Artmarket.com: aktuelle Ausstellung der von Jean-Michel Basquiat und Andy Warhol gemeinsam signierten Werken in der Stiftung Louis Vuitton, Paris. Artprice-Analyse des Marktes der beiden Künstler.
PARIS, 17. April 2023 /PRNewswire/ -- Ein Gemälde auf Leinwand von Andy Warhol erreichte im letzten Jahr mit 195 Millionen Dollar das zweitbeste Ergebnis auf dem Auktionsmarkt; ein Werk von Jean-Michel Basquiat wurde 2017 um über 110 Millionen Dollar versteigert, und die Preise der von den beiden Künstlern gemeinsam geschaffenen Werken erreichten vor fast neun Jahren mit 14 Millionen Dollar ihr höchstes Niveau. Der Preisunterschied hielt die Stiftung Louis Vuitton allerdings nicht davon ab, eine bedeutende Ausstellung der gemeinsam signierten Werke der beiden emblematischen Figuren der New Yorker Kunstszene der 1960er und 1980er Jahre zu organisieren.
Thierry Ehrmann, Geschäftsführer von Artmarket.com und Gründer von ArtpriceTV: „Andy Warhol und Jean Michel Basquiat erreichten als wahre Säulen des Kunstmarkts beim weltweiten Ranking von Artprice 2022 nach Jahresumsätzen auf dem Auktionsmarkt jeweils den 1. Und 7. Platz und weisen eine gemeinsame Schaffensperiode von 3 Jahren auf. Sie schufen zusammen mehrere monumentale Werke, einige von mehreren Metern Länge; allerdings weisen diese Arbeiten nicht immer dieselbe Kraft auf, die den jeweils eigenen Werken abzulesen ist." Das geht jedenfalls aus den Statistiken der Auktionsmärkte hervor.
Eine gut organisierte Zusammenarbeit
1982 stellte der Kunstgalerie-Besitzer Bruno Bischofberger den jungen Jean-Michel Basquiat dem berühmten Andy Warhol vor. Sie begannen bald darauf eine Zusammenarbeit mit dem italienischen Künstler Francesco Clemente und schufen ein Gemälde nach dem anderen auf denselben Leinwänden. Das Ergebnis dieser dreifachen Zusammenarbeit ist das Werk Origin of Cotton (1984); es wurde 1992 zum ersten Mal bei Christie's in London um 95 700 Dollar versteigert. 2018 wurde es erneut versteigert, diesmal bei Sotheby's und um 592 000 (einschließlich Käuferentgelte). Für ein Gemälde auf Leinwand in einer Größe von 130 x 180 cm, signiert von drei so bekannten Künstlern, scheint dieser Preis fast zu vernünftig.
Kurze Zeit später beschlossen die beiden amerikanischen Künstler-Stars die Zusammenarbeit alleine fortzusetzen; daraus entsteht im Herbst 1985 eine bedeutende Ausstellung in New York, weniger als zwei Jahre vor dem Tod Warhols und fast drei Jahre vor dem Jean-Michel Basquiats. Das nun ikonisch anmutende Ausstellungsplakat zeigt die beiden Künstler als Boxer auf gelbem Hintergrund mit roten Sternen über den Köpfen. Die beiden Künstler sind zwar gleich groß abgebildet, scheinen aber bereits leicht auseinanderzudriften.
Es ist die Geschichte dieser Zusammenarbeit, auf die sich die Stiftung Louis Vuitton Foundation (Design: Frank Gehry in Bois de Boulogne, Paris) bei ihrer Ausstellung (vom 5. April bis 28. August 2023) konzentriert. Trotz der Tatsache, dass die Geschichte zwei Riesen der amerikanischen Malerei als Protagonisten zählt, fällt der kommerzielle Erfolg ihrer gemeinsamen Arbeiten durch das unvermeidliche Aufeinandertreffen zweier Egos matter aus als erwartet. Vielleicht ist die Ausstellung aber vor allem eine Gelegenheit, die Begegnung zwei künstlerischer Strömungen mitzuerleben, verkörpert durch zwei Künstler, die sich sehr nahe und gleichzeitig sehr anders waren – umgeben von Keith Haring, Madonna und weiteren berühmten Persönlichkeiten – vor dem Hintergrund der Pop und Jazz Szene und dem postmodernen Amerikanischen Traum.
Was sagt der Kunstmarkt?
