Der wirtschaftliche Optimismus ist um das Zweifache gestiegen, aber fast die Hälfte der CEOs glaubt nicht daran, dass ihre Unternehmen im kommenden Jahrzehnt überleben werden, da der Druck durch Technologie und Klimawandel wächst: PwC Global CEO Umfrage
- Der Anteil der CEOs, die sich optimistisch über das globale Wachstum zeigen, hat sich von 18 % auf 38 % verdoppelt, da die Besorgnis über die Inflation und die gesamtwirtschaftliche Volatilität nachlässt.
- 39 % der CEOs erwarten, dass die Anzahl ihrer Mitarbeiter 2024 um 5 % steigen wird.
- Aber das Vertrauen ist fragil: Fast die Hälfte (45 %) glaubt nicht daran, dass ihr Unternehmen ohne eine grundlegende Umstrukturierung in einem Jahrzehnt noch überlebensfähig ist. Diese Meinung vertraten im Vorjahr nur 39 %.
- CEOs erwarten im Vergleich zu den vorherigen fünf Jahren in den kommenden drei Jahren mehr Druck aufgrund von Technologie, Klima und einigen weiteren Megatrends.
- Vier von zehn CEOs berichten, dass sie niedrigere Renditen aufgrund von klimafreundlichen Investitionen in Kauf genommen haben.
- 70 % erwarten, dass Generative KI in den kommenden drei Jahren die Art der Wertschöpfung in ihrem Unternehmen grundlegend verändern wird.
DAVOS, Schweiz, 16. Januar 2024 /PRNewswire/ -- Der Anteil der CEOs, die daran glauben, dass sich das wirtschaftliche Wachstum in den kommenden zwölf Monaten im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum verbessern wird, hat sich mehr als verdoppelt. Gleichzeitig ist der Anteil von CEOs, die sich Sorgen um die langfristige Überlebensfähigkeit ihres Unternehmens aufgrund von Druck durch Technik und Klimawandel machen, auf 45 % gestiegen. Dies belegt PwC's 27. Jährliche Globale CEO Umfrage, die heute veöffentlicht wurde.
Die Umfrage, für die 4.702 CEOs in 105 Ländern und Territorien interviewt wurden, belegt, dass 38 % der CEOs sich optimistisch über die Aussichten auf wirtschaftliches Wachstum in den kommenden zwölf Monaten zeigen. Im Vorjahr waren es lediglich 18 % gewesen. Die Erwartung der CEOs, dass ein wirtschaftlicher Abschwung bevorsteht, ist ebenfalls von einem Rekordhoch von 73 % in der Umfrage des Vorjahres auf 45 % gefallen. Die Einschätzung zu Risiken einer Inflation und gesamtwirtschaftlicher Volatilität fiel um 16 Prozentpunkte auf nun 24 %, bzw. 7 Prozentpunkte auf aktuell 24 %. Trotz anhaltender Konflikte meint jetzt nur noch ein Anteil von 18 % der CEOs, dass ihr Unternehmen geopolitischen Konflikten hochgradig oder sehr hochgradig ausgesetzt ist. Dies ist im Jahresvergleich ein Rückgang um sieben Prozentpunkte.
In den meisten Regionen der Welt sind CEOs tendenziell eher optimistisch als pessimistisch, wenn es um die wirtschaftlichen Aussichten im Inland geht. Aber die CEOs in Nordamerika und Westeuropa widersetzen sich diesem Trend − in Westeuropa erwarten 32 % eine Verbesserung der Binnenwirtschaftslage, jedoch 48 % eine Verschlechterung, in Nordamerika sind es 31 % bzw. 52 %.
Die meisten CEOs planen, in den kommenden zwölf Monaten mehr Mitarbeiter einzustellen. So berichten 39 %, dass sie den Personalbestand voraussichtlich um mindestens 5 % erhöhen werden. Die Arbeitgeber in allen Regionen tendieren eher zu einem Ausbau als zu einem Abbau des Mitarbeiterstabs. Der Nahe Osten übernimmt diesbezüglich mit 65 % die Führung.
Trotz des kurzfristigen Optimismus ist das Vertrauen aufgrund von Megatrends fragil. Technologische Umwälzungen, wie zum Beispiel die generative KI, und der Klimawandel werden als Herausforderungen angesehen. Fast die Hälfte der CEOs (45 %) glaubt, dass ihr derzeitiges Unternehmen in zehn Jahren nicht mehr überlebensfähig ist, wenn es so fortfährt wie bisher. 2023 vertraten nur 39 % diese Meinung. Auf die Frage, wie sie mit Megatrends unter Unsicherheit umgehen werden, zeigten sich die CEOs etwas weniger zuversichtlich als im vergangenen Jahr, dass sie in den kommenden zwölf Monaten ein Umsatzwachstum in ihrem Unternehmen erzielen können (Rückgang von 42 % auf 37 %).
