Nach 87 % Wachstum im Jahr 2020 - Litauen sieht große Chancen im Bereich Life Science
VILNIUS, Lithuania, 14. September 2021 /PRNewswire/ -- Mit einem Rekordwachstum von 87% im Jahr 2020 trug die litauische Biotechnologiebranche bereits mit 2,5% zum BIP des baltischen Landes bei. Branchenführer, die auf dem bevorstehenden Forum „Life Sciences Baltics" zusammenkommen, fordern nun mehr internationale Kooperationen, höhere Investitionen und eine kontinuierliche staatliche Unterstützung, um diese beeindruckende Erfolgsgeschichte fortzusetzen und zu erhalten.
Die Rekordzahl für 2020 krönt einen Anstieg der Biotech-Einnahmen um das Neunfache in den letzten zehn Jahren, womit Litauen zu den am schnellsten wachsenden Standorten für Life Sciences sowohl in Europa als auch weltweit gehört. Langfristiges Ziel ist es, bis 2030 einen Anteil von 5 % am BIP zu erreichen.
Obwohl Litauen lediglich 2,8 Millionen Einwohner hat, ist der Sektor für Life Science mit sechs Universitäten und einer Vielzahl an Studiengänge im Bereich der Biotechnologie sehr umfangreich ausgestattet. Hinzu kommen allein 2500 Beschäftigten im privaten Biotech-Sektor.
Zu den Einrichtungen, die diese Branche vorantreiben, gehören der litauische Biotechnologieverband (LBTA) und die staatliche Agentur Enterprise Lithuania, die für die Vernetzung litauischer Unternehmen mit Akteuren im Ausland zuständig ist.
„Während der Pandemie konnten wir beobachten, wie lokale Biotech-Unternehmen zur Lösung dieser globalen Herausforderung beitragen können. Wir haben Unternehmen wie zum Beispiel Northway Biotech, die gemeinsam mit Schweizer Partnern an der Herstellung von Covid-19-Medikamenten arbeiten. Andere stellen Test-Sets und Impfstoffkomponenten her. Nicht zuletzt deshalb konnte die Branche in dem Jahr, als die Gesamtwirtschaft eine Pause einlegen musste, ein so starkes Wachstum verzeichnen", so Tomas Andrejauskas, Präsident des LBTA.
Andere Gründe für die rasante Entwicklung des Sektors in den vergangenen Jahren sind erfolgreiche internationale Projekte sowie der Wunsch, in gemeinsamer Anstrengung globale MedTech- und Pharmalösungen zu entwickeln, so Daina Kleponė, Geschäftsführerin von Enterprise Lithuania.
„Litauen kann auf biotechnologische Erfolgsgeschichten in den USA, Deutschland und Großbritannien zurückblicken. Litauische Unternehmen haben in diesen Ländern Lösungen für die Genom-Editierung, Arzneimittelforschung sowie für die klinische Diagnostik entwickelt. Auch Enterprise Lithuania spielt dabei eine Rolle. Im Jahr 2012 haben wir das erste Forum Life Sciences Baltics organisiert, wodurch wir die einflussreichsten Akteure der Branche anziehen konnten. In diesem Jahr müssen wir die Konferenz online stattfinden lassen und waren daher zunächst unsicher in Bezug auf die Resonanz. Aber das starke Interesse der weltweiten Biotech-Gemeinschaft hat gezeigt, dass die baltischen Staaten derzeit sehr präsent sind", sagt Kleponė.
Beide Kommentatoren sind sich einig, dass Litauen jetzt die Chance hat sich in dieser Branche stärker zu etabilieren und weiterzuentwickeln, aber nur durch den Fokus auf internationale Zusammenarbeit und einer Symbiose zwischen Wissenschaft und Wirtschaft.
„Litauens nationale strategische Ausrichtung der Mitgestaltung bzw. Ko-Kreation entspricht auch den Bedürfnissen der hiesigen Biotechnologiebranche. In den letzten zehn Jahren ist der Wert unserer industriellen Biotechnologieproduktion 4,5 Mal schneller gestiegen als im EU-Durchschnitt. Um ein stabiles Wachstum aufrechtzuerhalten, müssen wir nicht nur bei unseren wissenschaftlichen Leistungen, sondern auch bei der engen Zusammenarbeit mit Branchenführern im Ausland herausragend sein", fügte Kleponė an.
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