COVID-19-Bericht: Todesfälle durch HIV, Tuberkulose und Malaria könnten sich in 12 Monaten nahezu verdoppeln, wenn nicht dringend gehandelt wird
GENF, 25. Juni 2020 /PRNewswire/ -- Laut eines neuen Berichts, der heute vom Globalen Fonds veröffentlicht wurde, benötigen die von HIV, Tuberkulose und Malaria betroffenen Länder dringend 28,5 Milliarden US-Dollar, damit die Fortschritte nicht verloren gehen, die in der Bekämpfung dieser Krankheiten in den vergangenen zwei Jahrzehnten erzielt wurden.
Der Bericht "Mitigating the Impact of COVID-19 on Countries Affected by HIV, Tuberculosis and Malaria" (Eindämmung der COVID-19-Folgen auf die von HIV, Tuberkulose und Malaria betroffenen Länder) wurde heute veröffentlicht, um auf die Auswirkungen von COVID-19 und die Ressourcen hinzuweisen, die zum Schutz der Fortschritte im Kampf gegen HIV, Tuberkulose und Malaria benötigt werden – Krankheiten, an denen immer noch mehr als 2,4 Millionen Menschen pro Jahr sterben. Seit 2002 hat der Globale Fonds mit seinen Partnern dazu beigetragen, über 32 Millionen Leben zu retten und die Zahl der Todesfälle durch HIV, Tuberkulose und Malaria seit dem Höhepunkt der Epidemien um fast die Hälfte zu reduzieren. Nun droht die COVID-19-Pandemie diese Fortschritte zunichte zu machen.
Jenseits der direkten Auswirkungen von COVID-19, die in den am stärksten gefährdeten Ländern verheerend ausfallen können, gehen Schätzungen davon aus, dass sich die Todesfälle aufgrund von HIV, Tuberkulose und Malaria sogar verdoppeln könnten, wenn Gesundheitssysteme überlastet, Behandlungs- und Präventionsprogramme unterbrochen und Ressourcen umgelenkt werden.
Weltweit könnten hierdurch die jährlichen Todesfälle durch HIV, Tuberkulose und Malaria auf ein Niveau zurückfallen, das seit dem Höhepunkt der Epidemien nicht mehr erreicht wurde. In den am stärksten betroffenen Regionen würde dies die Fortschritte von fast zwei Jahrzehnten zerstören.
„Es steht extrem viel auf dem Spiel", sagte Peter Sands, Executive Director des Globalen Fonds. „Die indirekten Auswirkungen von COVID-19 auf die Bekämpfung von HIV, Tuberkulose und Malaria sowie andere Infektionskrankheiten könnten katastrophal sein. Um diese Folgen abzuschwächen, sind rasches Handeln, außerordentliches Engagement und Zusammenarbeit sowie erhebliche zusätzliche Ressourcen erforderlich. Das wichtigste aber ist, dass wir niemanden zurücklassen dürfen."
Für die ärmsten und gefährdetsten Bevölkerungsgruppen, die von HIV, Tuberkulose und Malaria betroffen sind, stellt COVID-19 eine existenzielle Bedrohung dar. Sie sind nicht nur extrem anfällig für COVID-19 selbst, sondern deswegen auch noch stärker durch HIV, Tuberkulose und Malaria gefährdet. Auch unter den wirtschaftlichen Auswirkungen von COVID-19 werden diesen Gruppen am meisten leiden, so dass Mangelernährung und der Zusammenbruch von Versorgungsleistungen ihre Anfälligkeit für Krankheiten noch verstärken werden.