Bob Moritz, Global Chair, PwC, sagte:
„Unternehmensführer sorgen sich weniger um makroökonomische Herausforderungen und konzentrieren sich mehr auf einschneidende Umbrüche in ihrer Branche. Obwohl der Optimismus im Hinblick auf die globale Wirtschaft steigt, zeigen sie sich im Vergleich zum Vorjahr weniger zuversichtlich, wenn es um den Umsatz im eigenen Unternehmen geht. Sie erkennen, dass sie vor grundlegenden Veränderungen stehen. Sei es die Ausbreitung von generativer KI oder der Umbau des Unternehmens, um den Herausforderungen und Chancen des Klimawandels gerecht zu werden − dies ist ein Jahr des Umbruchs."
Die KI-Chance
Die meisten CEOs sehen generative KI als Katalysator für Restrukturierung an, sie steigert ihrer Meinung nach Effizienz und Innovation und treibt den transformativen Wandel voran. Fast Dreiviertel (70 %) glauben, dass diese Technologie die Art, wie ihr Unternehmen Werte kreiert, bereitstellt und einholt in den kommenden drei Jahren ändern wird.
CEOs sind ebenfalls optimistisch im Hinblick auf die kurzfristigen Auswirkungen. Fast Dreifünftel (58 %) erwarten in den kommenden zwölf Monaten eine Verbesserung der Qualität ihrer Produkte oder Dienstleistungen und fast die Hälfte (48 %) sagt, dass sie in der Lage sein werden, mehr Vertrauen bei den Stakeholdern aufzubauen. Sie erwarten auch ein besseres Abschneiden ihres Unternehmens: 41 % gehen von einer Umsatzsteigerung aus und 46 % erwarten positive Auswirkungen auf den Gewinn. Technologie, Medien und Kommunikation sind am optimistischsten, was den Gewinn angeht (54 %), während Energie, Versorger und Ressourcen nicht ganz so zuversichtlich sind (36 %).
Aber während CEOs generativer KI zunehmend einen positiven Einfluss auf die Transformation zuschreiben, sagt die große Mehrheit, dass Mitarbeiter mit besseren Fähigkeiten erforderlich werden (69 %). Auch machen ein Anstieg der Cybersecurity-Risiken (64 %), Falschinformationen (52 %), rechtliche Verpflichtungen und Risiken für den Ruf (46 %) sowie eine Verzerrung im Hinblick auf bestimmte Gruppen von Kunden und Mitarbeitern (34 %) im Unternehmen Sorgen.
CEOs achten mehr auf Klimawandel
Immer mehr CEOs sehen den Klimawandel als einen Umbruch in ihrer Branche an, der sowohl Chancen als auch Risiken mit sich bringt. Fast ein Drittel meint, dass der Klimawandel die Art, wie sie Werte kreieren, bereitstellen und einholen in den kommenden drei Jahren verändern wird. In den vergangenen fünf Jahren war lediglich ein Viertel dieser Überzeugung.
CEOs machen Fortschritte bei der Umsetzung ihrer Vorhaben. 76 % haben Schritte zur Verbesserung der Energieeffizienz eingeleitet oder abgeschlossen und 58 % berichten, dass sie ähnliche Bemühungen für die Entwicklung von neuen, klimafreundlichen Produkten, Dienstleistungen und Technologien in Gang gesetzt haben.
Andererseits berichten nur 45 %, dass sie Fortschritte bei der Integration von Klimarisiken in die Finanzplanung gemacht haben (wobei 31 % keine derartigen Pläne haben). Und nur 47 % haben konkrete Maßnahmen zur Anpassung an die physikalischen Risiken des Klimawandels ergriffen (wobei 29 % nicht über derartige Pläne verfügen).
Die Umfrage legt offen, dass die Entkarbonisierung breite Unterstützung findet. Nur 26 % sagen, dass ein mangelndes Interesse des Vorstands oder Managements ein zumindest moderates Hindernis für die Entkarbonisierung darstellt. Stattdessen halten CEOs die regulatorische Komplexität (54 %) und die niedrige wirtschaftliche Rendite von Investitionen in Umweltmaßnahmen (51 %) für die höchste zu überwindende Hürde. CEOs nehmen diese Hindernisse zunehmend in Kauf. Vier von zehn berichten, dass sie umweltfreundliche Investitionen auch dann durchführen, wenn die Rendite unter der anderer Investitionen liegt − in den meisten Fällen zwischen ein und vier Prozentpunkte niedriger.