Die von Warhol & Basquiat gemeinsam geschaffenen Werke erreichten in keiner Weise die Rekordergebnisse, die beide Künstler individuell erzielten. Zwar haben sie einen gewissen Wert aber die Sammler sind der Auffassung, dass die Qualität der gemeinsamen Werke nicht der Summe beider Teile desselben entspricht. Obwohl man die befreiten Striche von Jean Michel-Basquiat im Zusammenspiel mit dem Siebdruck-Stil von Andy Warhol gut erkennt und trotz eines vermuteten Tausches der Rollen und der Techniken, scheint es diesen Arbeiten an der gewohnten künstlerischen Kraft eines Basquiat und an dem vertrauten Zauber eines Warhol zu fehlen. Ihr Wert stützt sich also im Wesentlichen auf die Signaturen der beiden Künstler.
Die Bewertung der Sammler spiegelt sich hinreichend in den Auktionsergebnissen wieder. Der Auktionsrekord für ein Werk des Duos Warhol/Basquiat mit dem Titel Zenith (1985) liegt derzeit bei 11,4 Millionen Dollar und wurde bei einer Versteigerung bei Phillips, New York, im Jahr 2014 aufgestellt. Seit damals wurden 13 von beiden Künstlern signierte Gemälde auf Leinwand bei Auktionen angeboten – alle sind derzeit in der Stiftung Louis Vuitton, Paris, ausgestellt – aber keines dieser gemeinsamen Werke erreichte je die individuellen Bestmarken der beiden Künstler (diese liegen für beide oberhalb der 100 Millionen Dollar Grenze):
- Wood (1984): 2,4 Millionen Dollar 2016
- Sweet Pungent (1984/85): 5,7 Millionen Dollar 2017
- Taxi, 45th/Broadway (c.1984/85): 9,4 Millionen Dollar 2018
2022 wurden GE/Skull (1984/85) und 1/2 Keep Frozen (1984-1985) jeweils um 4,6 Millionen Dollar und 3 Millionen Dollar bei Christie's in New York versteigert. Allerdings gehörten diese Werke zur Sammlung von Thomas Ammann, ebenso wie Shot Sage Marilyn Blue (1964) von Andy Warhol, das Werk auf Leinwand, das am 9. Mai 2022 um 195 Millionen Dollar (einschließlich Käuferentgelte) versteigert wurde. In der Sammlung von Thomas Ammann befand sich außerdem ein Werk von Francesco Clemente mit dem Titel The fourteen stations, No. XI (1981/82), das mit 1,8 Millionen Dollar (gegenüber dem Schätzwert bei Christie's von 80 000 bis 120 000 Dollar) einen neuen Versteigerungsrekord aufstellte.
Eine Zusammenarbeit zur Förderung beider Karrieren
Als die beiden Künstler im Jahr 1984 ihre Zusammenarbeit starteten war Andy Warhol 57 und Jean-Michel Basquiat 24 Jahre alt. In den Augen des Kunstmarkts hatten beide Künstler ihre besten Schaffensperioden jedoch bereits hinter sich. Unsere Auktionsdaten zeigen, dass die meist nachgefragten Werke von Andy Warhol jene aus den Jahren 1962 bis 1964 sind und dass die kreativste Schaffensperiode von Jean-Michel Basquiat dem Jahr 1982 entspricht.
Kunsthistoriker sehen in der Verbindung zumindest ansatzweise den Wunsch eines jungen Malers, von einem Superstar der Kunstwelt zu lernen und sein Markenimage zu entwickeln sowie den Wunsch Warhols, mit einem jungen aufstrebenden Talent zusammenzuarbeiten. Interessanterweise scheint der ältere der beiden am meisten von dieser Zusammenarbeit profitiert zu haben; es war nämlich Warhol, der 1986 ein weiteres künstlerisch produktives Jahr erlebte; in dieser Zeit malte er u. a. eine Selbstporträt-Serie und zahlreiche Gemälde auf Leinwand in Zusammenhang mit dem Thema Last Supper von Leonardo da Vinci.
Als Andy Warhol am 22. Februar 1987 starb, ließ er Jean-Michel Basquiat in den Fängen seiner Dämonen zurück; dieser starb eineinhalb Jahre später, am. 12. August 1988, im Alter von nur 27. Jahren an einer Überdosis.
Bilder:
[https://imgpublic.artprice.com/img/wp/sites/11/2023/04/image1-artmarket-artprice-Andy-Warhol-Jean-Michel-Basquiat-copyright-thierry-Ehrmann-courtesy-Organ-Museum-Abode-of-Chaos.jpg]
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