Eine wirkungsvolle Reaktion auf COVID-19 und die Eindämmung der Auswirkungen auf HIV, Tuberkulose und Malaria wird wesentlich mehr Ressourcen erfordern, als bisher dafür mobilisiert wurden. Der Globale Fonds hat gemeinsam mit Partnern den voraussichtlichen Bedarf in den Ländern ermittelt, in denen der Globale Fonds aktiv ist. Wir gehen davon aus, dass in den nächsten 12 Monaten etwa 28,5 Milliarden US-Dollar benötigt werden, um
- HIV-, Tuberkulose- und Malariaprogramme so anzupassen, dass die Auswirkungen von COVID-19 abgemildert werden,
- Gesundheitspersonal auszubilden und zu schützen,
- Gesundheitssysteme zu stärken, damit sie nicht zusammenbrechen
- auf COVID-19 selbst zu reagieren, insbesondere durch Tests, Nachverfolgung und Isolierung der Fälle sowie durch die Bereitstellung von Behandlungsmöglichkeiten, sobald diese verfügbar werden (die Kosten für einen Impfstoff sind darin nicht mit eingerechnet).
Der Globale Fonds hat entschlossen auf die Ausbreitung von COVID-19 reagiert und zügig bis zu 1 Milliarde US-Dollar zur Verfügung gestellt, um Länder bei der Reaktion auf die Pandemie zu unterstützen, ihre HIV-, Tuberkulose- und Malariaprogramme anzupassen und ihre ohnehin bereits überlasteten Gesundheitssysteme zu stärken. Diese Gelder werden jedoch bis Juli 2020 fast vollständig aufgebraucht sein.
Der Globale Fonds geht davon aus, dass er für die nächsten 12 Monate weitere 5 Milliarden US-Dollar benötigen wird, um die Auswirkungen von COVID-19 auf die von HIV, Tuberkulose und Malaria betroffenen Länder einzudämmen. Die Beiträge anderer Partner sowie Mittel in der Höhe von 1 Milliarde US-Dollar, die der Globale Fonds bereits zugesagt hat, sind hierbei bereits berücksichtigt.
Um die Fortschritte bei der Bekämpfung der drei Krankheiten zu erhalten und die COVID-19-Pandemie einzudämmen, ist eine umfassende Zusammenarbeit mit Regierungen, technischen Partnern, der Zivilgesellschaft, dem Privatsektor und den Menschen vor Ort erforderlich. Der Globale Fonds ist einer der Gründungspartner der ACT-Accelerator-Partnerschaft zur Beschleunigung der Entwicklung, Produktion und gleichberechtigten Zugangsmöglichkeit zu Tests, Behandlung und Impfstoffen für COVID-19. Dabei arbeiten wir eng mit der WHO, der Weltbank, der Foundation for Innovative New Diagnostics (FIND), UNICEF, den Africa Centres for Disease Control and Prevention, Unitaid und anderen Akteuren des Gesundheitsbereichs zusammen, um die Beschaffung und Verteilung von COVID19-Tests, Schutzausrüstungen für medizinisches Personal und anderen wichtigen Hilfsgütern zu fördern und zentrale Elemente von Gesundheitssystemen zu stärken.
Der Globalen Fonds ist weltweit der größte multilateraler Geber von Zuschüssen für globale Gesundheit, dessen Schwerpunkt auf der Bekämpfung von Infektionskrankheiten und der Stärkung der Gesundheitssysteme liegt. Darum sind wir in einer einzigartigen Position, um Länder bei der Reaktion auf die COVID-19-Pandemie und der Eindämmung der indirekten Auswirkungen auf HIV, Tuberkulose und Malaria zu unterstützen.
Wie bei der Bekämpfung von HIV, Tuberkulose und Malaria muss die globale Reaktion auf COVID-19 in enger Zusammenarbeit mit den Menschen vor Ort und Partnern erfolgen, um die Menschenrechte zu schützen und gegen Stigmatisierung und Diskriminierung vorzugehen, insbesondere bei gefährdeten Bevölkerungsgruppen,.
„Um die Fortschritte gegen HIV, Tuberkulose und Malaria zu erhalten und weiter voranzubringen, COVID-19 zu besiegen und Leben zu retten, müssen wir unsere Kräfte bündeln und uns gemeinsam engagieren", erklärte Sands.
Um den vollständigen Bericht zu lesen, klicken Sie bitte hier.
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