Der Zwang zu grundlegenden Veränderungen
Da CEOs sich zunehmend der Megatrends bewusst werden, mit denen Unternehmen sich global konfrontiert sehen, äußerten die Teilnehmer an der Umfrage steigende Bedenken, ob ihr Unternehmen langfristig überlebensfähig ist. Fast die Hälfte (45 %) ist der Ansicht, dass ihr Unternehmen die kommenden zehn Jahre nur dann überstehen wird, wenn es sich grundlegend verjüngt. Im vergangenen Jahr hatten nur 39 % diese Ansicht vertreten. Und die Umfrage macht deutlich, dass kleinere Unternehmen ein höheres Risiko haben: 56 % der CEOs von Unternehmen mit einem Jahresumsatz von maximal US$100 Millionen glauben, dass ihr Unternehmen höchstens zehn weitere Jahre existieren wird, wenn keine grundlegenden Änderungen vorgenommen werden. Aber nur 27 % der CEOs von Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mindestens US$25 Milliarden vertreten diese Meinung.
Fast 97 % der CEOs berichten, dass sie in den vergangenen fünf Jahren Schritte eingeleitet haben, um die Art, wie Werte kreiert, bereitgestellt und eingeholt werden, zu verändern. Und mehr als Dreiviertel (76 %) hat mindestens eine Maßnahme ergriffen, die einen großen oder sogar sehr großen Einfluss auf das Geschäftsmodell des Unternehmens hat.
Aber während die CEOs aktiv werden, sehen sie sich mit etlichen Herausforderungen konfrontiert. Zweidrittel (64 %) nennen zumindest zu einem moderaten Grad das regulatorische Umfeld als Hindernis für die Umstrukturierung ihres Geschäftsmodells, 55 % führen schwierige operative Bedingungen an und 52 % verweisen auf mangelnde Fähigkeiten der Mitarbeiter.
Ein weiteres Hindernis ist Ineffizienz. CEOs nehmen wahr, dass Routinetätigkeiten in ihrem Unternehmen oft sehr ineffizient sind − angefangen bei Meetings, in denen Entscheidungen getroffen werden bis hin zu E-Mails. Fast 40 % der Zeit für derartige Aufgaben wird als ineffizient eingestuft. Eine konservative Schätzung der Kosten für diese Ineffizienzen durch PwC beläuft sich auf eine selbst auferlegte Steuer von US$ 10 Billionen auf die Produktivität.
Bob Moritz, Global Chair, PwC, fasst zusammen:
Die diesjährigen Daten lassen auf ein hohes Maß an Unsicherheit unter CEOs schließen, aber die Unternehmensführer werden auch aktiv. Sie transformieren ihre Geschäftsmodelle, investieren in Technologie und Mitarbeiter und managen die Risiken und Chancen, die mit dem Klimawandel einhergehen. Wenn Unternehmen sowohl kurz- als auch langfristig überleben, Vertrauen aufbauen und nachhaltige, langfristige Werte liefern möchten, dann müssen sie Restrukturierungen beschleunigen."
Hinweise für die Redaktionen:
Über die 27.Jährliche PwC Global CEO Umfrage
PwC hat 4.702 CEOs in 105 Ländern und Territorien vom 2. Oktober bis zum 23. November 2023 befragt. Die globalen und regionalen Zahlen werden proportional zum nominalen BIP gewichtet. Die Zahlen auf Branchen- und Landesebene basieren auf ungewichteten Daten aus der gesamten Stichprobe von 4.702 CEOs. Die gesamten Ergebnisse finden Sie unter pwc.com/ceosurvey und die Interviews unter strategy-business.com/inside-the-mind-of-the-ceo.
Informationen zu PwC
Wir bei PwC möchten Vertrauen in die Gesellschaft aufbauen und wichtige Probleme lösen. Wir sind ein Netzwerk von Unternehmen, die mit 360.000 Mitarbeitern in 151 Ländern aktiv sind. Wir bieten hochwertige Unternehmens- und Steuerberatung an. Mehr Informationen finden Sie unter www.pwc.com. Hier können Sie auch mit uns in Kontakt treten.
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