufigkeit von PGTC-Anfällen (USA):
- Prozentuale Veränderung der Häufigkeit von PGTC-Anfällen je 28 Tage während der Therapie gegenüber Baseline
Responder-Rate (EU):
- Prozentualer Anteil der Patienten mit einer Reduktion der Häufigkeit von PGTC-Anfällen je 28 Tage um mindestens
50 % in der Erhaltungsphase relativ zu Baseline
Zu primär generalisierten tonisch-klonischen Anfällen
Generalisierte tonisch-klonische Anfälle zählen zu den gefährlichsten Anfallsformen.[2] Bei den meisten Patienten beginnt ein primär generalisierter tonisch-klonischer Anfall (PGTC-Anfall) mit dem Eintritt einer Bewusstlosigkeit ohne vorangehende Warnzeichen und einer plötzlichen Kontraktion der Muskulatur, die den Patienten stürzen lässt (tonische Phase).[2] Darauf folgen heftige Krämpfe (klonische Phase), bis sich die Muskeln schließlich entspannen und beim Patienten eine vorübergehende Bewusstseinsstörung zurückbleibt. Dieses gravierende Ereignis wird als eine enorme Behinderung im Alltag empfunden. Auch wenn der Anfall in der Regel nur wenige Minuten andauert, fühlt sich der Patient häufig eine kurze Zeit lang verwirrt oder schläfrig, bevor wieder der Normalzustand eintritt.[3]
Über Epilepsie
Epilepsie ist eine der weltweit häufigsten neurologischen Erkrankungen und betrifft ca. 8 von 1000 Menschen in Europa,[6],[7] weltweit dürfte die Zahl rund 50 Millionen Menschen betragen. Epilepsie ist eine chronische Erkrankung des Gehirns und betrifft Menschen jeder Altersgruppe. Epilepsie ist durch abnorme neuronale Entladungen im Gehirn gekennzeichnet, die krampfartige Anfälle auslösen. Anfälle können in der Stärke (von kurzen Aussetzern der Aufmerksamkeit oder Muskelzucken bis hin zu langanhaltenden schweren Konvulsionen) variieren. Je nach Anfallsform können diese auf bestimmte Teile des Körpers beschränkt sein oder als generalisierte Anfälle den ganzen Körper betreffen. Die Häufigkeit der Anfälle variiert ebenso von weniger als einmal pro Jahr bis hin zu mehrmals täglich. Epilepsie kann viele mögliche Ursachen haben, jedoch ist die Ursache häufig unbekannt.
Über Eisai Europa und Epilepsie
Eisai engagiert sich für die Entwicklung und Verbreitung von hochwirksamen neuen Behandlungsoptionen, die das Leben von Epilepsie-Patienten verbessern. Die Entwicklung von Antikonvulsiva ist ein strategisch wichtiges Geschäftsfeld von Eisai in Europa, Nahost, Afrika, Russland und Ozeanien (EMEA).
Eisai vermarktet im EMEA-Raum zurzeit die folgenden vier Antiepileptika:
- Fycompa® (Perampanel) als Zusatzbehandlung bei fokalen Anfällen mit oder ohne sekundäre Generalisierung bei Epilepsiepatienten ab 12 Jahren.
- Inovelon® (Rufinamid) zur Zusatzbehandlung von Anfällen beim Lennox-Gastaut-Syndrom ab 4 Jahren (Inovelon wurde ursprünglich von Novartis entwickelt).
- Zebinix® (Eslicarbazepinacetat) als Zusatztherapie bei erwachsenen Patienten mit fokalen Anfällen mit oder ohne sekundäre Generalisierung (Zebinix® ist unter Lizenz von BIAL).
- Zonegran® (Zonisamid) als Monotherapie zur Behandlung von fokalen Anfällen mit oder ohne sekundäre Generalisierung bei erwachsenen Patienten mit einer neu diagnostizierten Epilepsie und als Zusatztherapie bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ab 6 Jahren (Zonegran® ist unter Lizenz von Dainippon Sumitomo Pharma).
Über Eisai
Eisai ist eines der weltweit führenden forschungs- und entwicklungsorientierten (F & E) Pharmaunternehmen und hat sein Unternehmensleitbild wie folgt definiert: Im Mittelpunkt stehen die Patienten und ihre Angehörigen sowie die Verbesserung der Gesundheitsfürsorge - wir nennen dies human health care (hhc).
Eisai konzentriert seine F&E-Aktivitäten auf drei Kernbereiche:
- Neurowissenschaften, einschließlich Alzheimerkrankheit, Epilepsie, Schmerz und Gewichtsabnahme
- Onkologie, einschließlich Krebstherapien, Tumorregression, Tumorsuppression und Antikörper
- Vaskuläre/immunologische Erkrankungen, einschließlich Thrombozytopenie, rheumatoide Arthritis, Psoriasis, chronisch entzündliche Darmerkrankungen
Mit Niederlassungen in den USA, Asien, Europa und seinem Binnenmarkt Japan beschäftigt Eisai mehr als 10.000 Menschen weltweit. Von seinem EMEA "Knowledge Centre" in Hatfield (Großbritannien) aus expandiert Eisai seine Geschäftstätigkeit in den erweiterten europäischen Raum, den Nahen Osten, Afrika, Russland und Ozeanien (EMEA). Eisai EMEA unterhält Vertriebs- und Marketingaktivitäten in über 20 Märkten, darunter auch Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Irland, Island, Italien, der Nahe Osten, die Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Russland, die Slowakei, Spanien, die Schweiz, Schweden, die Tschechische Republik und das Vereinigte Königreich.
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website: http://www.eisai.co.uk
Literaturhinweise
[1] Fycompa Fachinformation, Stand November 2013
[2] Blumenfeld H et al. Cortical and subcortical networks in human secondarily generalized tonic–clonic seizures. Brain. 2009:132:999-1012
[3] Epilepsy Action. Generalised seizures. https://www.epilepsy.org.uk/info/seizures/generalised-seizures (accessed July 2014)
[4] Data on file, Eisai Co. Ltd.
[5] Rogawski MA. Revisiting AMPA receptors as an antiepileptic drug target. Epilepsy Currents 2011:11:56-63
[6] Epilepsy in the WHO European Region: Fostering Epilepsy Care in Europe. http://www.ibe-epilepsy.org/downloads/EURO%20Report%20160510.pdf (Accessed July 2014)
[7] Pugliatti M et al. Estimating the cost of epilepsy in Europe: A review with economic modeling. Epilepsia 2007:48(12):2224-2233
Erstelldatum: August 2014
Job-Code: perampanel-UK2172b
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