Deutschstämmiger Zellbiologe Peter Walter gewinnt den Vilcek Prize in Biomedical Science 2015
NEW YORK, 27. März 2015 /PRNewswire/ -- Peter Walter wurde als Gewinner des Vilcek Prize in Biomedical Science für seine bahnbrechende Arbeit ausgewählt, die sich damit befasst, wie Proteine zwischen Zellkompartimenten transportiert werden, sowie für die Entschlüsselung der Komponenten eines Regulationsmechanismus, den Zellen zur Reaktion auf Stress nutzen, der mit der Ansammlung von deformierten Proteinen zusammenhängt. Dr. Walter ist Professor für Biochemie an der University of California, San Francisco. Seine Forschungsarbeit liefert die Grundlagen zur Behandlung von menschlichen Krankheiten, die mit defekter Proteinfaltung und -transport verknüpft sind.
Video - http://youtu.be/3lSsNdP_Mmc
Über fast vier Jahrzehnte hinweg führte Dr. Walters Arbeit in der Zellbiologie zu fundamentalen Erkenntnissen über die wichtigen Elemente des Prozesses, durch den die Proteine von ihrem Produktionsort in Zellen zu den endgültigen Bestimmungsorten, an denen sie wirken, transportiert werden. Während der 1980er Jahre entdeckte Dr. Walter einen molekularen Mechanismus in Zellen, der als Signalerkennungspartikel bezeichnet wird. Dieser erleichtert den Transport von neu gebildeten Proteinen über ein Zellkompartiment namens Endoplasmatisches Retikulum, indem diese mithilfe von Erkennungsmarkern auf den Proteinen an den Bestimmungsort weitergeleitet werden. Dank Dr. Walters konsequenter Untersuchungen über die Struktur, Anpassungsfähigkeit und Bewahrung dieses Mechanismus über verschiedene Lebensformen hinweg konnten entscheidende Erkenntnisse über Faktoren gewonnen werden, die die Unterteilung in Zellkompartimente und die Zellfunktion regeln. Die zentrale Bedeutung dieser Forschungsergebnisse zeigt sich insbesondere in der großen Zahl von Humanerkrankungen, die mit einem gestörten Proteintransport in Zellen zusammenhängen. Die Behandlung solcher Erkrankungen erfordert ein grundsätzliches Verständnis über die zugrundeliegenden Zellprozesse, die fehlgeschlagen sind.
Mitte der 1990er Jahre leistete Dr. Walter einen wichtigen Beitrag zu unseren wachsenden Erkenntnissen darüber, wie Zellen mit Stress umgehen, der mit der Ansammlung von fehlerhaft gefalteten Proteinen im endoplasmatischen Retikulum verknüpft ist. Unter Verwendung von Hefe als Modellorganismus identifizierten Dr. Walter und der Molekularbiologe Kazutoshi Mori von der Kyoto University gleichzeitig die Schlüsselelemente des Signalmechanismus, auf dem die „ungefaltete Proteinreaktion" beruht. Dr. Walters Forschungserkenntnisse über die ungefaltete Proteinreaktion haben Auswirkungen auf die Behandlung von Erkrankungen des Menschen, wie beispielsweise Retinitis pigmentosa, Mukoviszidose und multiples Myelom.
Peter Walter ist gebürtiger Berliner und ist im Jahr 1976 in die Vereinigten Staaten übergesiedelt. Dort hat er 1981 einen PhD-Abschluss unter der Betreuung seines Doktorvaters Günter Blobel, Zellbiologe und Nobelpreisträger, von der Rockefeller University erworben. Im Jahr 1983 nahm er eine Professur an der University of California, San Francisco, an. Die weitreichende Bedeutung der Errungenschaften von Dr. Walter wird insbesondere durch die zahlreichen, ihm zuteilgewordenen Ehrungen bestätigt. Er gehört dem Howard Hughes Medical Institute als Investigator an und ist Mitglied der United States National Academy of Sciences, der Europäischen Organisation für Molekularbiologie sowie der American Academy of Arts and Sciences. Für seine Arbeiten wurde er mit dem Gairdner International Award 2009, dem Shaw Prize 2014 und dem Lasker Basic Medical Research Award 2014 ausgezeichnet.
Über die Vilcek Foundation:
Die Vilcek Foundation wurde im Jahr 2000 von Jan und Marica Vilcek ins Leben gerufen, Einwanderern aus der ehemaligen Tschechoslowakei. Aufgabe der Stiftung ist es, die Leistungen von im Ausland geborenen Wissenschaftlern und Künstlern, die jetzt in den USA leben, zu ehren. Diese Aufgabe geht auf die Karriere des Paares in der Biomedizin bzw. Kunstgeschichte, auf seine persönliche Erfahrung und die Anerkennung der Chancen zurück, die beide als Neuankömmlinge in diesem Land bekamen. Die Stiftung vergibt jedes Jahr Preise an eingewanderte Biomediziner und Künstler und fördert Kulturprogramme wie das internationale Filmfestival von Hawaii. Weitere Informationen finden Sie unter Vilcek.org.
Über die Vilcek-Preise:
Die Vilcek Foundation vertritt die Überzeugung, dass der Beitrag von Einwanderern zur Förderung von Kunst, Wissenschaft und Kultur in Amerika von unschätzbarem Wert ist. Die Preise der Vilcek Foundation, die seit nunmehr zehn Jahren vergeben werden, ehren und rücken Personen ins Rampenlicht, deren Errungenschaften diese Haltung verkörpern. Mit dem Vilcek Prize in Biomedical Science wird ein Forscher ausgezeichnet, der auf seinem Gebiet nachweislich einen bedeutenden Beitrag geleistet hat. Der Gewinner der Auszeichnung erhält ein Preisgeld von 100.000 USD in bar zur freien Verfügung und eine einzigartige Trophäe, die vom österreichstämmigen Designer Stefan Sagmeister entworfen wurde. Die Vilcek Prizes for Creative Promises in Biomedical Science, die vor sieben Jahren ins Leben gerufen wurden, zeichnen junge zugewanderte Wissenschaftler aus, die in den frühen Phasen ihrer Karriere herausragende Leistungen erbracht haben. Jeder Gewinner erhält ein Preisgeld von 50.000 USD in bar zur freien Verfügung und ein Zertifikat, das von Stefan Sagmeister entworfen wurde. Alle Gewinner werden bei einem Festakt in New York City im April 2015 geehrt.
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